Radevormwald Tradition zum Leben erweckt

Radevormwald · In vier Kirchengemeinden der Stadt stand der Freitagabend im Zeichen des ökumenischen Kreuzweges. Er ging von der Martini-Kirche über St. Marien zu den Kirchen am Markt und Burgstraße. Hoffnung wird auf die Jugend gesetzt.

Fast schien sie schon vergessen zu sein, die alte christliche Tradition des Kreuzweges. Doch die Mitglieder des ökumenischen Gesprächskreises besannen sich ihrer und knüpften daran an, was zuvor der ehemalige Gemeindereferent Thorsten Döpp als Jugendkreuzweg versucht hat zu starten. Der konnte jedoch Kinder und Jugendliche für den Gang durch die evangelischen Kirchengemeinde vor dem Osterfest nur für kurze Zeit begeistern, um an die Passion Jesu zu erinnern. Die Jugendlichenblieben weg, nur die älteren Christen halten an der Tradition des Kreuzweg fest. "Wir gehen den Kreuzweg endlich wieder, wie er vor 52 Jahren in der evangelischen Kirchengemeinde gestartet wurde", erzählt Gernot Hall, Mitorganisator des Kreuzweges.

So trafen sich die Gläubigen in der Kirche der Martini-Gemeinde an der Uelfestraße. Auch junge Christen aus der katholischen Gemeinde St. Marien und Josef nahmen teil. Die Kirchenbesucher wurden vom Gesang einer kleinen Gruppe unter der Leitung von Lothar Körschgen empfangen. "Wir proben schon seit dem Nachmittag die uns unbekannten Lieder", erklärte Hall, der in der kleinen Gruppe mitsang.

Jugend neu motivieren

Neue Lieder, neue Texte, neuer Ablauf. Eine Herausforderung für die Teilnehmer, die sich aus verschiedenen Kirchengemeinden zusammenfanden. "Heute Abend läuft der Kreuzweg im gesamten Deutsch sprechenden In- und Ausland gleich ab. Wir singen die gleichen Lieder und beten die gleichen Texte", erklärte Gernot Hall.

Der Kreuzweg, bestehend aus sieben Stationen, startete in der Martini-Kirche– dem Vergeben gewidmet. Der zweite Teil zum "Paradies" erzählt von Hoffnung und neuen Wegen. Es wurde gebetet, gesungen und es wurden den Kreuzweg begleitende Bilder gezeigt. Nur wenige Meter war der Weg zur katholischen Pfarrkirche St. Marien. Voran wurde ein großes Holzkreuz getragen, das Symbol für den Kreuzweg in Jerusalem. Die weiteren Stationen führten zur Reformierten Kirche am Markt und zum Schluss vor dem Imbiss im Wartburghaus, in die Lutherische Kirche an der Burgstraße. In allen Kirchen gaben Kerzen eine besondere Atmosphäre.

Die Stationen erzählten auch von den letzten gesprochenen Sätzen am Kreuz. "Mich dürstet" war deshalb eine Station umschrieben, die ermahnend daran erinnerte, dass der Weg des Lebens wertvoll und nicht oberflächlich ist.

Die letzten beiden Stationen befassten sich mit dem Sterben und Vertrauen. In der Lutherischen Kirche konnten die Teilnehmer Teelichter am getragenen Kreuz aufstellen. "Diese Geste soll an die Verbindung zu den Menschen in Taizé erinnern, die freitags immer Kerzen aufstellen", erklärte Hall. Die Organisatoren wünschen sich für das kommende Jahr mehr Teilnehmer von Kinder- und Jugendgruppen.

(RP)
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