Radevormwald Tosender Applaus bei Klöckner-Abschied

Radevormwald · Thomas Klöckner leitete gestern sein letztes Konzert als Dirigent des Feuerwehrorchesters Radevormwald. Im Bürgerhaus gab es keinen freien Platz mehr. Während und am Ende des Konzerts kämpften viele Besucher und Mitwirkende mit Tränen.

 Voll konzentriert leitete Thomas Klöckner gestern das Konzert des Feuerwehrorchesters Radevormwald. Es war nach 29 Jahren am Dirigentenpult sein letztes - entsprechend emotional ging es während des Konzerts und auch danach zu. Foto: Flora Treiber

Voll konzentriert leitete Thomas Klöckner gestern das Konzert des Feuerwehrorchesters Radevormwald. Es war nach 29 Jahren am Dirigentenpult sein letztes - entsprechend emotional ging es während des Konzerts und auch danach zu. Foto: Flora Treiber

Foto: Flora Treiber

500 Besucher strömten gestern Vormittag ins Bürgerhaus, um das Abschiedskonzert von Thomas Klöckner mitzuerleben. Der Dirigent spielte nach 29 Jahren sein letztes Konzert als Dirigent des Radevormwalder Feuerwehrorchesters und rührte damit viele zu Tränen. "Mit Thomas geht dem Orchester eine Institution für uns verloren", sagte Wilfried Fischer.

Der Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr war gestern mit Verstärkung zu dem Konzert gekommen, denn er hatte Landesstabführer Thorsten Zywietz dabei. Und der kommt längst nicht zu jedem Konzert. Er verlieh Klöckner die Dirigentennadel in Gold mit Diamant der Bundesvereinigung deutscher Musikverbände für seine Arbeit. Der erste tosende Applaus fiel damit schon weit vor der frühen Pause des Konzerts. Bei dem Dirigenten sorgte das für feuchte und sehr glückliche Augen.

Wie emotional aufgeladen das Frühjahrskonzert war, spürte das Publikum bereits vor dem musikalischen Auftakt. Die Moderatoren des Konzerts, Birgit Bernhard und Stefan Biermann, kämpften während ihrer Ansprachen gegen einen schweren Kloß im Hals an. "Uns fällt es wirklich nicht leicht, Dich gehen zu lassen. Deswegen wollen wir es Dir heute besonders schwer machen", sagte Birgit Bernhard.

Nach einem kraftvollen Auftakt und der Ouvertüre "Bagatelle" von Josef Rixner war dem Publikum bereits klar, wie viel Erfahrung und musikalisches Feingefühl mit Thomas Klöckner an der Spitze des Feuerwehrorchesters stand. Nachdem er das Orchester 1988 übernommen hatte, gab's bereits ein Jahr später den ersten Titel bei Landeswertungsspielen. Der Dirigent ist 1975 gemeinsam mit Wilfried Fischer in die Feuerwehr eingetreten und hat seitdem an der eigenen Entwicklung und der seines Teams gearbeitet. Die stetige und intensive Arbeit hat sich bezahlt gemacht.

Ein weiterer Höhepunkt des ersten Konzertteils war die Interpretation von "Feeling good", die durch den Solisten Alexander Klöckner an der Posaune begleitet wurde. Der Sohn des Dirigenten nahm dazu neben seinem Vater Platz und begeisterte mit seiner Leistung nicht nur das Publikum. Thomas Klöckner war sichtlich stolz auf seinen Sohn. Für ihn und das gesamte Feuerwehrorchester war das ein unvergesslicher Moment voller Freude an Musik und dem Gemeinschaftsgefühl der Feuerwehr.

Nach einer kurzen Pause übernahm Regina Nickisch die Leitung. Zum Abschiedskonzert ihres Bruders hatte sie das Kinderorchester mit dem Jugendorchester zusammengeführt und gemeinsame Stücke einstudiert. "Das ist ein Geschenk und wirklich etwas Besonderes", sagte sie. Sarah Marie und Maja spielen beide im Jugendorchester und waren gestern etwas mehr aufgeregt, als sonst. "Das ist heute schon etwas anders. Alle sind ein bisschen angespannt und traurig", sagte die elfjährige Maja, die im Jugendorchester Klarinette spielt.

Der Nachwuchs des Feuerwehrorchesters präsentierte gestern Stücke wie "Allegory" und den "Memory Song" sowie die Titelmusik von Tarzan. Danach gab es einen letzten fliegenden Wechsel mit dem Hauptorchester.

Das Konzert endete nach "Snow White" mit Applaus, Jubelrufen, begeisterten Pfiffen und einigen Tränen. Dass Thomas Klöckner sein Dirigat nach 29 Jahren abgibt, war für viele ein trauriger und ergreifender Moment, aber auch ein Moment der Dankbarkeit. Sein Nachfolger, der noch nicht feststeht, wird in große Fußstapfen treten.

(trei)
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