Radevormwald Tollitäten tauschen Erinnerungen aus

Radevormwald · Beim Neujahrsempfang der Karnevalsgesellschaft Kunterbund KG Rua Kapaaf trafen sich gestern Mittag Prinzenpaare der vergangenen Jahrzehnte. Im Heimatmuseum eröffnete zugleich eine neue Ausstellung über den Karneval in Rade.

 Viele Erinnerungen beim Neujahrsempfang von Rua Kapaaf (v.l.): Gabriel Di Camillo, Dirk Finger, Jörg Weber, Thomas Lorenz, Karin Loz, Wolfgang Funke, Christa Arnzdorf, Gert Arnzdorf und Gisela Di Camillo. Sie alle trafen sich gestern im Heimatmuseum, um über die alten närrischen Zeiten zu plaudern.

Viele Erinnerungen beim Neujahrsempfang von Rua Kapaaf (v.l.): Gabriel Di Camillo, Dirk Finger, Jörg Weber, Thomas Lorenz, Karin Loz, Wolfgang Funke, Christa Arnzdorf, Gert Arnzdorf und Gisela Di Camillo. Sie alle trafen sich gestern im Heimatmuseum, um über die alten närrischen Zeiten zu plaudern.

Foto: michael schütz

Gabriel und Gisela Di Camillo haben die Bergstadt zwei Mal auf Karnevalszügen in Deutschland als Prinzenpaar vertreten - einmal für die Karnevalsgesellschaft "Grün-Weiss Wuppdika", das zweite Mal für die 1. Rader Karnevalsgesellschaft Rot-Weiss (RKG). "Das war eine tolle Zeit. Einmal waren wir sogar in Hamburg. Das werde ich nie vergessen", sagt Gisela Di Camillo. Die 74-Jährige ist in Rade geboren und hat ihre Heimatstadt immer gerne repräsentiert.

Zum Neujahrsempfang von "Rua Kapaaf" und der Ausstellungseröffnung gestern im Heimatmuseum sind sie gerne kommen. "Ich finde es spannend, die Karnevalsgeschichte so zu sehen. Die Fotos haben den Geist der jeweiligen Gesellschaft gut eingefangen", sagt Gabriel Di Camillo. Thomas Lorenz, Präsident von Rua Kapaaf, war es nicht nur gelungen, das ehemalige Prinzenpaar von Grün-Weiss ausfindig zu machen, sondern auch welche der RKG und mit Jörg Weber ein Mitglied des einmaligen Rader Dreigestirns von 2007. "Damals hatten wir kein Prinzenpaar gefunden und relativ kurzfristig entschieden, dass wir ein Dreigestirn aufstellen", erinnert sich Weber. Er verbrachte die damalige Session in einem maßgeschneiderten Kleid und einer blonden Perücke. Ein unvergesslicher Anblick, der in der Ausstellung "Stadtgeschehen Karneval" dokumentiert ist. "Das Leben in dem Kleid war eine Tortur. Ohne meine Frau bin ich da weder rein-, noch rausgekommen. Einen Schminkkursus habe ich auch genommen", sagt er. An das Gefühl des kussechten Lippenstiftes kann er sich auch zehn Jahre danach gut erinnern. Weber alias die Jungfrau des Dreigestirns wurde damals von Lorenz und Stefan Zirngibl begleitet. Seine original Perücke und das Kleid, angefertigt von Sabine Keidel, können im Heimatmuseum bestaunt werden. "Das sind stille Zeugen einer verrückten Zeit", sagt Weber.

Zu den Prinzenpaaren der Vergangenheit gehören auch Christa und Gert Arzdorf, die 1968 als Prinzenpaar von "Grün-Weiß" durch die Säle der Stadt tanzten. Üppige Kostüme gab es damals noch nicht. "Ich habe ein schlichtes, aber schickes Kleid getragen. Für meinen Mann haben wir eine grüne Weste genäht. Das war alles etwas schlichter", sagt Christa Arzdorf. Die 73-Jährige durfte damals eine der ersten Prinzessinnen-Kronen tragen. "Darauf war ich sehr stolz. Das Gefühl ist noch ganz greifbar", sagt sie.

Für die Ausstellung im Heimatmuseum hat sie ihr privates Fotoalbum geöffnet und Bilder aus ihrer unvergesslichen Session herausgesucht. "Für mich und meinen Mann sind das große Schätze."

Teil des Neujahrsempfangs war auch Dirk Finger, der 2016 Prinz von "Rua Kapaaf" war. Ihm wurde ein letztes Mal für sein Durchhaltevermögen gedankt. In der laufenden Session wird Rade von Denise Steinhauer und Ludovic Oudot, einem Prinzenpaar der RKG, vertreten. Die beiden freuen sich auf die Veranstaltungen und den Zug. "Die Stimmung ist gut. Wir wurden herzlich aufgenommen und erfahren viel Unterstützung. Rade kann auch 2017 Karneval feiern", sagt der Karnevalsprinz voller Vorfreude.

(RP)
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