Radevormwald Targo-Akademie wird komplett renoviert

Radevormwald · Noch gleicht die Akademie an der Telegrafenstraße in einigen Bereichen einer Baustelle. Das soll sich bis 1. Juli ändern. Bis dann werden alle 75 Zimmer runderneuert und haben Hotelstandard. Seit 2014 gibt es auch eine Kindertagesstätte.

 Noch sind die Zimmer nicht ganz fertig, aber der gehobene Hotelcharakter lässt sich schon erahnen. Akademie-Geschäftsführerin DaphneLudwig freut sich über die Komplettsanierung und den Vollbetrieb ab 1. Juli.

Noch sind die Zimmer nicht ganz fertig, aber der gehobene Hotelcharakter lässt sich schon erahnen. Akademie-Geschäftsführerin DaphneLudwig freut sich über die Komplettsanierung und den Vollbetrieb ab 1. Juli.

Foto: jürgen moll

Hammer, Meißel und Bohrer haben zurzeit noch das Regiment in der Akademie der Targo-Bank an der Telegrafenstraße. Unüberhörbar hallt es durch alle Räume. Im Schnitt 60 Bauarbeiter sind täglich im Einsatz, um das moderne Fortbildungs- und Weiterbildungshaus für die Mitarbeiter der Targo-Bank aus ganz Deutschland auf neuesten Stand zu bringen - Kosten: ein niedriger einstelliger Millionenbetrag.

"Das Haus ist in die Jahre gekommen, deshalb ist das hier schon eine Komplettsanierung", sagt Geschäftsführerin Daphne Ludwig, die das Haus seit gut einem Jahr als erste Frau in dieser Funktion leitet und Chefin von 15 Mitarbeitern ist. Um verschiedene Punkte im Haus anzusteuern, sind auch in den kommenden Tagen noch diverse Umwege nötig, denn einige Durchgänge sind gesperrt.

Im Blick hat die Leiterin vor allem das Gestalterische, das Schöne. "Ich möchte hier schon meine weibliche Hand zeigen und die Zimmer mit einem gewissen Hotelcharakter versehen", sagt sie. So bekommt das Trainings- und Fortbildungshaus künftig mehr Wohlfühlcharakter, "aber wir werden kein Wellness-Hotel, denn das Ziel, unsere Mitarbeiter zu schulen und weiterzubilden, wollen wir nicht aus den Augen verlieren", betont sie.

Trotzdem: In den Zimmern verändert sich alles. Elektrik, Wasserleitungen, Putz, Trockenbau, Fliesen, Böden, Decken und Wände - alles wird neu. Auch Lan-Leitungen werden verlegt, damit können die Tagungsgäste mit ihren firmeneigenen Zugängen in den Zimmern surfen. Nur die Fenster sind noch auf aktuellem Stand und müssen nicht ausgetauscht werden. Auch die Außenfassade ist neu, allerdings schon seit 2013. Statt eines unansehnlichen Grüntons gibt es seit gut einem Jahr eine frische Blau-Weiß-Kombination.

"Wir haben keinen Investitionsstau, müssen nach 40 Jahren aber alle technischen Komponenten erneuern, so dass wir uns für eine Komplettrenovierung entschieden haben", sagt Pressesprecher Benjamin Sekavcnik. Gestartet war das Unternehmen als "Kundenkreditbank" und zunächst nur für Westdeutschland zuständig. "Heute sind wir bundesweit die einzige Filialbank, die neue Zweigstellen aufmacht, alleine in den vergangenen drei Jahren 30 Stück", berichtet er. Das Haus wolle mit der Sanierung der Rader Vorzeigeeinrichtung auch auf die gestiegenen Anforderungen reagieren. "Wir reden von Fachkräftemangel, diese Menschen können sie aber nicht mit einem Jugendherbergscharakter locken", sagt Sekavcnik. Das habe auch was mit Wertschätzung und Respekt zu tun.

Besonders stolz ist Daphne Ludwig auf die neue Kindertagesstätte, die seit 2014 in Betrieb ist. Deutliches Zeichen dafür, dass auch für die Kleinsten im Unternehmen gesorgt wird: Im Garten der Kita stehen Sandkasten, Rutsche und Schaukel. Im Erdgeschoss hat die Targo-Bank ein Hotelzimmer umfunktioniert und daraus ein Spielzimmer und einen Ruheraum gemacht. "Wir betreuen hier Mitarbeiter-Kinder im Alter von einem bis sechs Jahre, pro Woche maximal fünf Mädchen und Jungen. Sie werden von zwei Tagesmüttern betreut, die vom Familienservice vermittelt werden", sagt die Geschäftsführerin. Die Resonanz sei bestens.

"Hier geht es uns vor allem um die Vereinbarkeit von Beruf und Karriere", sagt Sekavcnik. Der Umbau des Hauses begann im Herbst 2014 mit den Tagungs- und Trainingsräumen, seit 1. Januar wird im Gästehaus gewerkelt. "In einer sensationellen Geschwindigkeit", findet Daphne Ludwig. Seit 1. Dezember 2014 läuft der Seminarbetrieb wieder, allerdings ohne Übernachtungsmöglichkeit. Ab 1. Juli geht das Haus wieder in den Komplettbetrieb. Zwischenzeitlich werden die Tagungsgäste im Sport- und Seminar-Center, im Park-Hotel oder im Mercure-Hotel untergebracht.

Um künftig noch besser planen und die Zimmerbelegung in der Akademie durchzuführen, gibt es schon bald eine neue Hotel-Software, über die auch wichtige Informationen und Ankündigungen an die Tagungsteilnehmer über die Fernseher auf den Zimmern weitergegeben werden können. Und auch das hat was mit Wohlfühlen zu tun.

(RP)
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