Tanzen in Radevormwald Tanzabteilung der Musikschule wächst

Radevormwald · Nach den Sommerferien starten drei neue Tanzkurse. Und für Oktober ist eine große Aufführung im Bürgerhaus geplant. Dort sollen sich alle Kurse präsentieren. Derzeit umfasst alleine die Ballett-Abteilung 123 eifrige Schülerinnen.

 Theresia Kammann ist die Leiterin der Tanzabteilung der Musikschule. Für die Zukunft hat sie viele Ideen.

Theresia Kammann ist die Leiterin der Tanzabteilung der Musikschule. Für die Zukunft hat sie viele Ideen.

Foto: Jürgen Moll

Die Tanzabteilung der Musikschule soll wachsen. Das Potenzial dafür sei durchaus gegeben, urteilt Theresia Kammann. Seit bald zwei Jahren leitet die 30-jährige Tanzpädagogin und Choreografin aus Xanten die Tanzabteilung der Radevormwalder Musikschule. Allein im Ballett erfreut sich Kammann über 123 eifrige Schülerinnen. „Unsere jüngste Tänzerin ist dreieinhalb“, sagt die Abteilungsleiterin erfreut. Auch Erwachsene dürfen bei ihr Körperhaltung und Grazilität auf Fußspitzen und an der Stange trainieren. Derzeit bietet sie an zwei Tagen in der Woche jeweils dienstags und mittwochs Kurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit und ohne Vorkenntnisse an, sowohl in Ballett als auch in Jazz-Dance an. „Im Jazz-Dance sind zwei Gruppen entstanden, wobei wir dort auch noch einige freie Plätze hätten“, sagt sie. Eine sehr fruchtbare Kooperation unterhält die Tanzabteilung mit der Katholischen Grundschule Lindenbaum. Dort leitet Kammann eine AG mit Sechs- bis Neunjährigen, in der auch Jungen Freude am Balletttanz haben. Nach den Sommerferien will Kammann einen weiteren Unterrichtstag am Donnerstag etablieren, mit drei neuen Kursen – zwei im Modern-Dance und einen weiteren Kursus im Vorschulballett.

Eigentlich hätte sie die zusätzlichen Kurse auch schon früher anbieten wollen, doch die Pandemie machte ihr einen ordentlichen Strich durch die Rechnung: „Ich habe im Herbst 2020 die Abteilung übernommen, war einen Tag in Präsenz da und dann sieben Monate im Lockdown“, berichtet sie. Den Unterricht habe sie online via Zoom und Videos aufrechterhalten. Eine große Herausforderung, vor allem, wenn man die Teilnehmer noch gar nicht richtig kennt, sagt die 30-Jährige. „Auch die Feinheiten im Ballett wie etwa die richtige Fußstellung ist online einfach schlecht zu korrigieren. Denn wenn die Kinder schon angestrengt vor den Bildschirmen stehen, alles machen und versuchen, will man sie mit seinen Korrekturen aus der Ferne natürlich auch nicht entmutigen.“ Nichtsdestotrotz blieben die meisten buchstäblich bei der Stange, berichtete Kammann zufrieden. „Natürlich haben wir ein paar Kinder in der Zeit verloren, die sich anders orientiert haben, aber die meisten sind glücklicherweise dabeigeblieben, und nun sind wir froh, dass der Unterricht einfach wieder in Präsenz stattfinden kann.“ Denn Tanz, betont Kammann, „ist etwas Soziales. Das geschieht miteinander. Es ist schöner und angenehmer, zusammen im Saal zu tanzen.“ Das sei auch für Korrekturen besser. Und nun, wo Präsenzunterricht ohne Restriktionen wieder möglich ist, will sie ihr Anliegen, die Tanzabteilung der Musikschule wieder wachsen lassen, vorantreiben.

Das Ziel müsse es sein, wieder täglich Kurse anbieten zu können. „Die Tanzabteilung der Musikschule war mal sehr groß. Als Sportstadt sehe ich in Radevormwald auch ein sehr großes Potenzial.“ Zudem, sagt sie, gebe es kaum andere Möglichkeiten, in der Stadt das Tanzen zu erlernen. In der Musikschule sei ihr Angebot gut aufgehoben, sagt Kammann. „Wenn Kunst und Sport zusammenkommen, dann ist das schon eine gute Sache.“

Sie selbst fing im Kindesalter an zu tanzen. „Lustigerweise mit Kinder-Hip-Hop, obwohl ich da gar nicht so affin war, aber es war ein guter Einstieg“, bewertet sie rückblickend. „Ich wollte tanzen, nachdem ich einen Ballettfilm gesehen hatte.“

Auch sie lernte in einer Musikschule ihrer Heimatstadt die Grundbewegungen im Ballett. „Dann nahm ich immer mehr Kurse, weil mich der Tanz so sehr interessiert, und so entschied ich mich letztendlich auch für eine professionelle Ausbildung.“

Klassische Wettbewerbe im Tanz hat Kammann nicht bestritten. Dafür stand sie häufiger mit zeitgenössischem Tanz auf der Bühne als Ensemblemitglied eines Theaters. Diese Erfahrung will sie auch ihren Schützlingen mitgeben, indem sie für kommenden Herbst eine Aufführung im Bürgerhaus plant. Dort sollen sich alle ihre Kurse auf der Bühne präsentieren. Für die Tänzerinnen ein großes Highlight, aber auch für Außenstehende eine gute Gelegenheit, sich einen Eindruck der Tanzabteilung der Musikschule zu verschaffen.

Sowohl die Arbeit mit Kindern als auch die Erwachsenenbildung bereiten ihr große Freude: „Es ist ein anderes Arbeiten. Mit Kindern arbeitet man viel mit Bildern. Und das Schöne ist, dass Kinder deutlich weniger Hemmungen haben und mich auch immer wieder inspirieren.“

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