Rader Westen Ein Energiekonzept für Herbeck

Radevormwald · Die Stadtwerke entwickeln ein energetisches Quartierskonzept für Herbeck und für das geplante neue Viertel in Karthausen, das in der Nachbarschaft entstehen soll. Dazu werden in diesen Tagen in den Straßen Fotos gemacht.

 Fotos mit einer Wärmebildkamera zeigen den Energiehaushalt von Gebäuden. Um diese Thema geht es unter anderem bei der Entwicklung des neuen Konzeptes.

Fotos mit einer Wärmebildkamera zeigen den Energiehaushalt von Gebäuden. Um diese Thema geht es unter anderem bei der Entwicklung des neuen Konzeptes.

Foto: dpa-tmn/Verband Privater Bauherren

Falls die Einwohner von Herbeck in nächster Zeit unbekannte Menschen bemerken, die Fotos von Gebäuden knipsen, sollten sie sich keine Sorgen machen. Hier ist nicht etwa eine Einbrecherbande am Werk, die ausbaldowert, wo man demnächst zuschlagen kann. Die Stadt Radevormwald lässt vielmehr ein integriertes energetisches Quartierskonzept für Teile von Herbeck erstellen. Die Stadtwerke Radevormwald (SWR.) fungieren dabei als Partner der Stadt und übernehmen die Projektkoordination.

Mit dem von der KfW (Förderbank, Kreditanstalt für Wiederaufbau) geförderten Quartierskonzept soll untersucht werden, welche technischen und wirtschaftlich geeigneten Sanierungsmaßnahmen für kommunale, gewerbliche und private Gebäude vorhanden sind. „Darüber hinaus wird untersucht, welche Maßnahmen sich ableiten lassen, um CO2-Emissionen zu reduzieren, die Energieeffizienz zu erhöhen und die Nutzung erneuerbarer Energien im Quartier zu steigern“, berichtet Burkhard Klein, Leiter der Bauverwaltung im Rathaus.

Viele Häuser hätten ja noch ältere Heizungssysteme, beispielsweise mit Öl, sagt Klein. Aber die Anwohner müssen sich keine Sorgen machen: Die ganze Maßnahme hat nichts mit Vorschriften oder Kosten für die Bürger zu tun.

Mitarbeiter der mit der Analyse beauftragten Unternehmen Innovation City Management GmbH und der Gertec Ingenieurgesellschaft GmbH werden in den kommenden Tagen Herbeck besuchen. Sie verschaffen sich vor Ort einen Eindruck von den aktuellen baulichen Zuständen der Gebäude und fotografieren von der Straße aus.

Zu keinem Zeitpunkt werden dabei jedoch Grundstücke betreten oder wird um Einlass in Gebäude gebeten, heißt es in der Mitteilung der Stadt. Die Begehung findet allein im öffentlichen Raum statt.

Das Konzept soll wertvolle Hilfestellungen liefern, mit denen Immobilieneigentümer energetische Modernisierungen an ihren eigenen vier Wänden auf freiwilliger Basis umsetzen könnten. Darüber hinaus werden sowohl Potenziale der Wärmeversorgung für die Bestandsgebäude in Herbeck ermittelt als auch Potenziale für ein mögliches Nahwärmenetz für das Neubaugebiet Karthausen aufgezeigt.

Weiterhin soll untersucht werden, wie sich Ressourcenschonung und Emissionsreduktion mit Hilfe eines innovativen Mobilitätskonzeptes (zum Beispiel über „Car-Sharing“ und E-Mobilitätsstationen) erreichen lassen. „Beim Thema ,Car-Sharing’ sind wir schon konkret dran“, sagt Thomas Behler, der Geschäftsführer der Stadtwerke. Was die E-Mobilität angeht, überlegt man bei den SWR., inwieweit man im Bereich von Herbeck und Karthausen ein E-Scooter-Angebot etablieren könnte. „Langfristig könnte es eine pfiffige Weiterentwicklung des Nahverkehrs geben“, meint Behler.

Wer meint, dass Großeinkäufe oder andere Lasten nur mit dem Auto transportiert werden müssen, täusche sich. „Mit Lastenfahrrädern lässt sich das auch bequem machen.“ In Großstädten wie Köln und Düsseldorf mit ihrer Verkehrsbelastung sei der Leidensdruck freilich größer als im beschaulichen Radevormwald.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort