Radevormwald Stadt will Fördermittel für Integration

Radevormwald · Der Rat hat einstimmig der Bewerbung für ein Millionenprojekt zugestimmt. Mit NRW-Mitteln möchte die Stadt die GGS an der Carl-Diem-Straße umbauen, ein Jugendcafé einrichten und einen Quartiersmanager (Familienlotsen) einstellen.

Der Umbau der zurzeit geschlossenen Grundschule war am Donnerstag gleich drei Mal Thema der Stadtratssitzung. In allen Fällen gab es eine einstimmige Entscheidung. Die wichtigste Entscheidung betrifft einen Antrag für das Projekt "Hilfen im Städtebau für Kommunen zur Integration von Flüchtlingen".

Ziel der Stadt ist es, berichtete Sönke Eichner vom Fachbereich Jugend und Bildung, Bildungs- und Begegnungsräume zur Integration zu schaffen: "Das Spektrum der Angesprochenen beginnt in der frühkindlichen Erziehung und geht bis zu jungen Erwachsenen." Benötigt werden die Mittel für den Neubau einer Kita im Untergeschoss der Grundschule Stadt, der Vorbereitung von Räumen für eine Kita, aber auch für den Offenen Ganztag in der Grundschule Stadt, die ab Sommer wieder an der Carl-Diem-Straße untergebracht werden soll.

Eichner berichtete, dass zwei oder drei Kita-Gruppen geschaffen werden sollen. Den Bezug zur Flüchtlingsintegration nannte Eichner an dem Beispiel, dass die Einrichtung von Kindergärten als Vorbereitung für den Grundschulbesuch bei den meisten Flüchtlingen unbekannt sei. Parallel sollen Betreuungsräume für die Zeit außerhalb des Unterrichts geschaffen werden. Sowohl Sönke Eichner als auch Bürgermeister Johannes Mans stellten die multifunktionelle Nutzung von Räumen in den Vordergrund. "Da wird jeder Kompromisse eingehen müssen", sagte Mans, der das Gebäude zusammen mit der UWG-Fraktion in dieser Woche erneut besichtigt hatte. Er betonte, Grundflächen der Stadt sollten effektiver genutzt werden. Man werde mit der Grundschulleitung konstruktiv zusammenarbeiten. Mans sagte aber auch, dass es in der Stadt, sobald nur das Wort Plan falle, direkt Kritik geäußert werde. Wegen der Nähe zur Innenstadt und der guten Erreichbarkeit aus mehreren Wohngebieten sieht die Stadt in dem Gebäude der Grundschule Stadt eine besondere Fläche für die Integration von Flüchtlingen auf verschiedenen Ebenen, auch, weil das Familienzentrum Kottenstraße und das Familienbüro der Stadt nebenan liegen oder dort bereits untergebracht sind.

Das Land stellt 72 Millionen Euro zur Verfügung. Radevormwald hat für sein Projekt Gesamtkosten von 1,07 Millionen Euro errechnet. Davon müsste die Stadt 322.000 Euro aus Eigenmitteln aufbringen. Kämmerer Frank Nipken erklärte, dass die Stadt im Falle eines Zuschlags (Entscheidung wird für Mitte bis Ende April erwartet) erste Mittel in 2016 noch aus dem Haushalt nehmen muss, das Gros aber erst 2017 und 2018. Da müsste es dann Umschichtungen im Haushalt geben.

(RP)
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