Radevormwald Stadt sucht Unterkünfte für neue Asylbewerber

Radevormwald · Über Jahre ist auch für Radevormwald die Zahl der Asylsuchenden konstant gering geblieben, so dass das Thema im Gegensatz zu früheren Jahren eher in den Hintergrund geriet. Seit Ende des vergangenen Jahres verzeichnet allerdings auch Radevormwald wieder steigende Zahlen.

 Jochen Knorz leitet den Fachbereich Soziales und Ordnung.

Jochen Knorz leitet den Fachbereich Soziales und Ordnung.

Foto: hertgen

"In den vergangenen Wochen, im dritten Quartal, hatten wir zwölf Zuweisungen", berichtet Jochen Knorz, Fachbereichsleiter Soziales und Ordnung im Rathaus. In dieser Woche sind bereits drei hinzugekommen. "Sie stammen aus Mazedonien, Eritrea und Afghanistan", sagt Knorz. Die Stadt ist in der Pflicht, für diese Personen entsprechende Unterkünfte vorzuhalten oder anzumieten. "Wir sind derzeit dabei, uns nach Möglichkeiten umzusehen, da wir mit weiteren Zuweisungen in nächster Zeit rechnen müssen", sagt Knorz.

Während früher zwischen der Zuweisung und der Ankunft der Asylsuchenden zum Teil mehrere Wochen lagen, sind es derzeit nur wenige Tage. Das Problem für die Stadt sei, dass es sich zum Teil um Einzelpersonen aus unterschiedlichen Kulturkreisen handele und die Stadtverwaltung natürlich auch das Geschlecht der jeweiligen Asylsuchenden zu berücksichtigen hat.

Der Schlüssel für die Zuweisungen werde vom Land inzwischen jeweils kurzfristig angepasst, weil der Zustrom auch nach NRW anhalte. Da sich die Stadt vor einiger Zeit aus Kostengründen von einem Teil ihrer Häuser getrennt hat, stehen zwar noch Wohnungen in städtischen Häusern zur Verfügung, diese reichen aber bald nicht mehr aus.

"Wir loten derzeit die Anmietung von Wohnungen aus, haben aber auch die Anmietung oder den Bau eines Gebäudekomplexes im Auge oder auch eine Container-Lösung. Die Abstimmung läuft derzeit noch intern in der Verwaltung", sagt Knorz.

Auf die Stadt werden durch den weiteren Zuzug von Asylsuchenden weitere Kosten zukommen. Schon durch die Erhöhung der finanziellen Zuweisungen, die die Gerichte im Sommer festgelegt haben, ist der städtische Etat mit 25 000 Euro zusätzlich belastet. Knorz rechnet jetzt mit weiteren Belastungen für den städtischen Haushalt. Die Höhe lasse sich aber noch nicht genau beziffern.

(RP/ac)
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