Versorgung in Radevormwald Stadt soll 446.000 Euro für Ärztehaus einplanen

Radevormwald · Die Kommunalpolitiker im Hauptausschuss haben sich für eine Investition ausgesprochen. Eine Entscheidung kann der Stadtrat am kommenden Dienstag fällen.

 Platz nehmen im Wartezimmer – das ist vielen Patienten vertraut. Ob es demnächst an den Wupperorten auch ein Ärztehaus geben soll, diskutieren die Kommunalpolitiker.

Platz nehmen im Wartezimmer – das ist vielen Patienten vertraut. Ob es demnächst an den Wupperorten auch ein Ärztehaus geben soll, diskutieren die Kommunalpolitiker.

Foto: dpa-tmn/Daniel Karmann

Die Kommunalpolitiker im Hauptausschuss der Stadt haben entschieden: In den städtischen Haushalt soll Geld für die Einrichtung eines sogenannten Ärztehauses eingeplant werden – und zwar 446.000 Euro. Mit dem Haus in Dahlerau will die Stadt die ärztliche Versorgung der Wupperorte sicherstellen. Konkret vorgesehen hat die Stadt das Gemeindehaus der katholischen Kirche. Der Stadtrat wird am kommenden Dienstag als übergeordnetes Gremium über das Vorhaben entscheiden.

Einstimmig für die Änderung des Haushaltsplans ausgesprochen haben sich die Mitglieder des Hauptausschusses jedoch nicht – es gab viel Kritik an den Plänen, weil sich die Investition entsprechend stark auf die Stadtkasse und zu nehmende Kredite auswirkt. Wenn die Stadt durch die Vermietung der Praxisräume auch Geld generieren will, so bleiben aus Sicht einiger Politiker wichtige Fragen offen. Rolf Ebbinghaus (AL) etwa vermisst einen konkreten Finanzierungsplan für das Haus, wie er im Hauptausschuss sagte: „Wenn das Ärztehaus umgesetzt wird, kommen hohe Mehrausgaben auf die Stadt zu. Natürlich muss die ärztliche Versorgung in den Wupperorten sichergestellt werden, aber mir fehlt ein konkreter Finanzplan.“

Ähnlich sieht das Annette Pizzato (FDP). „Wir stehen einem Ärztehaus grundsätzlich positiv gegenüber, aber wie sollen wir das alles bezahlen? Die Stadt ist sowieso schon finanziell und personell überlastet.“ Positiv äußerte sich auch Elisabeth Pech-Büttner (Grüne) über den Beschlussentwurf nicht. „Wir haben ursprünglich gegen den Haushalt 2019 gestimmt und deswegen werde ich gegen den Erwerb des Ärztehauses stimmen.“ Sie und Rolf Ebbinghaus stimmten gegen den Erwerb des Ärztehauses, die Änderung des Haushaltes bekam keine Gegenstimme.

Dietmar Busch (CDU) machte sich auf der anderen Seite für den Ratsbeschluss stark. „Wir müssen den Menschen an der Wupper helfen. Außerdem entscheiden wir nicht über den Kauf eines Ärztehauses, sondern darüber, dass die finanziellen Möglichkeiten geschaffen werden. Der Erwerb des Hauses muss im Rat ohnehin separat diskutiert werden – und die Finanzierung natürlich auch.“ Dietmar Stark (SPD) befürwortet das Projekt Ärztehaus ebenso: „Ich werde der Etatisierung natürlich zustimmen und muss sagen, dass ich das Verhalten meiner Kollegen nicht konsequent finde. Wenn man den Haushalt ursprünglich nicht abgesegnet hat, muss man doch jetzt erneut darüber nachdenken, weil sich der Inhalt verändert.“

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