„Stab für außergewöhnliche Ereignisse“ in Radevormwald Stadt ist bestens gerüstet für Notfälle aller Art

Radevormwald · Der „Stab für außergewöhnliche Ereignisse“ in Radevormwald stellt seine Arbeit vor. Seit fast einem Jahr laufen die Vorbereitungen für den Ernstfall, wenn es nach einem Unwetter oder einer Großeinsatzeinlage einen flächendeckenden Stromausfall geben sollte.

 Der „Stab für außergewöhnliche Ereignisse“ (v.l.): Johannes Mans, Wolfgang Scholl, Sandra Hilverkus, Marc Bormann (Ordnungsamt), Burkhard Klein, Simon Woywod (Beigeordneter), Flora Treiber und Dietmar Hasenburg. Für den Ernstfall wurden Notfallkisten gepackt – mit Satellitentelefonen, Meldeempfängern, Notstromaggregaten, DAB-Radios, Warnwesten und Notbeleuchtung.

Der „Stab für außergewöhnliche Ereignisse“ (v.l.): Johannes Mans, Wolfgang Scholl, Sandra Hilverkus, Marc Bormann (Ordnungsamt), Burkhard Klein, Simon Woywod (Beigeordneter), Flora Treiber und Dietmar Hasenburg. Für den Ernstfall wurden Notfallkisten gepackt – mit Satellitentelefonen, Meldeempfängern, Notstromaggregaten, DAB-Radios, Warnwesten und Notbeleuchtung.

Foto: Joachim Rüttgen

Sollte in der Bergstadt mal der Strom flächendeckend ausfallen, so hat die Stadt vorgesorgt und in den vergangenen Monaten ämterübergreifend ein Krisenkonzept erarbeitet. „Radevormwald ist vorbereitet“, betonte Bürgermeister Johannes Mans bei der Vorstellung der Arbeit des Krisenstabes, der nur auf Kreisebene so heißt und in Radevormwald den Titel „Stab für außergewöhnliche Ereignisse“ trägt. Nach Angaben von Mans haben die Mitglieder des Arbeitskreises die Krisenszenarien intern im Detail vorbereitet. Das Konzept sei ein Produkt aus der eigenen Verwaltung und stamme nicht von der Kreisverwaltung, die aber vor Weihnachten die kreisweiten Notfallinfopunkte vorgestellt hatte. „Der Kreis braucht zwar einen Überblick über die Tätigkeiten in den Kommunen, aber erarbeitet hat das Konzept unsere Verwaltung“, betonte Mans.

Dabei sei man zu jeder Zeit davon ausgegangen, dass es tatsächlich mal zu einer solchen Krise kommen kann, also nicht nur in der Theorie, sondern ganz konkret im Ernstfall. Da aber viele Menschen sehr irritiert und verängstigt auf solche Vorbereitungen reagieren würden, habe man nicht unnötig Ängste schüren wollen, sondern habe eher zu vertrauensbildenden Maßnahmen gegriffen und an das Einfühlungsvermögen der Bürger appelliert. So sind nach Angaben von Flora Treiber, persönliche Referentin des Bürgermeisters und Stadtsprecherin, schon vor geraumer Zeit entsprechende Infoflyer über die Notfall-Infopunkte vom Kreis verteilt worden. „Aber wer die besetzt, wie sie ausgestattet werden und wo sie zu finden sind, das hat alles unser Arbeitskreis erarbeitet“, erläuterte Mans.

Leiter Burkhard Klein wies darauf hin, dass verschiedene Fachämter den Stab besetzen. Durch Corona und das Hochwasser habe man schon gute Erfahrungen gesammelt und sei eingespielt. Mittlerweile seien die Notfallhilfezentren auch technisch bestens ausgestattet, vor allem mit Notstromaggregaten für Computer und zur Sicherung von wichtigen Daten. Laut Klein sollen im Ernstfall fünf Mitarbeiter die Zentren im Bürgerhaus und in der GGS Wupper besetzen. Die jeweilige Besetzung mit Leitung und verschiedenen Helfern wird über das Hauptamt unter Leitung von Sandra Hilverkus geregelt – „auf freiwilliger Basis und jeweils im Schichtdienst“, betonte Klein. Die Gebäude für die Zentren seien gezielt ausgesucht worden aufgrund der Raumkapazitäten. Für die Infopunkte stünde die Feuerwehr bereit. „Hiermit sind wir flächenmäßig bestens aufgestellt“, sagte Klein.

Für die ärztliche Versorgung in den beiden Zentren stehen nach Angaben von Flora Treiber niedergelassene Ärzte zur Verfügung, die sich, als die Stadt das Konzept bei einem Ärztetreffen vorgestellt hatte, spontan bereit erklärt haben, im Notfall die Versorgung zu übernehmen. Mans lobt den freiwilligen und nicht selbstverständlichen Einsatz ganz vieler bei diesem Krisenkonzept. Flora Treiber ist froh, dass die Stadt schon so fortgeschritten mit ihrem Konzept ist. „Das zeigt, wie früh wir in die Planungen eingestiegen sind. Und es versetzt uns in die privilegierte Lage, dass wir die Notfallhilfezentren bestens ausstatten konnten“, sagte sie. Klein betonte, dass sich der Betriebshof um die Notstromaggregate kümmere, die nur angeschlossen werden müssten. Einen Test hätten sie bereits bestanden.

Auf die besondere Zusammenarbeit zwischen Stadt und Feuerwehr verwies Wolfgang Scholl von der Stadtverwaltung. „Das läuft Hand in Hand, denn die Infopunkte sind gerade für die Außenbezirke wichtige Anlaufstellen“, sagte er. Feuerwehrchef Dietmar Hasenburg betonte, dass man sich schon vor einem Jahr Gedanken über die Treibstoffversorgung in einem Krisenfall Gedanken gemacht habe. Sukzessive das ganze Jahr über seien alle Feuerwehrgerätehäuser mit Notstromgeräten für Licht, Strom und Heizung ausgerüstet worden. Dazu gebe es überall kleine Kochplatten und Heizlüfter. Um die Schichtdienste zu organisieren, habe es in allen Einheiten Abfragen gegeben. Auch die Kommunikationsmöglichkeiten seien durch Funkübungen ausreichend getestet worden. „Wir haben auf dem Rathaus einen Sender installiert, so dass jetzt alle Feuerwehrhäuser per Funk zu erreichen sind – und im Notfall auch die Leitstelle“, sagt Hasenburg. Empfang sei damit überall gewährleistet.

Auch mit den Stadtwerken und dem Krankenhaus gab es Absprachen. „Denn ein System muss ins andere greifen“, betonte Mans. Das sei im Krisenfall ganz bedeutsam. Die Bürger bräuchten Informationen und gezielte Hilfe. Und dieses schlüssige Konzept habe man auch an den Kreis weitergeleitet. „Wir wollen es in der Stadt für den Bürger so sicher wie möglich haben“, sagte Mans. Und das gelte für Notfälle aller Art, ergänzte Klein.

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