Radevormwald St. Martin hoch zu Ross auf dem Markt

Radevormwald · Einige hundert Kinder versammelten sich am Sonntagabend mit ihren Eltern und Großeltern auf dem stimmungsvoll erleuchteten Marktplatz. Diakon Herbert Moeselaken erinnerte an die Botschaft des Tages: teilen und den Armen helfen.

 Der verkaufsoffene Sonntag mit Martinsmarkt lockte viele Besucher in die Radevormwalder Innenstadt.

Der verkaufsoffene Sonntag mit Martinsmarkt lockte viele Besucher in die Radevormwalder Innenstadt.

Foto: nico hertgen

Für Kinder hat ein Martinszug immer etwas Magisches. Überall funkeln Lichter, es wird gesungen — und an der Spitze des Zuges reitet St. Martin auf einem großen, stolzen Pferd durch die Heimatstadt. So wie Sonntagabend in der Innenstadt: Der rote Mantel ist von weitem zu erkennen. Er wies den Zugteilnehmern den Weg vom Hohenfuhrplatz auf den Marktplatz, wo bereits das große Martinsfeuer loderte. Auf der Bühne vor der reformierten Kirche, die wie der Rest des Marktplatzes stimmungsvoll ausgeleuchtet war, spielte der Posaunenchor Remlingrade, nachdem er bereits den Zug musikalisch unterstützt hatte.

 Die Martinsgeschichte wurde gestern Abend wieder von Britta und Tanja Busch nachgespielt. Die beiden hatten nicht nur das Pferd von ihrem Gestüt Moorbach mitgebracht, sondern schlüpften gleich auch in die Rollen von St. Martin und dem Bettler.

Die Martinsgeschichte wurde gestern Abend wieder von Britta und Tanja Busch nachgespielt. Die beiden hatten nicht nur das Pferd von ihrem Gestüt Moorbach mitgebracht, sondern schlüpften gleich auch in die Rollen von St. Martin und dem Bettler.

Foto: jürgen moll

Diakon Herbert Moeselaken erinnerte in seiner Ansprache an die Geschichte von St. Martin und die wichtigste Botschaft dieses Tages, nämlich zuteilen und den Armen zu helfen. "Das Feuer und die Laternen sind ein Zeichen für Licht und Wärme und die Weckmänner ein Zeichen für Nächstenliebe", sagte Moeselaken, dessen Stimme in der ganzen Innenstadt zu hören war.

Er forderte die Kinder auf, ihre Laternen so hoch wie möglich in den Himmel zu halten, wo der zunehmende Mond hell am Himmel stand. "Hier in Rade nehmen wir die St. Martins-Geschichte sehr ernst. Es ist wichtig, die heutigen Zeichen und Symbole richtig deuten zu können", sagte der Diakon.

Die Martinsgeschichte wurde, wie es in Rade seit Jahren Tradition ist, von Britta und Tanja Busch nachgespielt. Sie brachten nicht nur das Pferd von ihrem Gestüt Moorbach mit, sondern schlüpften auch in die Rollen von St. Martin und dem Bettler. Nachdem St. Martin in musikalischer Begleitung des Posaunenchores seinen roten Mantel geteilt und die Hälfte an den Bettler gereicht hatte, wurden 1300 Weckmänner verteilt, die von der Landbäckerei Fischer und den Bäckern Bremicker und Steinbrink gebacken wurden. Gespendet wurden die sie von den Stadtwerken. Zunächst bekamen alle Kinder ihre Weckmänner, die auch am Zug teilgenommen hatten. Sie hatten auch die beste Sicht auf das große Martinsfeuer. Viele Mädchen und Jungen bissen sofort in das leckere Gebäck und schwenkten ihre selbstgebastelten Laternen. Leider hielt sich das gute Wetter, das der Martinsmarkt noch genießen durfte, nicht den ganzen Abend. "Aus diesem Grund sind heute deutlich weniger Kinder auf dem Markt als im vergangenen Jahr", sagte Marcus Strunk, Mitorganisator des Martinzuges. Die Radevormwalder ließen sich die Stimmung aber nicht verderben und feierten trotz Regen St. Martin.

Organisiert wurde der Martinszug von der Werbegemeinschaft und der Wirtschaftsförderung. Der Löschzug Stadt kontrollierte das Feuer und sorgte für die Sicherheit. Viele Familien blieben noch ein bisschen auf dem Markt, um Glühwein zu trinken oder eine Kleinigkeit zu essen.

(sig)
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