Polizeiberatung So können sich auch Radevormwalder Senioren sicherer fühlen

Radevormwald · Senioren werden besonders häufig Opfer von Taschendiebstahl, Kartentricks, Telefonbetrug oder betrügerischen Gewinnspielen. Bei der Senioren-Union der CDU gab es jetzt wichtige Tipps.

 Auch der Wassertrick an der Tür ist immer mal wieder beliebt. So versuchen Unbekannte, sich Zutritt zu einer Wohnung zu verschaffen.

Auch der Wassertrick an der Tür ist immer mal wieder beliebt. So versuchen Unbekannte, sich Zutritt zu einer Wohnung zu verschaffen.

Foto: Esser Paul/esser,paul (pe)

Wie sich besonders ältere Menschen vor Kriminalität schützen können, weiß Kriminalhauptkommissar Walter Steinbrech aus Gummersbach. Er kam am Mittwochnachmittag auf Einladung der Senioren-Union der CDU nach Radevormwald, um über die größten Risiken und die besten Präventionsmaßnahmen aufzuklären.

Senioren werden besonders häufig Opfer von Taschendiebstahl, Kartentricks, Telefonbetrug oder betrügerischen Gewinnspielen. Obwohl der oberbergische Kreis zu den sichersten Regionen in NRW gehört, kommt es auch hier immer wieder zu Kriminalität gegenüber Senioren. Ausgenutzt wird dabei nicht nur oft ihre körperliche Schwäche, sondern auch ihre Einsamkeit, ihre Gutgläubigkeit oder ihr Respekt vor der Obrigkeit.

Der wird besonders ausgenutzt, wenn sich die Täter als Polizeibeamte ausgeben. „Dieser Fall passiert immer wieder. Die Täter rufen mit der 110 an und fordern die Opfer auf, ihre Wertsachen bei ihnen abzugeben, um sie vor einem Einbruch zu schützen. Lassen sie sich auf keinen Fall von dieser Nummer weiterleiten. Unterbrechen sie die Verbindung und wählen sie die 110 selber“, sagte Walter Steinbrech. Er betonte am Mittwoch, dass die Polizei niemals unter der 110 anruft und auch keine Auskunft über Pin-Nummern oder Passwörter einfordert. „Der Notruf ist eine Verbindung von ihnen zu uns, nicht andersherum“, sagte er.

Dass seine und die Aufklärungsarbeit seiner Kollegen in den vergangenen Jahren Wirkung gezeigt hat, zeigen die Statistiken. Immer mehr Senioren bringen diese Form von Kriminalität zur Anzeige. Trotzdem wird die Dunkelziffer groß sein. „Viele Senioren schämen sich dafür, besonders wenn die Täter Erfolg hatten. Wir raten immer zur Kontaktaufnahme mit der Polizei.“

Der Hauptkommissar warnt auch vor geschickten Taschendieben. „Sie haben Zeit. Bevor sie zugreifen, haben sie in Ruhe beobachtet, wo sie ihre Wertsachen verstauen und in welchen Situationen sie unaufmerksam sind. Oft verfolgen die Täter ihre Opfer von der Bank in den Supermarkt“, berichtetete Steinbrech. Er schlägt den Senioren in Radevormwald vor, sich bei Aktionen, wie dem wöchentlichen oder monatlichen Weg zu Bank, um Bargeld abzuholen, zusammenzutun. „Gehen sie zusammen, achten sie danach aufeinander und verstauen sie ihr Geld sicher am Körper.“

Mit Videomaterial verdeutlichte er den Senioren, wie geschickt Diebe vorgehen, so dass es selbst gefilmt kaum zu erkennen ist. Wichtig ist das wachsende Bewusstsein über das eigene Umfeld. Alle Menschen, ob jung oder alt, sollten immer daran denken, dass sie stets von Kriminellen beobachtet und ausgespäht werden könnten. Und seine Wertsachen sollte man nie leichtfertig aus den Augen lassen.

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