Serie Chorleiter Martin Scheibner So klingt musikalische Kontinuität

Radevormwald · Martin Scheibner ist in Radevormwald einer der bekanntesten Kirchenmusiker. Er setzt auf kontinuierliche Qualität und ein starkes Gemeinschaftsgefühl. In der lutherischen Gemeinde startete er 1978 mit einer nebenamtlichen Stelle.

 Martin Scheibner an der neuen Orgel. Der Kantor ist begeisterter Kirchenmusiker und seit 1978 in Radevormwald tätig.

Martin Scheibner an der neuen Orgel. Der Kantor ist begeisterter Kirchenmusiker und seit 1978 in Radevormwald tätig.

Foto: Jürgen MOll

Radevormwald Eigentlich gab es in dem Leben von Kirchenmusiker Martin Scheibner keine Zeit, in der er nicht gesungen oder sich mit Musik beschäftigt hat. Sobald seine Hände groß genug waren eine Oktave zu greifen, fing er an Klavierunterricht zu nehmen. "Ich war fasziniert von der Musik, Klavieren und Orgeln. Mit acht Jahren ging der Unterricht dann los und ich habe immer gerne geübt und an mir gearbeitet", sagt der 61-Jährige. Im Alter von 13 Jahren hat der Kirchenmusiker der lutherischen Gemeinde dann seine erste Kirchenmusikausbildung, die C-Ausbildung, gemacht und nach einer sechstägigen Schulwoche jede freie Minute dafür genutzt, das Orgelspiel zu erlernen.

"Ein Jahr später habe ich angefangen, Gottesdienste zu spielen und Beerdigungen musikalisch zu begleiten. Das habe ich sehr viel gemacht. Das war nicht nur eine sehr gute Übung, sondern auch ein schöner Nebenverdienst als Schüler." Studiert hat Martin Scheibner dann Kirchenmusik an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Einfach nur Student war er allerdings nie. Schon während seines Studiums besetzte der Musiker eine C-Stelle in Remscheid, spielte weiterhin Gottesdienste und sammelte Erfahrungen im Bereich der Chorarbeit.

Seine Liebe zu Orgeln zog ihn nach Radevormwald, denn als er 1978 eine nebenamtliche Stelle als Kirchenmusiker in der lutherischen Gemeinde antrat, stand die neue Orgel bereits in Aussicht.

1980 bekam die Kirche an der Burgstraße eine neue Orgel und die Stelle von Martin Scheibner wurde in eine hauptamtliche Stelle umgewandelt. "Eine schönere Orgel findet man in unserer Umgebung kaum. Ich liebe es auf der Orgel zu spielen und auf ihr zu üben", sagt Scheibner.

Bevor er sein Studium angetreten hat, zog er kurz eine Ausbildung zum Orgelbauer in Erwägung. Obwohl er diese Leidenschaft nicht zum Beruf gemacht hat, ist die Arbeit mit Holz ein wichtiger Bestandteil seines Lebens. "Ich bin ein leidenschaftlicher Holzwerker. Außerdem spiele ich Fußball in Herbeck", sagt der Kirchenmusiker zu seinen Hobbys.

Unter seiner Leitung ist die Kirchenmusik der lutherischen Kirche gewachsen. Seit 1995 gibt es den erfolgreichen Gospelchor und der Kirchenchor entwickelt sich ebenfalls prächtig.

Die Gemeinschaft innerhalb der Chöre ist dem 61-Jährigen wichtig. "Der Zusammenhalt ist stark, ich gehen jeden Tag zufrieden nach Hause. Ich habe meinen Traumberuf gefunden." Martin Scheibner ist niemand, der auf "Highlights abfährt". Regelmäßige Konzerte gehören für ihn fest zu seiner Arbeit dazu. "Sie sind ein selbstverständlicher Teil der Arbeit und eine normale Entwicklung", beschreibt er seine Motivation. Besonders stark sind ihm trotzdem die Osterkonzerte in Erinnerung geblieben sowie die Gospelnacht vor drei Jahren. Nie vergessen wird er außerdem das Einweihungskonzert der neuen Orgel in der Kirche an der Burgstraße.

(trei)
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