Projekt in der Jugendbildungsstätte Radevormwald Sinfonische Orchestertage - inklusive Stepptanz

Radevormwald · Der Verein Sinfonische Orchestertage organisiert ein besonderes Projekt in der Evangelischen Jugendbildungsstätte. Musiker erarbeiten dabei gemeinsam ein Programm.

 „Wir machen Musik“ steht auf den Flyern für die Sinfonischen Orchestertage in der Evangelischen Jugendbildungsstätte (v.l.): Anne Rößler, der städtische Beigeordnete Simon Woywod, Ann-Kristin Mertmann, Kirsten Hackländer, Michael Borner, Bürgermeister Johannes Mans und die Schatzmeisterin des Vereins, Anissa Zoghlami.

„Wir machen Musik“ steht auf den Flyern für die Sinfonischen Orchestertage in der Evangelischen Jugendbildungsstätte (v.l.): Anne Rößler, der städtische Beigeordnete Simon Woywod, Ann-Kristin Mertmann, Kirsten Hackländer, Michael Borner, Bürgermeister Johannes Mans und die Schatzmeisterin des Vereins, Anissa Zoghlami.

Foto: Joachim Rüttgen

Das werden arbeitsintensive und anspruchsvolle Probentage, wenn der Verein Sinfonische Orchestertage zu einem besonderen Musikprojekt in die Evangelische Jugendbildungsstätte einlädt. Vom 2. bis 6. Juni treffen sich mehr als 60 Musiker zwischen 14 und weit über 60, um gemeinsam ein Konzertprogramm zu erarbeiten. Die Noten sind an die Musiker raus, sie proben eifrig daheim.

Die Stadt unterstützt das Projekt, „weil es die Menschen nach Kultur dürstet“, meint Bürgermeister Johannes Mans. Und wirbt zugleich um Sponsoren, denn der Verein benötigt finanzielle Unterstützung. Hinweise dazu gibt es auf der Homepage des Vereins, der gemeinnützig ist und Spendenquittungen ausstellt.

Kooperationspartner für die Orchestertage ist die Musikschule. Auch die städtische Tourismus- und Eventbeauftragte Kirsten Hackländer unterstützt das Vorhaben des Vereins, der sich im Sommer 2021 gegründet hat. Vorsitzende ist Ann-Kristin Mertmann, Violinistin aus Wuppertal und Tochter des Organisten und Musikwissenschaftlers Joachim Dorfmüller.

Die Veranstaltung ist hervorgegangen aus den Coesfelder Orchestertagen, die erstmals 1982 stattfanden. Da dort das Konzept geändert wurde, wollten viele Teilnehmer ihre Arbeit in einem anderen Rahmen fortsetzen. Und da viele Musiker des Orchesters aus der bergischen Region stammen, lag es nahe, sich hier einen Aufführungsort suchen.

„Die Jugendbildungsstätte ist ein schönes neues Zuhause“, findet Mertmann. Probenräume auch für das große Orchester, kleinere Räume für die Stimmgruppen, dazu Übernachtungsmöglichkeiten mitten im Grünen – beste Bedingungen für ein Musikereignis auf höchstem Niveau. Das Orchester mit 62 Musikern ist komplett, es könnten aber noch eine Harfe, ein Schlagzeug und mehrere Kontrabässe hinzustoßen. „Wir haben eine sehr homogene Gruppe“, sagt Mertmann. So wird das Orchester zu einem Mehrgenerationenprojekt auf Zeit.

Ganz wichtig: Es müssen fortgeschrittene Musiker sein, denn es handelt sich um große Werke, die am 6. Juni zur Aufführung kommen. Schwerpunkt ist Amerika. Gespielt wird die Suite „Appalachian Spring“ von Aaron Copland in der Version für Orchester, die Sinfonie Nr. 9 „Aus der Neuen Welt“ von Antonín Dvorák – und Bernd Pfaffrath wird als Stepptänzer im Zuge des „Tap Dance Concerto“ von Morton Gould auftreten. Die künstlerische Leitung hat Desar Sulejmani. Der in Albanien geborene Dirigent und Pianist ist unter anderem Orchesterchef der Deutschen Rheinphilharmonie.

Begeistert ist der Leiter der Musikschule, Michael Borner. „Hier passiert Großartiges auf hohem Niveau“, sagt er. Die Musikschule habe schon immer Schüler zu den Coesfelder Orchestertagen geschickt. Alexandra Kratsch ist ehemalige Dozentin, sie ist bei den Orchestertagen Tutorin für die zweiten Geigen und sitzt mit im Orga-Team.

Auch Anne Rößler, die die zweite Geige im Orchester spielt, dürfte vielen Radevormwaldern bekannt sein. Sie stammt aus der bekannten Musikerfamilie Ritter und steppt heute bei Weltmeister Bernd Paffrath. „Die Bezüge zu Radevormwald sind vorhanden“, freut sich Borner. Er bezeichnet die Orchestertage als „Riesengewinn für Radevormwald“. Das Repertoire sei absolut zeitgemäß und biete eine gelungene Mischung.

Auch für die Stadt und die Musikschule könnten die Tage ein Gewinn sein, denn Borner hofft auf ein steigendes Interesse an Orchestermusik, nachdem es in der Bergstadt schon seit vielen Jahren kein Kammerorchester mehr gibt.

Die Musikschule sieht er dabei als neutrale Plattform, die gerne ausbilden würde. „Vor allem Streicher fehlen“, sagt Borner. Auch hier könnten die Orchestertage Werbung betreiben, „mit bester Qualität vor der Haustür“, sagt er. Und damit sich nicht nur die Mitglieder der Musikschule, sondern alle Musikinteressierten ein Bild von den Orchestertagen machen können, soll es am Sonntag, 5. Juni, eine offene Probe geben. Der genaue Termin wird noch bekannt gegeben.
www.sinfonische-orchestertage.de

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