Serie Mein Radevormwald Seit 50 Jahren glücklich in Honsberg

Radevormwald · Hans-Ewald Reichhardt hat im Westen Rades seine Familie gegründet. Er liebt das Leben auf dem Land. Über seine Ortschaft sagt er: "Das Dorf stirbt nicht, sondern steckt voller Leben."

 Vor 40 Jahren kaufte die Familie Reichhardt ein Eigentum in Honsberg. "Wir haben damals die Entscheidung getroffen hier zu leben, und daran wird sich auch nichts ändern", sagt der Vater.

Vor 40 Jahren kaufte die Familie Reichhardt ein Eigentum in Honsberg. "Wir haben damals die Entscheidung getroffen hier zu leben, und daran wird sich auch nichts ändern", sagt der Vater.

Foto: Lena Hogekamp

Radevormwald Er ist in Radevormwald geboren und aufgewachsen, aber ein Honsberger ist Hans-Ewald Reichhardt erst seit etwas über 50 Jahren. Damals wurde eine Wohnung auf dem Dorf westlich vom Stadtzentrum frei und zusammen mit seiner Frau Gerda zog Hans-Ewald Reichhardt aufs Land. Für beide ein Schritt zurück in Richtung Kindheit. "Wir sind beide auf dem Land aufgewachsen. Ich in Winterhaus in Radevormwald und meine Frau in Halver. Wir mussten damals nicht lange überlegen, denn wir hatten uns direkt in das Dorf verliebt", sagt der 75-Jährige.

Nach seiner kaufmännischen Ausbildung bei dem örtlichen Unternehmen Mönich wechselte er 1965 in das Autohaus Schmale. Dort blieb er 41 Jahre. Hans-Ewald Reichhardt ist ein Mann der Beständigkeit und so ist es auch nicht verwunderlich, dass er schließlich 1978 Eigentum auf Honsberg kaufte, wo er bis heute lebt. "Wir haben damals die Entscheidung getroffen hier zu leben und daran wird sich auch nichts ändern." Seiner Tochter hat er die Begeisterung für das Leben in Honsberg vererbt. Sie wohnt mit ihrer Familie direkt nebenan und ist Vorstandsmitglied der Dorfgemeinschaft Honsberg, die ihr Vater lange geleitet hat. "Den Vorsitz habe ich vor einigen Jahren an meinen Schwiegersohn abgegeben, aber ich engagiere mich natürlich weiterhin für unser Dorf und den Zusammenhalt." Dank ihm hat sich das Haus der Dorfgemeinschaft immer weiterentwickelt, die Jazz-Matinees sind weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und die nachbarschaftlichen Beziehungen in Honsberg sind ehrlich und familiär. Man unterstützt sich, lässt sich aber auch Freiraum. "Uns ist es wichtig, dass jeder sein eigenes Leben leben kann und man sich nicht ständig beobachtet. Die Abstände zu den Häusern sind großzügig, sodass jeder autark leben kann. Es gibt aber auch viele Bereiche, in denen wir uns gegenseitig helfen." Schön findet Hans-Ewald Reichhardt, dass in Honsberg Traditionen geschätzt und weitergeführt werden.

Als Eigentümer der alten Dorfschule wohnt er in einem für Honsberg bedeutsamen Gebäude. Das verbindet ihn noch mehr mit dem Dorf. "In diesem Haus sind sehr viele Kinder unterrichtet worden, bis die Dorfschulen in Radevormwald geschlossen wurden. Wir haben viel des Ursprünglichen beibehalten."

Neben der guten Nachbarschaft, den großen Grundstücken und den ruhigen Straßen, schätzt der 75-Jährige an seiner Heimat die weitläufige Landschaft, die man nach wenigen Schritten durch das Dorf erreicht. "Wir grenzen direkt an Felder, Wiesen, Wälder und die Talsperre. Hier kann man spazieren gehen und Ruhe finden." Dass in den vergangenen Jahren wieder mehr junge Familien nach Honsberg gezogen sind, macht Hans-Ewald Reichhardt glücklich. "Das ist ein gutes Zeichen. Das Dorf stirbt nicht aus, sondern steckt voller Leben." Als alteingesessener Dorfeinwohner hofft er, dass die örtliche Gaststätte bald wieder neu eröffnet und bewirtet wird und dass sein Dorf weiterhin ein Ort des Friedens ist.

Über den Talsperrenweg, vorbei an dem Haus der Dorfgemeinschaft, gelangt man zu der großen Vorsperre, die von vielen als Naherholungsgebiet genutzt wird. Dort kann man wandern, mit seinem Hund spazieren gehen und die Seele baumeln lassen. Einer von vielen Lieblingsorten, die Hans-Ewald Reichhardt in Honsberg hat.

(trei)
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