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Radevormwald Schwimmbad-Beton kommt ins Labor

Radevormwald · Die Revisionswoche im Freizeit-Center "life-ness" läuft seit Montag auf Hochtouren. Fachleute haben Betonproben aus dem Becken entnommen, um die Qualität zu überprüfen. Im Obergeschoss entsteht ein neuer Raum für Sportkurse.

 Jens Runtemund von der Firma BBSP (Betonbohr-und Sägedienst) nahm gestern eine Kernbohrung direkt von oben am Beckenkörper vor.

Jens Runtemund von der Firma BBSP (Betonbohr-und Sägedienst) nahm gestern eine Kernbohrung direkt von oben am Beckenkörper vor.

Foto: jürgen moll

Radevormwald: Schwimmbad-Beton kommt ins Labor
Foto: Wolfgang Scholl

Das große Schwimmbecken im "life-ness" ist nach knapp 30 Jahren sanierungsbedürftig. In welchem Umfang das Freizeitcenter an der Kottenstraße in die Sanierung des Sportbeckens investieren muss, weiß Geschäftsführer Ronald Eden allerdings noch nicht. Eine wichtige Maßnahme innerhalb der Revisionswoche soll deshalb Aufklärung bringen.

Gestern wurden zehn Bohrungen am Beckenkörper vorgenommen, die jeweils 80 Millimeter breit und 150 Millimeter lang sind. Eine Bohrung wurde direkt von oben gefertigt, die anderen neun von unten, um die Fliesen des Bades zu schonen. Mit schweren Kernbohrmaschinen wurden die Löcher gebohrt und die Betonproben entnommen.

Im Querschnitt des Bades sieht man die Fliese, den Estrich und den Beton. Betreut wurde die Maßnahme von Dr. Thomas Duzia, der bis vor kurzem an der Bergischen Universität Wuppertal gearbeitet hat und gestern als Vertreter der deutschen Gesellschaft für Badewesen im "life-ness" war.

Nach seinen Erfahrungen weisen die Betonkonstruktionen aus früheren Jahrzehnten immer Schäden auf. "Früher hat man dem Material schlichtweg zu viel zugetraut. Der alkalische Beton schützt den Stahl vor der Korrosion. Wenn der Beton abgenutzt ist, entsteht Rost, und der Schaden wird größer", sagt Duzia. Die Bohrungen werden im Labor der Bergischen Universität auf Chloride, also Salze, und ihre Karbonatisierungstiefe hin untersucht. Bis der Laborbericht vorliegt, können fünf bis sechs Wochen vergehen, weil die Labore zurzeit stark ausgelastet sind. "Der Laborbericht wird die Grundlage des Sanierungskonzeptes sein. Es ist richtig, das Bad jetzt frühzeitig zu prüfen", sagt der Fachmann. Ob der Beton des Radevormwalder Schwimmbades saniert werden muss, und wie hoch die Kosten seien werden, das kann Dr. Thomas Duzia erst nach dem Laborbericht sagen. Ein gutes Zeichen ist allerdings, dass die Gänge neben und unter dem Becken trocken sind. "Der allgemeine Zustand des Beckens ist auf den ersten Blick nicht besorgniserregend", sagte er.

Ronald Eden erhofft sich von den Labor-Ergebnissen eine klare Aussage für künftige Sanierungen. "Wir brauchen Planungssicherheit, und eine Sanierung können wir nur planen, wenn wir den Zustand genau kennen. Dann kann man besser entscheiden, ob man nur Teile sanieren muss oder das gesamte Bad", sagte er. Die Löcher, die durch die Bohrungen entstanden sind, wurden gestern direkt wieder aufgefüllt, neu gefliest und verfugt. Insgesamt arbeiten in der Revisionswoche 20 Unternehmen an kleinen und großen Sanierungsarbeiten im "life-ness". Wichtige Arbeiten sind neben den Bohrungen die Reinigung aller Anlagen und des großen Schwimmbadfilters sowie die Verschönerung einiger Büros und die Aufwertung des Kleinkindbereichs im Kinderland.

Im Obergeschoss entsteht ein neuer Raum für Sportkurse, weil die Nachfrage stetig steigt. Ronald Eden nimmt die jährlichen Revisionswochen sehr ernst. "Revisionswochen sind ein Zeichen dafür, dass wir die Qualität und Sicherheit unserer Anlagen hoch halten wollen. Wir stecken jährlich viel Geld in das Bad - und das ist ein gutes Zeichen", sagte er. Die Kosten der Revisionswoche schätzt er auf etwa 60 000 Euro.

(trei)
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