Radevormwald Schule am Samstag: noch nicht in Rade

Radevormwald · Die Landesregierung will es den Schulen in NRW demnächst freistellen, samstags zu unterrichten. Da durch die Verkürzung der Schulzeit auf zwölf Jahre bis zum Abitur die fehlenden Stunden untergebracht werden müssen, können die Schulen – anstatt täglich acht bis zehn Stunden Unterricht anzusetzen – dann auf den Samstag ausweichen.

Die Landesregierung will es den Schulen in NRW demnächst freistellen, samstags zu unterrichten. Da durch die Verkürzung der Schulzeit auf zwölf Jahre bis zum Abitur die fehlenden Stunden untergebracht werden müssen, können die Schulen — anstatt täglich acht bis zehn Stunden Unterricht anzusetzen — dann auf den Samstag ausweichen.

"Aus Sicht der Schulleitung und des Stundenplanmachers ist das eine durchaus überlegenswerte Option", findet Achim beyer, Schulleiter des Theodor-Heuss-Gymnasiums. "Vier Stunden auf den Samstag zu legen, das würde den Stundenplan sehr entzerren."

Derzeit hätten Schüler und Lehrer am THG zum Teil bis nachmittags um 17 Uhr Unterricht. Bei einer Sechs-Tage-Woche könnten alle jeden Tag früher nach Hause. "Ein gutes Modell, um sich an den Samstagsunterricht zu gewöhnen, wäre ein 14-Tage-Rhythmus. Das gibt es schon an manchen Privatschulen. Eine Woche geht man fünf Tage zur Schule, in der anderen sechs", sagt Achim Beyer. Er persönlich stehe einer Sechs-Tage-Schulwoche nicht ablehnend gegenüber. "Aber die Schüler, Eltern und Kollegen sehen das sicher anders. Schließlich ist der Samstag in vielen Familien ein Tag, an dem man gemeinsam etwas unternimmt."

Regina Meyerhoff, Leiterin der Realschule, sieht derzeit noch keinen Bedarf, in Radevormwald auch am Samstag zu unterrichten. "Auch wir haben zwar eine Vermehrung der Schulstunden zu verzeichnen. Die siebte Stunde ist zur Regel geworden. Aber dennoch ist es zur Zeit noch nicht notwendig, über diese Alternative nachzudenken."

Auch am Berufskolleg in Wermelskirchen wird man nicht von der Fünf-Tage-Woche abweichen. "Es betrifft uns als Berufsschule nicht", sagt der amtierende Schulleiter Hermann Kuhlmann. "Die Berufsschüler haben immer acht Stunden Unterricht und so können wir das Pensum gut abarbeiten." Für Gymnasien sei die Samstags-Alternative aber durchaus sinnvoll. "Durch die verkürzte Schulzeit werden auch die jüngeren Schüler mehr Stunden bekommen. Und acht Stunden am Tag sind für Fünf- und Sechsklässerler schon viel. Da ist die Verteilung auf sechs Tage vielleicht besser."

An der Geschwister-Scholl als Hauptschule sieht man keinen Handlungsbedarf. "Die Samstags-Regelung betrifft vor allem die Gymnasien, denn dort erhöht sich das Stundenkontingent. Das ist bei uns nicht der Fall. Im Übrigen sind wir ja schon eine Ganztagsschule", sagt Leiter Dietmar Paulig.

(RP)
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