Veranstaltungen in Radevormwald Schützenkirmes und Weinfest fallen aus

Radevormwald · Die Corona-Pandemie mit den weiter hohen Infektionszahlen im Oberbergischen Kreis sorgt dafür, dass auch 2021 viele größere Feste in Radevormwald nicht stattfinden können.

 10. Juni 2018: Bürgermeister Johannes Mans schlägt das erste Fass an und eröffnet damit die Schützenkirmes. Daraus wird auch 2021 nichts. Das Fest wurde abgesagt.

10. Juni 2018: Bürgermeister Johannes Mans schlägt das erste Fass an und eröffnet damit die Schützenkirmes. Daraus wird auch 2021 nichts. Das Fest wurde abgesagt.

Foto: Flora Treiber

Noch ist die Corona-Krise nicht überwunden. Das müssen jetzt auch die Verantwortlichen bei der Stadt und beim Schützenverein 1708 erkennen. Am Dienstag wurden das Schützenfest vom 11. bis 14. Juni sowie das Weinfest im Juni/Juli abgesagt. Ob die Pflaumenkirmes im Herbst stattfinden kann, ist noch unklar, über das Erntedankfest in Önkfeld wird Ende Juli/Anfang August entschieden.

„Von der Organisation und Planung ist es zum jetzigen Zeitpunkt einfach nicht möglich, ein größeres Fest zu planen“, sagt der Beigeordnete Simon Woywod. Die Inzidenz im Oberbergischen Kreis sei mit weit über 200 schlichtweg zu hoch und die weitere Entwicklung der nächsten Wochen und Monate zu unsicher. „Für uns sind gesellige Feste derzeit einfach nicht vorstellbar“, sagt Woywod. Wer ein Fest auch kurzfristig auf die Beine stellen könnte, habe da vielleicht mehr Chancen. „Aber zum jetzigen Zeitpunkt sehen wir Planungen für Großereignisse sehr skeptisch“, sagt der Beigeordnete. Die Corona-Schutzmaßnahmen zielten ja genau darauf, dass es weniger Kontakte geben soll. „Und da sind Feste mit geselligem Charakter einfach das falsche Signal an die Gesellschaft, bei allem Verständnis für die Menschen, die endlich wieder zusammenkommen wollen “, findet er. Und ein Weinfest, bei dem Besucher vor Acrylscheiben sitzen, sei nicht denkbar.

Dass eine Kommune da schnell als Spielverderber gelte, wisse er, aber die Situation zwinge die Verwaltung dazu. Aus diesem Grund könne auch der Feierabendmarkt noch nicht wieder stattfinden, weil auch er in erster Linie den geselligen Charakter hervorhebe. Sobald es die Inzidenzzahlen aber wieder hergeben würden und es andere Regeln gerade auch für Geimpfte gebe, werde die Stadt auch wieder Veranstaltungen zulassen.

Weinfest 2018 auf dem Marktplatz in Radevormwald: Auch dieses Bild wird es dieses Jahr nicht geben.

Weinfest 2018 auf dem Marktplatz in Radevormwald: Auch dieses Bild wird es dieses Jahr nicht geben.

Foto: Jürgen Moll

Schweren Herzens haben sich auch die Radevormwalder Schützen von 1708 zur Absage ihres großen Festes entschieden. „Am Wochenende haben wir im Vorstand eine Videokonferenz abgehalten und das Fest abgesagt“, bestätigte der Vorsitzende Dr. Jörg Weber auf Anfrage unserer Redaktion. Die etwa 120 Mitglieder (davon etwa zehn in der Jugendabteilung) wurden schriftlich informiert, auch die Schausteller sollen jetzt informiert werden. Nach 2020 fällt das Schützenfest damit das zweite Mal in Folge aus. Weber denkt vor allem an die Schausteller, von denen viele am Existenzminimum leben. „Das sind oft Familienbetriebe in dritter und vierter Generation“, sagt er, verweist aber auch auf die finanziellen Probleme des Schützenvereins, immerhin fällt seit zwei Jahren die Haupteinnahmequelle für den Verein weg. „Viele Ausgaben laufen weiter, alleine etwa 2000 Euro pro Jahr für unser Schützenhaus“, sagt Weber. Da jetzt die Mitgliedsbeiträge zu erhöhen, sei das falsche Zeichen in dieser schwierigen Zeit für alle. Die Schützen nutzen die Zwangspause lieber, um den Verein neu aufzustellen und mit Bogenschießen ein weiteres Angebot an eine möglichst breite Bevölkerung zu machen. „Wir wollen mehr Beiträge durch mehr Mitglieder erzielen, aber nicht durch eine Preissteigerung“, kündigt der Vorsitzende an.

Durch Fördergelder aus dem Programm „Moderne Sportstätten“ soll das Schützenhaus ein neues Dach und eine neue Heizung bekommen, außerdem den Platz fürs Bogenschießen. Vielleicht klappt es im Herbst mit einer feierlichen Einweihung in größerem Kreis. „Insofern versuchen wir, Corona als Chance zu sehen für einen Neuaufbau“, sagt Weber. Man wolle sich in die Breite öffnen und auch Angebote machen, die nichts mit dem Schießen zu tun haben. Da gehe es um kleinere Veranstaltungen wie zum Beispiel eine Weinprobe, bei der der Verein auch ein Heimatgefühl vermitteln könne.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort