Radevormwald Schlotterkamm kräht sich zum Sieg

Radevormwald · 67 Kräher reichen für den Hahn der Rasse Bergischer Schlotterkamm von Christian Duksa in diesem Jahr zum Sieg. Im Gegensatz dazu blieb der Hahn von Nachwuchszüchter Dustin Grolewski konsequent stumm und krähte nicht einmal.

 Rainer Knof (links) vom Radevormwalder Geflügelzuchtverein mit einem Zwergsulmtaler und Dietmar Dreke vom Verein Much 1977 mit Amadeus, einem Zwergholländer, schafften es nicht an die Kräher-Spitze.

Rainer Knof (links) vom Radevormwalder Geflügelzuchtverein mit einem Zwergsulmtaler und Dietmar Dreke vom Verein Much 1977 mit Amadeus, einem Zwergholländer, schafften es nicht an die Kräher-Spitze.

Foto: Jürgen Moll

Welcher Hahn kräht am meisten und welche Henne legt die schönsten Eier? Wettkrähen und Eierschau des Rassengeflügelzuchtvereins Radevormwald (RGZV) locken am Maianfang viele Geflügelfreunde nach Kottmannshausen. Die Züchter wollen ihr Tier in den Kampf um Stimme und Gelege schicken.

Ernst nehmen die Züchter solche Wettkämpfe allemal. Während die Hähne nebeneinander in die Welt hinaus krähen, sitzen drei gespannte Jurymitglieder vor den Käfigen und lauschen den Wettrufen der Hähne. Dabei kommt es nicht auf Schönheit oder Klarheit des Krähens, sondern auf die Häufigkeit an. Es werden Strichlisten geführt, damit auch kein kostbarer Kräher verloren geht. "Vergangenes Jahr hatten wir einen Hahn, der in einer halben Stunde mehr als 100 mal gekräht hat. Das ist sehr außergewöhnlich", sagt Wolfgang Zielke, Vorsitzender des RGZV.

An die Vorlage aus 2016 kommen die Hähne an diesem verregneten Montag aber nicht ran. Der Gewinner schafft immerhin 67 Krährufe und lässt seine Konkurrenten, die bis zu 54 Rufe schaffen, hinter sich zurück. Züchter Christian Duksa ist stolz auf den Sieg und Wolfgang Zielke froh über das gewonnene Heimspiel. "Wir freuen uns natürlich, den lautesten Hahn in unserem Verein zu haben."

Die Rassengeflügelzüchter sind nachsichtig mit ihren Tieren. Eine zweite Chance verdient schließlich jeder, und deswegen darf sich jeder Hahn in zwei Runden beweisen. In der Kategorie der Zwerghähne gewinnt ein Federfüßiger Krähenhahn, der den Bergischen Schlotterkamm mit 83 Rufen "alt aussehen" lässt. Der Kampf der Giganten.

Ziemlich gigantisch sind auch einige Eier, die in der alten Scheune in Kottmannshausen auf einem Tisch liegen. Neben braunen Hühnereiern liegen dort grüne Enteneier und große Gänseeier. Das sind sozusagen die Juwelen der Geflügelzüchter. Gebettet auf Stroh, aber in riskanter Höhe, werden die Eier von drei Preisrichtern auf Gewicht, Schalenbildung, Sauberkeit und Farbe überprüft. Ein "vorzüglich" geben die Preisrichter nicht oft, aber bei dieser Eierschau ist es soweit. Eine Warzenente Perlgrau hat ein Ei in Vollkommenheit gelegt. "Da stimmt alles", sagt Zielke.

Bei dem Wettkampf werden aber auch nicht die Sonderlinge des Geflügels vernachlässigt. Der Sonderpreis, der des Umwelthahns, geht an den Rader Jungzüchter Dustin Grolewski. Sein Zwerg Bielefelder hat während des gesamten Wettkampfes keinen Ton von sich gegeben. Der nachbarschaftsfreundliche Hahn ist der "Umwelthahn 2017".

(trei)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort