Radevormwald Schäfer produziert jetzt in Mermbach

Radevormwald · Das Unternehmen für Präzisionsdrehteile hat seinen Standort in Bergerhof aufgegeben.

 Das Führungstrio der Walter Schäfer KG mit Inhaberin Gisela Ronge (r.) und Olivera Vujinovic und Giuliano Taglialatela.

Das Führungstrio der Walter Schäfer KG mit Inhaberin Gisela Ronge (r.) und Olivera Vujinovic und Giuliano Taglialatela.

Foto: Wolfgang Scholl

Anstrengende Wochen liegen hinter Gisela Ronge, ihrem Führungsduo Olivera Vujinovic und Diplom-Ingenieur Giuliano Taglialatela und ihren Mitarbeitern: Die Präzisionsdreherei ist als Nachbar des ehemaligen Bahnhofs Bergerhof ins Gewerbegebiet Mermbach an die Robert-Bosch-Straße gezogen. In dem großen Gebäude, in dem früher die Härterei Thoelen produziert hat, ist jetzt das Unternehmen Radeguss der Nachbar.

Die Mitarbeiter der Walter Schäfer KG fertigen Präzisions-Drehteile für Kunden aus verschiedenen Bereichen auf modernsten CNC- und Fräszentren mit Langdreh- und Revolverautomaten. Viele Teile gehen an Bahn-Lieferanten, aber auch die Medizintechnik mit Laborgeräten und Apparatebau und die Elektroindustrie gehören zu den Belieferten. Angeboten werden Teile in der Stangenfertigung von zwei bis zu 80 Millimetern.

"Ende 2016 bot sich dem Unternehmen die Möglichkeit, das Gelände zu übernehmen", sagt Inhaberin Gisela Ronge, die 2009 das Unternehmen von ihrem Vater Erhard Ronge übernahm und in die Geschäftsführung eintrat. Zu Jahresbeginn habe man begonnen, neben der normalen, täglichen Arbeit die Verlagerung vorzubereiten. Auf 1500 Quadratmetern arbeiten 25 festangestellte Mitarbeiter und bis zu 20 Aushilfskräfte im Drei-Schicht-Betrieb. Unter den 25 Festangestellten sind auch vier Auszubildende, die helfen sollen, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

"Der Umzug war eine sehr große logistische Herausforderung für uns als kleines Unternehmen", sagt die 68-Jährige. Neben der finanziellen Seite eines solchen Umzugs und dem damit verbundenen zeitweiligen Produktionsausfall galt es, die Kundentermine immer gut zu koordinieren. Der Umzug gestaltete sich zudem nicht ganz einfach, weil die großen Maschinen von den Fahrzeugen von Kran Lorenz über eine Hochspannungsleitung gehoben werden mussten. Das Ganze sei aber dank guter Vorbereitung in einer Punktlandung gemündet. Innerhalb einer Woche sind die 14 Anlagen mit den Maschinenkörpern und Lademagazinen in das Gewerbegebiet gebracht worden. Dazu kamen die Halbfertigteile, das Teilelager und "unendlich viele Werkzeuge und Paletten mit Vorrichtungen, die für die verschiedenen Kunden benötigt werden.

"Viele Mitarbeiter haben Sonderschichten gefahren, damit wir das alles schaffen konnten", sagt Ronge. Vorher waren die Halle umfangreich gereinigt und die elektrischen Installationen für die Kompressoren und Maschinenanschlüsse vorbereitet worden. Die Halle habe zuerst wie ein schwarzes Loch ausgesehen. Der Vorteil jetzt ist, dass das Unternehmen in einem Industriegebiet liegt und nicht wie früher in einem Mischgebiet, auch wenn es dort einen Bestandsschutz gab.

Das alte Gebäude in Bergerhof soll verwertet werden. Sie sei für verschiedene Variationen offen, sagt Gerda Ronge, die jetzt "zum ersten Mal in ihrem Leben" mit dem Auto zur Arbeit fährt. Gedanken macht sich die Unternehmerin auch um die Zukunft. Nach dem Umzug ist in einiger Zeit die Übergabe an die kaufmännische Leiterin Olivera Vujinovic und Betriebsleiter Giuliano Taglialatela geplant. "Bei uns ist immer was in Bewegung", sagt Gisela Ronge. Das mache ihre Arbeit auch spannend.

www.walterschaefer.de

(RP)
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