Radevormwald Satter Puffer für die Zukunft

Radevormwald · Der Vorstand der Sparkasse Rade-Hückeswagen berichtet über das Geschäftsjahr 2009. Ein Überschuss wurde erzielt. Die gebremste Bereitschaft zu investieren, macht sich bemerkbar. Eine Kreditklemme wird vehement verneint.

Intensive Gespräche als Marktführer mit 300 Firmenkunden, den Ausbau des Kontakts zu Privatkunden durch einen Berater für junge Leute, eine vorsichtige Investitionsbereitschaft bei Gewerbetreibenden und Bauwilligen, die stärkere Konzentration auf die Geschäfte in Radevormwald und Hückeswagen und ein anziehendes Wertpapiergeschäft. Das waren Themen, mit denen die Sparkasse ihre Marktstellung 2009 behauptet hat.

Der neue Vorstandssprecher Michael Kühl, zum 1. Juli aus Blomberg (Westfalen) gekommen, sprach aber auch von einem unfairen Wettbewerb durch konkurrierende Großbanken. "Wir haben keine Steuermittel in Anspruch genommen, Konkurrenten unter- oder überbieten uns mit Staatsgeld. Wir zahlen auch keine Boni", sagte Kühl. Behaupten will er sich mit seinem Vorstand um Uwe Sablotny und Stefan Tengeler und 140 Mitarbeitern durch noch intensivere Kontakte zu den Kunden. "Für die Firmenkontakte brauchen wir sehr viel Zeit", sagte Tengeler, "aber die nehmen wir uns." Aus Sicht der Sparkasse gilt des Begriff der Kreditklemme deshalb hier auch nicht.

Zwei-Klassengesellschaft

Bei Geschäftskunden sieht man eine Zwei-Klassengesellschaft. Die einen haben Geld, investieren weniger und zahlen Kredite vorzeitig zurück, andere sind durch die Wirtschaftskrise arg gebeutelt. Tengeler und Sablotny rechnen auch mit weiteren Insolvenzen. Trotz dieser Vorzeichen habe man 69 Millionen Euro ausgeliehen. Ab jetzt werde man auf dem Immobiliensektor in Rade das Neubaugebiet Loh´sche Weide fördern.

Durch die Sicherheitsrücklage von 34 Millionen Euro, die die gesetzlichen Vorgaben um 50 Prozent überschreite, sieht sich die Sparkasse gut gerüstet. "Das ist ein satter Puffer für die Geschäfte der Zukunft", sagte Kühl, der zum Jahresüberschuss keine Aussage tätigte, aber einräumte, dass dieser in das "Sparbuch WestLB" fließen müsse.

Nach den Boomjahren 2006 bis 2008 und einem Rückgang der Gesamtausleihen um sieben Prozent auf 436 Millionen Euro gibt es das Ziel, das Vorjahresniveau zu erreichen, sagte Uwe Sablotny.

Festgestellt habe man auch, dass Kunden, die per Kopfprämie anderer Banken abgeworben wurden, manches Mal zurückgewonnen werden konnten. So weit soll es durch die erweiterte Beratung und die Präsenz in der Öffentlichkeit gar nicht erst kommen. Im Auge hat man dabei auch die Demografie mit älter werdender Bevölkerung. Zur umfangreichen Stiftungstätigkeit erklärte deshalb Marketingleiter Michael Scholz: "Wir werden auch in Zukunft die Überschüsse vor Ort verwerten und ausschütten."

(RP)
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