Radevormwald Rollatortraining kommt bei den Radevormwalder Senioren gut an

Radevormwald · Bordsteinkanten, Türschwellen und Treppen - für Menschen mit Rollatoren kann ein Weg vor die Haustür zu einer großen Herausforderung werden. An jeder Ecke lauern neue Fallstricke, die einen sicheren Umgang mit der Gehhilfe auf vier Rädern erfordern. Der Trägerverein aktiv55plus hat das erkannt und für Samstag ein Rollatortraining auf dem Marktplatz angeboten. Schon vor dem Start standen die Senioren mit ihren Rollatoren Schlange, um an dem Training teilzunehmen und Experten, wie Dieter Dresbach um Rat zu fragen. Er hatte das erste Rollatortraining beim Seniorentag angeboten und dort viele Senioren glücklich gemacht. "Die Nachfrage war sehr groß, deswegen gehen wir heute in die Wiederholung. Viele Menschen nutzen Rollatoren, ohne jemals eine Einweisung in das Gerät bekommen zu haben. Das holen wir heute nach."

 Dieter Dresbach erklärt Marianne Kühn den richtigen Umgang mit dem Rollator bei Hindernissen.

Dieter Dresbach erklärt Marianne Kühn den richtigen Umgang mit dem Rollator bei Hindernissen.

Foto: P. Meuter

Bevor er am Samstag die ersten Teilnehmer in den Parcours schickte, stellte er die Gehhilfen richtig ein. Denn die meisten Lenker waren nicht auf der richtigen Höhe, die Bremsen waren zu stramm, die Räder verdreht.

Marianne Kühn hat den Rollator von ihrem Mann geerbt und sich vorgenommen, die Hilfe jetzt, kurz vor ihrem 89. Geburtstag, in Anspruch zu nehmen. "Ich glaube der Rollator ist ein bisschen zu groß für mich. Aber er war da, und deswegen benutze ich ihn erst mal", sagte die Radevormwalderin. Praktisch findet sie die große Sitzfläche, die ihr der Rollator bietet. "Das ist toll für Pausen zwischendurch."

Situationen, in denen sich Helene Deichsel unsicher fühlt, kommen immer wieder vor. "Ich weiß oft nicht, wie ich auf kleine Hindernisse reagieren soll. Das Training hat mir sehr geholfen, und ich kann jetzt besser mit dem Gerät umgehen", sagte die 88-Jährige. Dieter Dresbach begleitete die Senioren durch den Parcours, in dem sie mehrere Untergründe überwinden, durch Pylone hindurch fahren und eine kleine Rampe bestreiten mussten. Der Parcours wurde dem bergischen Kopfsteinpflaster und den oft hohen Hauseingängen gerecht. Mit etwas Hilfe, guten Tipps zum richtigen Zeitpunkt und einer unterstützenden Hand schafften es alle Teilnehmer durch das Rollatortraining.

Elisabeth Niklaus war froh über die Ratschläge und darüber, dass ihr Rollator jetzt auf ihre Größe und ihren Gang abgestimmt ist. "Ich fühle mich sicherer", bestätigte sie. Auffällig war, dass die meisten den Rollator vor dem Training mit einem krummen Rücken vor sich her schoben und nach dem Training deutlich näher am Gerät waren und sich mit einem geraden Rücken zwischen den Hinterrädern bewegten. "Die Körperhaltung ist bei der Nutzung des Rollators wichtig. Wer ihn näher an seinem Körper hat, wird weniger angestrengt", betonte Dresbach.

Kyra Springer von aktiv55plus war begeistert von der Nachfrage. "Das zeigt noch einmal, wie groß der Bedarf in diesem Bereich ist." Fast jeder Senior habe mittlerweile einen Rollator. Viele nicht nur für die Straße, sondern auch für die Wohnung.

(trei)
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