Theater in Radevormwald Munteres Verwirrspiel um Liebe auf der Theaterbühne

Radevormwald · Bestens aufgelegt brachte das Ensemble des Rheinischen Landestheaters Neuss die Shakespeare-Komödie „Was ihr wollt“ auf die Bühne im Bürgerhaus. Das zahlreich erschienene Publikum hatte sichtlich seine Freude.

 Was ihr wollt von Shakespeare Regie Alexander Marusch l. Kathrin Berg (Viola/Cesario) Pablo Guaneme Pinilla (Orsino) Hubertus Brandt (Malvolio) Johanna Freyja Sembritzki-Iacono (Olivia) Linda Riebau (Maria)

Was ihr wollt von Shakespeare Regie Alexander Marusch l. Kathrin Berg (Viola/Cesario) Pablo Guaneme Pinilla (Orsino) Hubertus Brandt (Malvolio) Johanna Freyja Sembritzki-Iacono (Olivia) Linda Riebau (Maria)

Foto: Björn Hickmann

Das Rheinische Landestheater Neuss war wieder einmal mit einem großartig dargebotenen Schauspiel zu Gast im Bürgerhaus in Radevormwald. Die Komödie „Was ihr wollt“ des englischen Dichterfürsten William Shakespeare wurde gegeben, und die Rader hatten ganz offensichtlich Lust darauf. Dafür sprach zumindest die beinahe summend zu hörende gute Laune schon gleich zu Beginn. Zudem war der der große Saal am Mittwochabend sehr gut gefüllt.

Und es ging gleich durchaus intensiv und dramatisch mit der Darstellung des die Komödie einleitenden Schiffbruchs der Viola (Kathrin Berg) an der Küste Illyriens los. Unterstützt von leichter Musik und passend eingesetzten Soundeffekten (Christian Kuzio), entfaltete sich in gut zwei Stunden das amüsante Verwirrspiel rund um Herzog Orsino (Pablo Guaneme Pinilla), die Gräfin Olivia (Johanna Fryja Iacono-Sembritzki) und jede Menge, teils fehlgeleiteter, Liebe.Ein Narr (Emilia Haag) half Viola ins Geschehen auf Illyrien.

Denn natürlich verliebte sich die Schiffbrüchige sofort in den Herzog, der seinerseits am Leben ein wenig zu verzweifeln schien. Ganz genau wie die von Orsino vergebens angehimmelte Olivia auch. Ganz im Gegensatz zu deren Onkel Sir Toby (Stefan Schleue), der dem Alkohol und der Feierei mit seinem Kumpan Sir Andrew (Peter Waros) äußerst hingebungsvoll frönte – ganz zum Missfallen zur Kammerzofe Maria (Linda Riebau). Damit Viola, die beim Schiffbruch nicht nur den Kontakt zu ihrem Zwillingsbruder Sebastian (Richard Lingscheidt), sondern auch all ihr Hab und Gut verloren hatte, wieder auf die Beine kommen konnte, verkleidete sie sich als Mann und begab sich fortan als Cesario in den Dienst des Herzogs.

Die Bühne im Bürgerhaus war phantasievoll aufgebaut, im Hintergrund befand sich zudem eine Videoleinwand, auf der immer wieder das Geschehen untermalende Filmsequenzen und Bilder eingespielt wurden (Achim Naumann d‘Alnoncourt). Ein cleveres Gimmick, das nicht aufdringlich wirkte, dafür aber positiv unterstützend. Überhaupt: Die Inszenierung des klassischen Stoffs von Alexander Marusch machte Spaß. Was natürlich auch am hervorragend aufgelegten Ensemble des Landestheaters lag. 

Das Chaos schien somit perfekt angerichtet zu sein. Alle Figuren schienen dabei ein wenig verrückt zu sein, trunken von Gefühlen – und Alkohol. Und das Publikum hatte durchaus seine Freude daran, mitzuerleben, wie sich alle weiter in dieses Chaos hinein manövrierten - und dieses sich schlussendlich dann doch wieder auflöste. Die wilde Komödie lebte letztlich vor allem von der tollen Leistung der Schauspieler. Die fühlten sich beim Gastspiel im Radevormwalder Bürgerhaus sichtlich wohl, harmonierten prächtig miteinander und so verging die Zeit wie im Flug.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort