Radevormwald Rennräder faszinieren im Museum

Radevormwald · Gestern Morgen eröffnete die neue Sonderausstellung im Museum der IG Bismarck in der Schlossmacher Galerie. Zur Eröffnung waren viele Radsport-Legenden nach Radevormwald gekommen und tauschten sich über ihre aktive Zeit aus.

 In den Räumen der IG Bismarck in der Schlossmacher Galerie wurde gestern in Erinnerungen geschwelgt (v.l.): Horst Lepperhoff, Erich Bitter (ehemaliger Profi Bismarck), Wilfried Trott, Hartmut Behrensmeier, Christel Stattaus und der Vorsitzende der IG, Lothar Kasper.

In den Räumen der IG Bismarck in der Schlossmacher Galerie wurde gestern in Erinnerungen geschwelgt (v.l.): Horst Lepperhoff, Erich Bitter (ehemaliger Profi Bismarck), Wilfried Trott, Hartmut Behrensmeier, Christel Stattaus und der Vorsitzende der IG, Lothar Kasper.

Foto: lena hogekamp

27 Rennräder werden bis zum 9. September im Museum der IG Bismarck ausgestellt, das seinen Sitz in der Schlossmacher Galerie hat. Durch das Engagement von Hartmut Behrensmeier für die IG Bismarck können die Räder aus den Jahren 1948 bis 2018 in Radevormwald gezeigt werden. Die meisten Rennräder sind die Originale, mit denen Deutsche Meisterschaften oder Strecken der Tour de France gefahren wurden.

Zur Ausstellungseröffnung gestern Morgen war das Museum voll. Neben Bürgermeister Johannes Mans und Vertretern der Hauptsponsoren waren viele Legenden des deutschen und bergischen Radsportes da, um sich wiederzutreffen und die Ausstellung zu bewundern. Hartmut Behrensmeier ist es gelungen, in den vergangenen Jahren den Austausch zwischen den ehemaligen Leistungssportlern zu fördern und eine große Radsportfamilie zu gründen.

Zu diesen Familien gehörten gestern unter anderem Wilfried Trott und Christel Stattaus, die bei dem gemeinsamen Frühstück nebeneinandersaßen. Beide kennen sich gut, und so kam der erfolgreichste Amateur-Radrennfahrer Deutschlands mit der ersten Radrennfahrerin des Landes ins Gespräch. "Wir sind uns früher oft über den Weg gelaufen und haben auch zusammen trainiert. Der Heimatbezug nach Radevormwald ist bei uns beiden groß", sagte Wilfried Trott, der dieses Jahr 70 Jahre alt wird und nach wie vor Rennrad fährt. Dreimal wöchentlich legt er pro Fahrt mindestens 50 Kilometer zurück. In seinem sportlichen Leben ist er mehr als 2500 Rennen gefahren, von denen er viele gewonnen hat.

Der zweifache Olympiateilnehmer findet es gut, dass die IG Bismarck die Radsportgeschichte seiner Heimat dokumentiert. "Das sind viele Erinnerungen, die hier festgehalten wurden. Ich finde mich an vielen Stellen wieder", sagte er. Dass er älter geworden ist, merkt er höchstens an steilen Aufstiegen. "Da geht mir schon mal die Puste aus, aber ich bin noch ziemlich fit", sagte er. Anwesend waren auch die ehemaligen Profifahrer Erich Bitter, Horst Lepperhoff und Michael Donner. Erich Bitter und Horst Lepperhoff waren den gesamten Morgen in gemeinsamen Erinnerungen vertieft und freuten sich über das Treffen bei der IG Bismarck.

Das sportliche Multi-Talent Sven Riedesel hat für die Ausstellung drei Rennräder organisiert und nahm begeistert an dem Treffen der vielen Radsport-Legenden teil.

Die Besonderheiten der Ausstellung sind unter anderem das Original-Rennrad von Marcel Wüst, mit dem er im Jahr 2000 an der Tour de France teilgenommen hat sowie das Zeitrennrad von Francesco Moser. Zu entdecken gibt es bis September außerdem das Deutscher-Meister- Trikot von Wilfried Trott sowie historische Räder aus Solingen oder dem Bismarck-Werk. Unter der Moderation von Wolfgang Schreiber, ebenfalls begeisterter Radsportler, kamen die Gäste während der Eröffnung ins Gespräch und führten alle Interessierten mit viel Hintergrundinformationen an die Ausstellung heran.

Die meisten der 27 Räder kommen nach der Sonderausstellung wieder zurück zu ihren Besitzern, manche bleiben aber auch in der Stadt auf der Höhe. "Wir haben einige Räder gestiftet bekommen", verkündete Hartmut Behrensmeier stolz. Er hofft darauf, dass die Sonderausstellung gut angenommen wird. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre prognostizieren positive Zahlen, denn das Interesse an Radsport und seiner Geschichte wird immer größer.

(trei)
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