Stadtentwicklung in Radevormwald Viel Redebedarf zur Neukonzeption Wülfing

Dahlerau · Nicht nur die AL und RUA haben Beratungsbedarf nach dem Blick in den Haushaltsentwurf 2022. Der sieht eine Investition von 1,6 Millionen Euro für die Schaffung von weiteren Büroflächen für die nächsten beiden Jahre vor.

 In den Fachausschüssen und im Stadtrat geht es in den kommenden Wochen und Monaten um die Zukunft bei Wülfing.

In den Fachausschüssen und im Stadtrat geht es in den kommenden Wochen und Monaten um die Zukunft bei Wülfing.

Foto: Nico Hertgen

Im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt beantwortete die Stadtverwaltung den umfangreichen Fragenkatalog, den die Alternative Liste (AL) zur Neukonzeption des Wülfing-Geländes vorbereitet hatte. Auch andere Fraktionen meldeten Beratungsbedarf an, der sich mit dem Blick in den Haushaltsentwurf 2022 ergeben hat. Dort sind Mittel für Projekte rund um die historische Textilstadt eingestellt.

Burkhard Klein, Leiter des Bauamtes, ging auf die wesentlichen Fragen der AL-Fraktion ein. Nach Ansicht der AL gibt es Mängel an Dach und Statik des Gebäudes, die nicht weiterbearbeitet wurden, aber dennoch mindestens in Teilen im Haushaltsentwurf stehen. „2022 soll keine Dachsanierung durchgeführt werden. Eine Dachsanierung beziehungsweise eine Sanierung oder Änderung des statischen Dachsystems ist erst im Zuge des Innenausbaues geplant“, sagte Klein. Das eigentliche Dach sei dicht und benötige keine Sanierung. Das Problem am Dachsystem sei, dass die Dachkonstruktion statisch die Zwischendecke zwischen dem dritten Obergeschoss und Dachboden hält. Im Bereich der ausgebauten Bürofläche im dritten Obergeschoss sei diese statische Konstruktion bereits saniert worden. Beim weiteren Ausbau der dritten Etage und des Dachgeschosses müsse diese Konstruktion in Teilbereichen saniert werden oder je nach geplanter Nutzung umgebaut und ertüchtigt werden, erklärte der Bauamtsleiter. Eine Gesamtstatik sei nach Rücksprache mit einem staatlich anerkannten Sachverständiger nicht notwendig, so lange durch eine Nutzungsänderung keine höheren Verkehrslasten entstehe oder nennenswerte bauliche Änderungen durchgeführt werden. „Aus diesem Grund ist bisher keine Gesamtstatik erstellt worden. Das Gebäude wird regelmäßig durch einen Statiker begutachtet, und es wird eine statische Unbedenklichkeitsbescheinigung ausgestellt.“

Wesentlich in der Diskussion um die Neukonzeption Wülfing ist der Haushaltsplanentwurf, der eine Investition von 1,6 Millionen Euro für die Schaffung von weiteren Büroflächen für die nächsten beiden Jahre vorsieht. Nicht nur die AL-Fraktion, sondern auch Thomas Lorenz von der Fraktion RUA hinterfragen dieses Vorhaben. Im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt hatte die RUA-Fraktion unter anderem aus diesem Zusammenhang gegen die Annahme des Haushalts gestimmt. „Wir müssen doch erst mal klären, ob es Bedarf an Büroflächen gibt, bevor wir Baumaßnahmen in Höhe von 1,6 Millionen Euro in den Haushalt einstellen“, sagte Lorenz.

Bürgermeister Johannes Mans signalisierte im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt, dass sich bereits Bedarf für die Büroflächen abgezeichnet habe. Aus den Antworten der Verwaltung auf die Fragen der AL-Fraktion geht hervor, dass aktuell beide der bestehenden Büroflächen vermietet sind und eine seitens des Mieters für Ende Januar gekündigt wurde. „Die gekündigte Mietfläche geht zeitnah in die Vermarktung. Die Verwaltung sieht momentan keine Probleme mit einer Vermarktung“, sagte Klein.

Im Haupt- und Finanzausschuss am Dienstag wird das Thema erneut auf Grundlage der Anfrage der RUA diskutiert.

(trei)
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