Radevormwald RBN kauft ein Waldstück in Dahlhausen

Radevormwald · Der Bergische Naturschutzverein hat ein drei Hektar großes Grundstück an der Wupper für den symbolischen Preis von einem Euro von der Bahn gekauft. Die Verkehrssicherungspflicht übernimmt aber die Waldgenossenschaft Remscheid.

 Freuen sich auf das neue Grundstück direkt am Bahnhof in Dahlhausen (v.l.): Kathi Hentzschel, Elisabeth Pech-Büttner, Dietmar Fennel, Mark vom Hofe, Markus Wolff, Frank Herhaus und Rainer Ludwigs.

Freuen sich auf das neue Grundstück direkt am Bahnhof in Dahlhausen (v.l.): Kathi Hentzschel, Elisabeth Pech-Büttner, Dietmar Fennel, Mark vom Hofe, Markus Wolff, Frank Herhaus und Rainer Ludwigs.

Foto: nico hertgen

Wer nach dem Motto "So wenig wie möglich, so viel wie nötig" arbeitet, muss nicht unbedingt bequem sein. Manchmal ist diese Einstellung absolut notwendig, wenn man ein bestimmtes Ziel erreichen will. So eines hat jetzt der Bergische Naturschutzverein (RBN) vor Augen. Vor kurzem kaufte er von der Bahn ein drei Hektar großes Grundstück direkt an der Wupper für den symbolischen Preis von einem Euro. Diese hatte keine Verwendung für das steile Waldstück und sieht es beim RBN in guten Händen.

"Es war bereits als Naturschutzgebiet ausgewiesen und für uns erschwinglich. Wir wollen hier die Natur Natur sein lassen und beobachten, wie sich Fauna und Flora entwickeln", sagt Mark vom Hofe, Vorsitzender des RBN.

Gänzlich ohne menschlichen Eingriff kann das steile Waldstück aber nicht verbleiben. "Wir werden in den nächsten Wochen untersuchen, ob Pflanzen Probleme im Bereich der Verkehrssicherungspflicht verursachen könnten. Sollte dies so sein, müssten wir sie entfernen. Hier werden wir sehr genau prüfen", sagt Markus Wolff, Vorsitzender der Waldgenossenschaft Remscheid, dessen Verein sich der RBN angeschlossen hat. "Wir hätten mit unseren ehrenamtlichen Mitgliedern die Verkehrssicherungspflicht nicht erfüllen können", sagt vom Hofe. "Mit dem Beitritt zur Waldgenossenschaft haben wir diese Pflicht an die Genossenschaft abgetreten."

Auch Rainer Ludwigs, Leiter der Unteren Landschaftsbehörde des Oberbergischen Kreises, freut sich über die Lösung. "Wir hatten hier eine Vermittlerrolle zwischen der Bahngesellschaft und dem RBN, da uns im Rahmen des Vorkaufsrechtes das Grundstück zuerst angeboten wurde. Für uns ist es die perfekte Lösung, dass es jetzt in den Händen von Naturschützern ist, die es nicht kommerziell nutzen." Die Besonderheiten des steilen Hangs, den die Wupper in Tausenden von Jahren gegraben hat, stellt Frank Herhaus, Geschäftsführer der Biologischen Station Oberberg, heraus. "Die sonnigen Felsbereiche sind in dieser Gegend selten. Sie sind ideal für Schlangen und Eidechsen. Auch wenn der Wald bisher noch nicht detailliert begutachtet wurde, gehen wir von einer interessanten Fauna und Flora aus. Vor allem im Totholz erwarten wir viele Pilze und Käfer." In dem kleinen Mischwald mit Buchen, Eichen, Ahorn und Kiefern gibt es auch noch einen fast komplett zugewucherten ehemaligen Steinbruch. Auch hier erwarten die Naturschützer, auf seltene Pflanzen und Tiere zu treffen.

Daher werden in den nächsten Wochen Experten für Käfer, Insekten und Pilze, Ornithologen und Botaniker das Grundstück unter die Lupe nehmen. Diese Bestandsaufnahme soll sich alle drei bis fünf Jahre wiederholen, um festzustellen, wie sich das Waldstück entwickelt.

Es ist nicht auszuschließen, dass der RBN dann in der Lage sein wird, auch wissenschaftlich interessante Fakten zu liefern.

(RP)
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