Politik in Radevormwald „Den Waldbauern geht es schlecht“

Radevormwald · Klaus Haselhoff, Ratsmitglied der RUA, hofft darauf, dass die Stadt die Sorgen der Waldbesitzer in der gegenwärtigen Trockenheitsphase aufnimmt. Das Regionalforstamt bestätigt, dass inzwischen nicht nur Fichten, sondern auch die Buche unter der Trockenheit leidet.

 Braune Flecken im Wald im Hochsommer – solche Bilder sind auch im Bergischen zu sehen.

Braune Flecken im Wald im Hochsommer – solche Bilder sind auch im Bergischen zu sehen.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Der Zustand der Wälder treibt in diesen Tagen viele Forstfachleute und Naturfreunde um. Auch Klaus Haselhoff, Ratsmitglied der Radevormwalder Unabhängigen Alternative (RUA) betrachtet die mit welken Flecken gesprenkelten heimischen Wälder mit Sorge. In der jüngsten Ratssitzung machte Haselhoff auf die Probleme der Waldbauern aufmerksam: „Ich habe gehört, dass es sich wirtschaftlich kaum noch lohnt, die beschädigten Wälder abzuholzen.“ Manche der Waldbesitzer müssten um ihre Existenz fürchten.

Doch kann die Stadtverwaltung etwas tun? Schließlich ist die Verwaltung der Wälder die Aufgabe der Forstämter. „Die Stadt kann durchaus helfen“, meint Haselhoff. „Sie kann beispielsweise die Interessen der Waldbesitzer bündeln.“ Mit diesem Nachdruck werde es möglicherweise leichter werden, Hilfen für die gebeutelte Forstwirtschaft zu bekommen. „Wir sollten diese Thema nicht so verschlafen wie den Breitbandausbau“, mahnt der RUA-Politiker.

Dass Haselhoff mit seinen Einschätzungen nicht übertreibt, bestätigt das Regionalforstamt Bergisches Land. Nicht nur die Fichten seien inzwischen Opfer von Trockenheit und Schädlingen. „Auch zahlreiche Laubbäume zeigen schon ihr Herbstbild. Bereits in der ersten Augusthälfte sind viele Kronen von Buchen, Birken oder Ahorn braun geworden“, heißt es in einer Mitteilung der Behörde. „Diese vorzeitige Herbstfärbung ist Folge akuter Trockenschäden. Betroffene Bäume können keine ausreichenden Reservestoffe mehr einlagern und Knospen bilden. Sie werden zum Teil in den nächsten Jahren nicht wieder austreiben.“

Sicher sei, dass der bergische Wald sich ändern müsse. Die Zukunft gehöre zum einen wärmeliebenden heimischen Baumarten wie Eichen und Linden, zum anderen eingeführten Baumarten wie der Esskastanie, der Robinie und der Douglasie.

Das Bergische Land sei freilich nicht die einzige deutsche Region, in der man die braunen Flecken in der Waldlandschaft sehe, erklärt Klaus Haselhoff im Gespräch mit unserer Redaktion. Derzeit sei er im Bayerischen Wald, dort zeigten die Wälder das gleiche Bild.

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