Weihnachtsbäume in Radevormwald Preise für Weihnachtsbäume stabil

Jakobsholt · Der Rader Lothar Kirschsieper verkauft hochwertige Weihnachtsbäume. Um mit den Discountern mitzuhalten, gibt es bei ihm diese Saison aber auch günstige Aktionsbäume für 11,50 Euro. Dieses Jahr musste er zweimal neu pflanzen.

 Lothar Kirschsieper inmitten seiner Weihnachtsbäume, die ab dem ersten Adventswochenende verkauft werden.

Lothar Kirschsieper inmitten seiner Weihnachtsbäume, die ab dem ersten Adventswochenende verkauft werden.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Obwohl die beiden vergangenen Sommer extrem trocken und heiß waren, hat Lothar Kirschsieper die Preise für die Weihnachtsbäume in dieser Saison nicht angehoben. Bei der Blaufichte kostet der laufende Meter 16 Euro, bei der Nordmanntanne 20 Euro. Das ist nicht der Wetterlage geschuldet, sondern der angespannten Marktsituation. „Discounter verkaufen Weihnachtsbäume für einen Niedrigpreis und machen damit den Markt kaputt. Die Lieferanten, die Discounter beliefern, werden sich bei den Preisen aber nicht mehr lange halten können“, sagt Lothar Kirschsieper, der seit mehr als 40 Jahren im Geschäft ist. Seine „KiRa Weihnachtsbäume“ stehen für feste Qualitätsrichtlinien, werden nicht nur in Rade, sondern in der gesamten Umgebung an direkten Ständen verkauft. Bestellungen gibt es auch aus Berlin.

Vor einigen Wochen wurde eine 25 Jahre alte Tanne gefällt, die über zehn Meter hoch war und vielleicht in einem Luxuskaufhaus der Hauptstadt stehen wird. Die Weihnachtsbäume, die von den meisten Kunden gekauft werden, sind zwischen zwei und drei Metern groß und sind mit dieser Größe etwa zehn Jahre alt. „Der Setzling, den wir in die Erde pflanzen, ist bereits vier Jahre alt“, sagt Lothar Kirschsieper.

Die künftige Entwicklung seiner Weihnachtsbäume sichert eine eigene Samenplantage, auf der sich Jungpflanzen mit heimischer Herkunft entwickeln können. Die Bäume aus Radevormwald wachsen neben blühenden Grünstreifen, in denen sich Insekten wohlfühlen. „Wir wollen die Natur so gut es geht schützen und pflanzen deswegen diesen Grünstreifen.“ Geschlagen werden die Weihnachtsbäume so spät, wie möglich, damit sie lange frisch bleiben und auch noch im neuen Jahr, nach Silvester, schön aussehen.

In den nächsten Wochen kümmern sich 16 Mitarbeiter von Lothar Kirschsieper darum, die Weihnachtsbäume zu fällen und sie für den Verkauf vorzubereiten. „Unsere Bäume sind frisch. Natürlich können sich unsere Kunden die Bäume auch reservieren, wenn sie noch stehen.“ Lothar Kirschsieper ärgert sich darüber, dass Billig-Bäume aus Dänemark oder dem Sauerland die Wertschätzung gegenüber seinen Weihnachtsbäumen kaputt machen. Dieses Jahr versucht er deswegen mit eigenen Aktionsbäumen für 11,50 Euro an dem Preiskampf teilzunehmen. „Ich habe etwa 1200 Aktionsbäume, die ich für 11,50 Euro verkaufe. Damit liege ich unter dem Preis der Discounter und verkaufe dafür Bäume, die aus Radevormwald kommen und eine bessere Qualität haben“, sagt der Unternehmer. Die Aktionsbäume seien schön, aber nicht so perfekt gewachsen, wie die restlichen Bäume aus Jakobsholt. Den „Schrott“, wie Lothar Kirschsieper schlecht gewachsene Bäume nennt, haben seine Mitarbeiter und er bereits vor einigen Wochen aus den Kulturen herausgeschnitten und geschreddert. „Ich verkaufe nur Bäume auf die ich stolz bin und für die ich mich nicht schämen muss. Das gilt auch für die Aktionsbäume“, sagt er.

Damit es auch in zehn Jahren noch schöne Weihnachtsbäume aus Radevormwald für ganz Deutschland gibt, musste Lothar Kirschsieper dieses Jahr zwei Mal neu pflanzen. Die Trockenheit haben seine Jungpflanzen nicht überlebt. „2018 sind 25 Prozent der Neupflanzungen kaputt gegangen, dieses Jahr waren es 80 Prozent. Wir haben die Flächen bereits ausgebessert und 10.000 Pflanzen ausgetauscht.“ Langfristig werden sich diese Kosten sicherlich auf die Preise von Qualitätsbäumen auswirken, aber noch ist die Konkurrenz von Discountern zu groß.

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