Ehrenamt in Radevormwald Es gibt noch Mittel für Vereine in Not

Radevormwald · Der Hilfsfonds, der auf Antrag der Christdemokraten für Radevormwalder Vereine eingerichtet wurde, die durch die Corona-Pandemie in Existenznöte kommen, ist noch nicht ausgeschöpft. Bislang liegen zwei Anträge vor.

 Pokale in einem Geschäft für Vereinsbedarf. Doch auch gefüllte Vitrinen helfen derzeit nicht bei Finanzproblemen.

Pokale in einem Geschäft für Vereinsbedarf. Doch auch gefüllte Vitrinen helfen derzeit nicht bei Finanzproblemen.

Foto: Reuter, Michael (mreu)

Die Corona-Pandemie trifft viele lokale Akteure – Einzelhändler und Gastronomen beispielsweise. Doch auch für manche Vereine ist die mangelnde Möglichkeit, durch Veranstaltungen Geldmittel für die eigene Kasse zu generieren, ein ernsthaftes Problem.

Damit das Ehrenamt in Radevormwald durch die aktuellen Vorsichtsmaßnahmen keinen dauerhaften Schaden erleidet, hatte auf Antrag der CDU-Fraktion der Rat einen Hilfsfonds für solche Vereine beschlossen, deren Existenz bedroht ist (unsere Redaktion berichtete).

„Der Fonds umfasst Mittel von insgesamt 50.000 Euro“, erläutert Jürgen Funke, der Leiter des Amts für Schule, Sport und Kultur. Bislang haben zwei Vereine einen Antrag auf Hilfe aus diesem Fonds gestellt. Welche es sind, darüber gibt die Verwaltung allerdings keine Auskunft. „Das fällt unter Datenschutz“, erklärt Funke. Denn es solle sich schließlich nicht herumsprechen, welche Vereine wegen der Corona-Krise in der finanziellen Bredouille stecken.

Voraussetzung für die Förderung ist allerdings, dass die Lage wirklich ernst ist und die Existenz des jeweiligen Vereins bedroht. „Wenn noch Ersparnisse und Rücklagen vorhanden sind, können die Mittel des Fonds nicht fließen“, stellt der Amtsleiter klar.

Damit die Ehrenamtler von dieser Möglichkeit, die Krise zu bewältigen, auch erfuhren, hatte die Verwaltung Kontakt zu den jeweiligen Dachverbänden aufgenommen, dem Stadtsport- und dem Stadtkulturverband. „Wir wollten das möglichst publik machen“, erklärt der Amtsleiter. Die Entscheidung, ob die Gelder gezahlt werden, muss nicht dem Rat vorgelegt werden, eshandelt sich um ein laufendes Geschäft der Verwaltung. „In der nächsten Ratssitzung, im nicht-öffentlichen Teil, wird die Verwaltung allerdings der Politik Rechenschaft über die bisherige Verwendung der Gelder abgeben“, kündigt Jürgen Funke an.

Nach wie vor können sich Vereinsvorstände, die unter schweren Einnahmeverlusten durch die Corona-Krise leiden und um die Existenz ihres Vereins bangen, Hilfen aus den Fonds beantragen. „Das ist noch bis zum 31. Dezember möglich“, stellt Funke klar. Und nach wie vor sei noch Geld vorhanden.

Berechtigt, einen Antrag zu stellen, sind ausschließlich Vereine und Verbände, die ihren Sitz in Radevormwald haben. Ausgeschlossen sind jene Vereine, deren finanzielle Engpässe bereits durch Zuwendungen von Bund und Land abgewendet werden konnten. Fördermittel werden zudem nur für solche Liquiditätsengpässe gewährt, die nach dem 11. März entstanden sind.

Die Förderung aus dem Fonds kann über ein Formular beantragt werden, das auf der Internetseite der Stadt zu finden ist. Anschließend muss der Antrag an folgende Adresse gesandt werden: Stadt Radevormwald, Der Bürgermeister, Hohenfuhrstraße 13, 42477 Radevormwald. Die im August beschlossene Satzung stellt zugleich klar, dass ein Rechtsanspruch auf Gewährung der Förderung nicht besteht. Abhängig von den Gesamtausgaben und der finanziellen Belastung des Vereins bzw. Verbandes wird eine Förderung bis zu 2500 Euro pro Antragsteller gewährt. In besonders begründeten Einzelfällen könne eine erneute finanzielle Förderung oder ein höherer Förderbetrag beantragt werden.

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