Ostern Unsere Auferstehung nach der Krise

Radevormwald · Ostern ist das Fest der Auferstehung. Radevormwalder sprechen über ihre Auferstehung nach der Corona-Krise.

 Bernd Freudenberg von der Kunstinitiative Radevormwald

Bernd Freudenberg von der Kunstinitiative Radevormwald

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Ostern ist in diesem Jahr anders. Große Familienfeste bleiben aus, die Kirchen bleiben leer und die Menschen leben zurückgezogen in ihrem Zuhause. Die Corona-Krise macht auch an diesem Wochenende keine Pause – und doch bleibt Ostern das Fest der Auferstehung, das Fest der Hoffnung und des Lebens. Sechs Radevormwalder blicken in die hoffentlich nahe Zukunft und denken an ihre Form der Auferstehung nach der Corona-Krise. Obwohl die meisten von ihnen gut mit der Krise zurecht kommen, haben sie alle an Lebensqualität und Freiheit in den vergangenen Wochen eingebüßt. Ganz Deutschland, die ganze Welt schwebt zwischen Angst und Hoffnung, und so geht es auch den Menschen, die das Leben in Rade mitgestalten.

Sabine Fuchs ist nicht nur die Vorsitzende der IG Wiebachtal, sondern auch Mutter, Ehefrau und berufstätig. „Wir erleben derzeit einen regelrechten Boom im Wiebachtal. Bei dem schönen Wetter sind viele Spaziergänger unterwegs, und ich sehe zum ersten Mal seit langer Zeit wieder Kinder am Bach spielen. Darüber freue ich mich sehr. Ich wünsche mir, dass die Menschen wieder erkennen, wie wichtig naturbelassene Wälder für unser Wohlbefinden sind. Und ich freue mich darauf, wenn wir nach Corona durch unsere Veranstaltungen wieder viele Menschen für das Wiebachtal begeistern können“, sagt sie. Privat vermisst Sabine Fuchs ihre Familie. „Ich freue mich am meisten darauf, meine Familie wiederzusehen, vor allem meinen ältesten Sohn, der derzeit in Kanada ist, meine Eltern, die in Dortmund leben und meine Schwester in Köln. Ich vermisse meine Freundinnen, meine Mädelsabende, meine Arbeitskollegen und nach der vierten Woche im alternierenden Home Office und Büro, freue ich mich tatsächlich auch wieder auf einen normalen Arbeitsalltag. Ich hoffe sehr, dass wir uns alle gesund wiedersehen“, sagt sie.

Auch Bernd Freudenberg von der Kunstinitiative vermisst den Umgang mit seiner Familie. „Ich hoffe, dass diese Krise bald eingedämmt werden kann und sich die Wirtschaft wieder erholt. Ich vermisse den Umgang mit unseren fünf Enkeln, denn skypen ist kein Ersatz für Nähe. Ich freue mich auf die Rückkehr zur Normalität nach den Zeiten der verordneten Distanz und wünsche mir in Zukunft eine solidarischere Gesellschaft und mehr Wertschätzung für Sozialberufe.“ Freudenberg verbringt Ostern eigentlich seit 25 Jahren auf Langeoog und ist damit nicht der einzige, der das Meer an Ostern vermissen wird.

Auch Landrätin Ursula Mahler ist Ostern eigentlich am Meer. „Seit 40 Jahren verbringe ich Ostern an der Ostsee. Ich vermisse diese Tradition und das Meer“, sagt sie. Ihre Auferstehung nach der Krise wird sie mit Freunden und Familie feiern. „Ich vermisse persönliche Kontakte und weiß jetzt noch mehr, wie wichtig Begegnungen sind.“

Bert Fastenrath, Leiter der Musikschule freut sich darauf, nach der Krise wieder kulturelle Veranstaltungen besuchen zu können. „Zudem freue ich mich auf Proben mit meiner Band Forsonics, aber am allermeisten vermisse ich die Familie, meine Kinder, meinen Enkelsohn und insbesondere meine Enkeltochter, die am 9. März geboren wurde und die ich bislang nur über Skype bewundern durfte“, sagt der Musiker.

Optiker Marcus Strunk, Vorsitzender der Werbegemeinschaft „Rade lebt“, vermisst seinen Alltag. „Im Moment vermisse ich meine Mitarbeiter, meine Kunden, die privaten Kontakte und das gesellschaftliche Zusammensein. Ich persönlich vermisse sehr das Musikmachen in meinen Gruppen wie dem Feuerwehrorchester. Ich freue mich nach der Corona-Krise auf einen normalen Alltag ohne Krisentelefonate und Videogespräche, gut gelaunte Kunden und auf Gespräche, die nicht von Schreckenszahlen über Erkrankte und Corona handeln“, sagt er.

Dirk Finger, Präsident der Karnevalsgesellschaft „Rua Kapaaf“ fiebert der gewohnten Freiheit entgegen. „Nach der Krise freue ich mich unbeschreiblich auf die wiedergewonnene Freiheit. Etwas, das ich nun noch mehr schätzen werde. Ich freue mich auf Besuche und Treffen mit Familie und Freunden, Grenzübertritte, gemeinsame Urlaube, gemütliches Beisammensein und Vereinsleben. Ich freue mich, das die Leistungen, die in den Bereichen Gesundheit und Pflege und Lebensmittelversorgung in diesem Zeitraum eine hohe Beachtung fanden und hoffe das bleibt in Zukunft so.“

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