Was macht eigentlich..? – Sönke Eichner Sönke Eichner bleibt seiner Heimat treu

Radevormwald · Der 50-Jährige ist zum Beigeordneten in Hilden gewählt worden. Der dortige Rat gab ihm in der letzten Sitzung des Jahres das Votum für die nächsten fünf Jahre. Radevormwald bleibt jedoch weiterhin sein Wohnort.

 Sönke Eichner ist neuer Erster Beigeordneter der Stadt Hilden. Seiner Heimatstadt Radevormwald bleibt er aber trotzdem treu.

Sönke Eichner ist neuer Erster Beigeordneter der Stadt Hilden. Seiner Heimatstadt Radevormwald bleibt er aber trotzdem treu.

Foto: Kathrin Kellermann

Vor vier Jahren hat Sönke Eichner die Bergstadt velassen. Die Karriereleiter klettert der 50-Jährige seitdem immer weiter nach oben. Der Hildener Stadtrat wählte den Radevormwalder in der letzten Sitzung für dieses Jahr zum neuen Ersten Beigeordneten. Sein Vorgänger Norbert Danscheidt scheidet aus eigenem Wunsch aus gesundheitlichen Gründen zum Jahresende vorzeitig aus dem Dienst. Eichner ist damit auch der offizielle Stellvertreter des Hildener Bürgermeisters Claus Pommer.

Seine Entscheidung, Radevormwald vor vier Jahren aus beruflichen Gründen zu verlassen, hat Eichner bis heute nicht bereut. „Es war ein guter und wichtiger Schritt für mich“, sagt der studierte Sportlehrer und Sportverwaltungsexperte (Sporthochschule Köln). Außerdem sei es ein logischer und konsequenter Schritt zum genau richtigen Zeitpunkt gewesen. In Hilden sei er als Dezernent für ein vertrautes Aufgabenfeld zuständig – eine große Herausforderung mit viel Gestaltungsspielraum. Trotz enormer Probleme gerade auch durch die Corona-Pandemie.

Dabei ist Eichner für eine Vielzahl an Fachgebieten in Hilden zuständig: Integration, Soziales, Wohnen, Jugend, Schule, Sport und Kultur. „Und da wir gerade einen neuen Zuschnitt der Verantwortungsbereiche planen, kann es sein, dass ich mich künftig auch noch um die Digitalisierung an den Schulen als neues Aufgabenfeld kümmern werde“, sagt er. Erneut eine Herausforderung, die der Radevormwalder aber gerne annimmt. Zugleich und ganz nebenbei ist Eichner auch noch Mitglied im Corona-Krisenstab, der in Hilden „Stab für außergewöhnliche Ereignisse“ heißt. „Bei all den Aufgaben muss ich eigentlich keine Tagesplanung machen, sondern die Aufgaben einfach hintereinander abarbeiten“, sagt Eichner ganz ruhig, während seine Sekretärin bereits schon wieder an der Tür klopft. Die nächsten Termine stehen an.

Eichner kann sich in Hilden auf sehr gute Amtsleiter, Führungskräfte, Sachgebietsleiter und Mitarbeiter verlassen, mit denen er tagtäglich um konstruktive Lösungen für die Vielzahl an Problemen ringt. „Wir können da wirklich nicht jedem Bürger gerecht werden oder es jeder Organisation recht machen“, sagt er. Schließlich befinde sich die Stadt Hilden in einer desaströsen Haushaltslage und versuche derzeit, ein Haushaltssicherungskonzept abzuwenden. „Das alles ist schon sehr spannend und macht auch sehr viel Spaß“, sagt Sönke Eichner.

Auch wenn der Radevormwalder in Hilden mit ganz neuen Aufgaben konfrontiert wurde, die er aus seiner Heimatstadt so nicht kannte. So ist das Thema „sozialer Wohnungsbau“ ganz neu für ihn, „weil Hilden eng besiedelt ist und die Grundstückspreise enorm hoch sind“, sagt er. Halt der Speckgürtel von Düsseldorf.

Das klassische Denken eines Verwaltungsmitarbeiters gebe es nun nicht mehr. Nur weil Kultur und Sport derzeit wegen Corona nicht stattfinden, hat Eichner die Wochenenden meist frei, ansonsten sind aber 50 bis 60 Arbeitsstunden pro Woche keine Seltenheit, sondern eher Normalzustand.

Trotz Fahrzeit wohnt Eichner weiter in Radevormwald, hält seiner bergischen Heimat die Treue. Lebensmittelpunkt und Bekanntenkreis sind in der Bergstadt. Die Familie auch. Die Laufstrecke rund um die Wupper-Vorsperre in Hückeswagen nutzt Eichner gerne auch weiterhin als Möglichkeit, mal wieder „runterzukommen“.

„Ich will die Verbundenheit ins Bergische nicht verlieren“, sagt er. Hilden sei eine tolle Stadt, aber seine Eltern leben in Rade, auch seine Lebensgefährtin mit den Kindern ist dort zu Hause. Das will Eichner, der bekennender Fußball-Fan des 1. FC Köln ist, den rheinischen Karneval und die jecke Musik liebt, nicht aufgeben.

Auch die Verbindungen und Kontakte zu ehemaligen Arbeitskollegen pflegt er so gut es geht. Er steht  in einem freundschaftlichen Austausch mit Ronald Eden vom „life-ness“ sowie Burkhard Klein und Volker Grossmann von der Stadtverwaltung. „So in etwa quartalsmäßig gibt es da eine Mittagstischrunde“, sagt Eichner. Im Oktober traf er viele Freunde und Weggefährten zum 30-jährigen Abitur am Theodor-Heuss-Gymnasium im Restaurant Uelfebad.

Eichner ist bis 31. Dezember 2025 als Erster Beigeordneter in Hilden gewählt – was danach kommt, steht in den Sternen. Ob der dann 55-Jährige das Ende der Karriereleiter erreicht hat, wird sich zeigen.

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