Jugend und Senioren in der Radevormwalder Politik Seniorenbeirats-Vorsitzender will Jugendparlament

Radevormwald · Wolf-Rainer Winterhagen unterstützt die Idee der jungen Sozialdemokraten. Junge Menschen bräuchten eine Plattform, sagt er.

 Ein Bild aus längst vergangenen Tagen: 1999 tagte das damalige Jugendparlament. Das soll es nun bald wieder geben.

Ein Bild aus längst vergangenen Tagen: 1999 tagte das damalige Jugendparlament. Das soll es nun bald wieder geben.

Foto: Dörner, Hans (hdo)

Die Idee ist für Radevormwald nicht neu. Die Teilnahme von Jugendlichen an politischen Sitzungen hat es in den vergangenen gut zwei Jahrzehnten zweimal gegeben. 1999 war ein Jugendparlament gewählt worden, das auch mehrfach getagt hat. Doch dann löste es sich auch wieder schnell auf. Immer wieder war das Mitspracherecht von jungen Menschen Thema, aber umgesetzt wurde in den vergangenen Jahren nichts mehr. Das soll sich ändern, forderten die jungen Sozialdemokraten (Jusos) im Februar 2022, sie möchten gerne wieder ein Jugendparlament oder einen Jugendrat installieren.

In Remscheid gibt es ein solches Gremium seit 2004. Die Bewerberzahlen gehen zwar zurück, doch für die Wahl des neuen Parlamentes in den weiterführenden Schulen diese Woche haben sich erneut 22 Mädchen und Jungen aufstellen lassen. In Radevormwald soll der Jugendrat oder das Jugendparlament, das den jungen Sozialdemokraten vorschwebt, aus 20 bis 25 Mitgliedern zwischen zwölf und 18 Jahren bestehen. Auch Bürgermeister Johannes Mans hatte nach seiner Wahl zum Stadtoberhaupt 2015 erklärt, er fände die Idee eines Jugendgremiums gut.

Diese Einstellung teilt auch der Vorsitzende des Seniorenbeirates, Wolf-Rainer Winterhagen. In der jüngsten Sitzung des Gremiums plädierte er für ein politisches Gremium für den Nachwuchs. „Das brauchen wir“, sagt Winterhagen, teilt damit aber nur seine ganz persönliche Meinung mit, denn einige im Seniorenbeirat sind skeptischer. „Grundsätzlich sind viele im Beirat dafür, einige äußern aber auch viele ‚aber`, sagt Winterhagen. Begründet werde die Skepsis mit der großen Fluktuation innerhalb eines Jugendgremiums, und dass es einen Kümmerer geben muss, der die jungen Leute begleitet.

„Es gab ja schon einige Versuche, ein solches Parlament einzurichten, aber es muss jemanden geben, der die jungen Menschen an die Hand nimmt“, sagt der Vorsitzende des Seniorenbeirates. Aber man müsse auch auf eine veränderte Situation reagieren: Bei der Kommunalwahl seien auch schon 16-Jährige wahlberechtigt. „Wir haben heute eine deutlich politischere Jugend“, meint Winterhagen und weist auf die Initiative „Friday for future“ hin. Deshalb sei es wichtig, den jungen Menschen eine Plattform zu bieten. Schülervertretungen würden schon lange nicht mehr die gesamte Jugend abdecken.

„Mir geht es auch um die Kanalisation von Interessen. Wir müssen Jugendlichen die Möglichkeit geben, mal Anträge zu stellen, wie das auch im Seniorenbeirat möglich ist“, erläutert er. Gut fände er auch, wenn sich Seniorenbeirat und Jugendrat gelegentlich treffen würden, um gemeinsame Blickwinkel zu erkunden.

Winterhagen kündigt an, „weiter dran zu bleiben am Thema“. Er möchte Gespräche mit dem Jugendhilfeausschuss und den Parteien führen, um ein Stimmungsbild abzufragen. „Wenn ich in der Vergangenheit mit jungen Menschen gearbeitet habe, waren meine Erfahrungen immer positiv“, sagt er.

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