Soziale Arbeit an Radevormwalder Schulen Schüler verbessern ihre Sozialkompetenz

Radevormwald · Mitarbeiter des Jugendtreffs „Life“ bieten Sozialkompetenztraining an Rader Schulen an. Nach dem Distanzunterricht sind die Defizite gewachsen. Kevin Cords, Alina Koppelberg und Praktikant Anton Benzler sind an den Schulen tätig.

 Kevin Cords. hat eine Fortbildung zur Fachkraft für Gewaltprävention gemacht, die sich mit Sozialkompetenz auseinandersetzt.

Kevin Cords. hat eine Fortbildung zur Fachkraft für Gewaltprävention gemacht, die sich mit Sozialkompetenz auseinandersetzt.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Sozialkompetenztraining ist für Schüler in jedem Alter wichtig – und nach den langen Zeiten des Distanzunterrichts noch mehr. Der Bedarf, die Klassengemeinschaft zu stärken und die Kommunikation sowie den respektvollen Umgang miteinander in den Schulklassen von Radevormwald zu festigenm ist deutlich gestiegen. Auf diese Entwicklung reagieren die Mitarbeiter des Kinder- und Jugendtreffs „Life“ auf der Brede. Kevin Cords, Alina Koppelberg und Praktikant Anton Benzler sind seit diesem Schuljahr an den Schulen tätig, um alle Fähigkeiten sozialen Miteinanders zu schulen. „Wir unterstützen die Schulen in diesem Bereich, da die Kapazitäten knapp sind“, sagt Kevin Cords. Er hat eine Fortbildung zur Fachkraft für Gewaltprävention gemacht, die sich mit Sozialkompetenz auseinandersetzt. Seine Kollegin Alina Koppelberg wird diese Fortbildung im Frühjahr absolvieren.

Wöchentlich sind die Mitarbeiter des Jugendamtes in der Armin-Maiwald-Schule, aber auch im Grundschulverbund Bergerhof-Wupper präsent. Auch am Theodor-Heuss-Gymnasium soll das Sozialkompetenztraining angeboten werden. An der Armin-Maiwald-Schule wird das Training in den Klassen der neunten und zehnten Jahrgangsstufe angeboten.

 An der Armin-Maiwald-Schule leitet Alina Koppelberg eine Mädchengruppe – ganz ohne Jungen einfach unter sich.

An der Armin-Maiwald-Schule leitet Alina Koppelberg eine Mädchengruppe – ganz ohne Jungen einfach unter sich.

Foto: Jürgen Moll

Pascal findet, dass die Trainingseinheiten des Schuljahres bereits Erfolge zeigen. „Nach dem Lockdown war der Klassenzusammenhalt ziemlich schlecht, und wir sind nicht richtig miteinander umgegangen. Jetzt klappt das schon besser“, sagt der 16-Jährige. Der Schüler der Armin-Maiwald-Schule in Radevormwald musste sich zunächst an die oft ungewöhnlichen Situationen des Sozialkompetenztrainings gewöhnen. In Spielen, Selbstreflexions-Übungen oder Bewegungsangeboten sollen die Schüler lernen, sich respektvoll, diszipliniert und aufmerksam zu verhalten. In der vergangenen Woche durften sich die Schüler raufen. Allerdings nur unter der Berücksichtigung einiger Regeln. „Jugendliche müssen respektvolles Miteinander lernen. Nicht nur verbal, sondern auch körperlich. Schön ist es, wenn die Schüler selber falsches Verhalten erkennen und es daraufhin verändern. Sie sollen lernen, ihr Verhalten zu reflektieren“, sagt Kevin Cords.

An der Armin-Maiwald-Schule leitet Alina Koppelberg eine Mädchengruppe. Mal ohne Jungen über Gewalt, sozialen Umgang und Ängste zu sprechen, ist für viele Mädchen hilfreich. „Wir führen die Gruppen immer wieder zusammen, damit sie ins Gespräch kommen. Das klappt gut“, sagt die Mitarbeiterin des „Life“. Durch die Corona-Pandemie haben sich für die Mitarbeiter des Jugendamtes einige neue Themenschwerpunkte ergeben. Nicht nur hat sich im Bezug auf die Sozialkompetenz Aufholbedarf eingestellt, sondern auch in anderen schulischen Bereichen. Das Nachhilfeangebot „Aufholjagd“ des Kinder- und Jugendtreffs wird stark nachgefragt und mit über 25 Nachhilfelehrern gestemmt. Das „Life“ übernimmt die Koordination zwischen Nachhilfeschülern- und Lehrern. Das Sozialkompetenztraining soll im Verlauf des Schuljahres ausgebaut werden, um noch mehr Grundschüler und Jugendliche zu erreichen. Geschult wird in dem Training auch die Fähigkeit, eigene Stärken und Schwächen zu erkennen sowie die Eigenwahrnehmung mit der Wahrnehmung anderer zu vergleichen. „Welche Stärken die Schüler haben, merken sie oft erst, wenn sie von ihren Mitschülern beschrieben werden. Das kann dann auch emotional werden“, sagt Cords.

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