Kameramann aus Radevormwald beteiligt Natur-Doku über die bergischen Talsperren

Radevormwald · Der WDR zeigt in der Reihe „Abenteuer Erde“ einen Beitrag über die Talsperren im Bergischen Land. Für den von Natali Tesche-Ricciardi produzierten Film stand auch Ralf Steinberg aus Radevormwald hinter der Kamera.

 Seit geraumer Zeit haben sich wieder Biber an der Wupper angesiedelt

Seit geraumer Zeit haben sich wieder Biber an der Wupper angesiedelt

Foto: Ralf Steinberg

Nirgendwo in Deutschland gibt es so viele Talsperren wie im Bergischen Land und dem benachbarten Sauerland. Doch selbst die Menschen in der Region, die doch diese Gewässer sozusagen vor der Haustür haben, kennen nicht alle Geheimnisse, die sich in und rund um die Sperren finden lassen. Man muss schon die Geduld und die Expertise eines Naturfilmers haben, um die scheuen Tiere im Wasser und in den Wäldern vor die Kamera bekommen.

Einer, der das seit Jahren tut, ist Ralf Steinberg aus Radevormwald. Aufnahmen von ihm finden sich auch in einer neuen Folge der Reihe „Abenteuer Erde“, die am Donnerstag, 2. Juni, um 20.15 Uhr Premiere im WDR-Programm hat.

Produzentin des Films „Die Talsperren im Bergischen Land“ ist Natali Tesche-Ricciardi. Die Tochter des international renommierten Dokumentarfilmers Sigurd Tesche aus Leichlingen-Witzhelden, der im Januar 2020 verstarb, ist ebenfalls auf auf diesem Gebiet erfolgreich tätig.

 Ralf Steinberg

Ralf Steinberg

Foto: Jürgen Moll

Ralf Steinberg, der schon mit Sigurd Tesche zusammengearbeitet hatte, war einer der Kameramänner, die zu dem neuen Film über die Talsperren Aufnahmen beigesteuert haben. Von dem Radevormwalder stammen unter anderem Aufnahmen der Biber, die sich seit geraumer Zeit an der Wupper wieder angesiedelt haben.

   Spannend: die Balzkämpfe der Haubentaucher.

Spannend: die Balzkämpfe der Haubentaucher.

Foto: Ralf Steinberg

Sich einfach ans Ufer zu setzen und zu warten, bis einer der großen Nager vorüber schwimmt, ist allerdings nicht erfolgversprechend. „Ohne ein Tarnzelt geht da eigentlich nichts“, sagt der Kameramann aus Radevormwald. Es habe Monate gedauert, bis die Aufnahmen von den Wupper-Bibern „im Kasten“ waren. Dass die Tiere inzwischen wieder heimisch an dem Fluss geworden sind, freute viel Anlieger. Ganz ohne Gefahren leben die Tiere hier aber nicht. „Ich habe einmal gesehen, wie ein Habichtweibchen sich an der Biberburg zu schaffen gemacht hat“, berichtet Steinberg. An die erwachsenen Biber werde sich der Greifvogel zwar kaum wagen, doch Jungtiere könnten ihm durchaus zum Opfer fallen.

   Kormorane sind häufig an den Talsperren anzutreffen.

Kormorane sind häufig an den Talsperren anzutreffen.

Foto: Ralf Steinberg

Die Dokumentation zeigt nicht nur die idyllischen Seiten der Talsperren, sondern auch, dass die vergangenen Jahre mit ihren Wetterextremen Spuren hinterlassen rund um die Talsperren der Region hinterlassen haben. 2020 fielen die Ufer der Talsperren über das übliche Maß hinaus trocken, viele Anwohner der Wupper-Talsperre erinnern sich noch, dass der Pegel so niedrig stand, dass an manchen Stellen der Grund wieder auftauchte.

2021 dagegen das andere Extrem: Da zerstörten bei dem Hochwasser im Juli die Fluten vieler Flüsse das Hab und Gut zahlreicher Menschen an der Wupper, auch in Hückeswagen, Radevormwald und Beyenburg gab es Betroffene. Ohne die Talsperren und ihre wichtige Funktion als Wasserspeicher, wäre die Lage vermutlich noch katastrophaler ausgefallen. Dennoch mussten die Wupper-Talsperre und die Vorsperre bei Hückeswagen vorübergehend für Wasser- und Freizeitsport gesperrt werden, weil potenziell gesundheitsschädlichen Stoffe ins Gewässer gespült worden waren.

Dass die Talsperren der Region weiter ein Refugium für Tiere und erholungsbedürftige Menschen bleiben, hängt somit auch davon ab, wie wir mit den Herausforderungen des Klimawandels umgehen. Die neue Doku wird das Bewusstsein dafür zweifellos fördern.

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