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Europawahl Ratsherr Dejan Vujinovic weist Kritik an der Jungen Union zurück

Radevormwald · Der Vorsitzender Jungen Union in Radevormwald ist bestürzt über die Schuldzuweisungen der CDU-Spitze an die Jugendorganisation.

 Dejan Vujinovic ist Mitglied der CDU-Fraktion.

Dejan Vujinovic ist Mitglied der CDU-Fraktion.

Foto: CDU

Verblüfft und verärgert hat Dejan Vujinovic, CDU-Ratsherr und Vorsitzender der Jungen Union in Radevormwald, auf die Kritik der Bundes-Parteispitze an ihrer Jugendorganisation reagiert. In einem internen Analysepapier zum Ergebnis der Europawahl war ein „Rechtsruck“ bei der Jungen Union als einer der Gründe für die Stimmenverluste genannt worden. „Als ich davon gehört habe, bin ich an die Decke gegangen“, sagt Vujinovic. „Die Mitglieder der JU haben sich in diesem Wahlkampf enorm eingesetzt.“ Eine solche Bemerkung zeige, dass die Bundes-CDU sich ein Stück „selber verloren“ habe, kommentiert Vujinovic.

Besonders schlecht steht die Bundes-CDU bei den Wählern unter 30 Jahren da. Nur 13 Prozent dieser Altersgruppe gaben ihr am Sonntag ihre Stimme. Dagegen wählte mehr als ein Drittel die Grünen. In der erwähnten Analyse räumt die CDU-Spitze selbstkritisch ein, dass die Haltung zu Themen wie Digitalisierung und dem Klimawandel die jungen Wähler abgeschreckt habe. Doch auch Äußerungen aus der JU zur Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Merkel hätten junge Wähler abgeschreckt. Der Bundesvorsitzende der Jungen Union, Tilman Kuban, kündigt an, dass man diese Äußerungen „nicht so stehen lassen“ werde.

Dejan Vujinovic sieht andere Gründe dafür, dass seine Partei die Jugend nicht erreichen konnte: „Wenn man auf ein You-Tube-Video mit einer elfseitigen pdf-Datei antwortet, dann muss man sich nicht wundern.“ Allerdings räumt er ein, ebenfalls von der Wucht der politischen Mobilisierung der jungen Generation überrascht zu sein. „Vor rund einer Woche hätte ich noch nicht damit gerechnet“, sagt er. Das You-Tube-Video des Internet-Stars Rezo „Die Zerstörung der CDU“ hatte in den vergangenen Tagen millionenfache Verbreitung erreicht und der Jugend und die Stimmung unter den jungen Wählern kanalisiert. Dabei zeigte sich, dass die Christdemokraten, ebenso wie die SPD, in den Augen der Jugend keine glaubwürdigen Konzepte in der Klimapolitik und beim Thema Digitalisierung haben. Die „Fridays for Future“-Demos waren eine Warnung für die Volksparteien gewesen.

Die Junge Union Oberberg hatte sich im Dezember, als der CDU-Vorsitz im Bund zur Wahl stand, für Friedrich Merz positioniert, der als Kandidat des konservativen Flügels galt. War das eine riskante Linie? „Ich bin mir zumindest sicher“, sagt Dejan Vujinovic, „dass Herr Merz auf das You-Tube-Video eine bessere Antwort gefunden hätte.“

Der Jungpolitiker kann der Europawahl trotz des schlechten Ergebnisses für seine Partei noch etwas Gutes abgewinnen: „Gut ist die hohe Wahlbeteiligung.“ Zudem befindet sich die CDU mit der neuen Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer noch immer „in einer Phase der Selbstfindung.“

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