Ferienspaß Kinder machen viele Entdeckungen bei Pirsch mit den Jägern

Radevormwald · Die Ferienspaß-Aktion, die jährlich von den Jagdpächtern aus Radevormwald organisiert wird, ist jeden Sommer sehr gefragt. Viele Mädchen und Jungen interessieren sich für die Natur ihrer Heimat.

 Vorfreude auf die große Pirsch: Die Jäger mit den Mädchen und Jungen vor der „Rollenden Waldschule“.

Vorfreude auf die große Pirsch: Die Jäger mit den Mädchen und Jungen vor der „Rollenden Waldschule“.

Foto: Flora Treiber

Die meisten Hochsitze in den Waldgebieten von Radevormwald waren Dienstagabend bis zur Dämmerung besetzt, denn 16 Kinder und Jugendliche waren mit einem eigenen Jäger auf der Pirsch, um die Waldbewohner live zu beobachten. Die Ferienspaß-Aktion, die jährlich von den Jagdpächtern aus Radevormwald organisiert wird, ist jeden Sommer sehr gefragt. Viele Mädchen und Jungen interessieren sich für die Natur ihrer Heimat und trafen sich am Dienstag voller Vorfreude auf dem Parkplatz am Hohenfuhrplatz.

In der „Rollenden Waldschule“ konnten sie, bevor es auf die spannende und erlebnisreiche Pirsch ging, die einheimischen Tiere kennenlernen und ihre Größe und ihr genaues Aussehen erkunden. Claudia Möllney, Pressesprecherin des Hegerings und selber Jägerin, hat die Erfahrung gemacht, dass die meisten Kinder in Radevormwald der Jagd gegenüber aufgeschlossen sind. „Das liegt an ihrer Prägung und dem meistens noch relativ starken Bezug zur Natur.“

Sie ging am Dienstag mit Michelle auf die Pirsch. Die Zwölfjährige war schon oft bei der Aktion dabei und reserviert sich ihre Jägerin, Claudia Möllney, meistens im Voraus. „Wir verstehen uns gut, und ich gehe gerne mit ihr mit“, sagt die Schülerin. In diesem Jahr hatte sie großes Glück. Trotz der Hitze, die auch die Tiere müde und träge macht, hatte sie von ihrem Hochsitz aus viele Waldbewohner im Anblick. „Wir haben eine Ricke mit ihren Kitzen gesehen und auch zwei Hasen. Als wir von dem Hochsitz abgestiegen sind, hat ein Bock geschreckt. Das klingt wie ein heiseres Bellen. Da hat Michelle sich kurz erschrocken“, berichtet Claudia Möllney.

Die anderen Teilnehmer konnten ebenfalls einige Entdeckungen machen. Wer sich leise verhielt, konnte nicht nur Rehe und Hasen, sondern auch Füchse und Mäusebussarde entdecken. Die Brüder Leon und Simon sind genau, wie Fynn und Yannik seit Jahren bei der Pirsch dabei. Yannik ist mittlerweile 14 Jahre alt und mit der Ferienspaß-Aktion aufgewachsen. „Es ist immer wieder spannend und ist eben eine ganz besondere Erfahrung. Ich würde gerne mal einen Dachs in freier Wildbahn sehen oder ein Wildschwein“, sagt er.

Dass nicht immer alle Tiere an dem Hochsitz vorbeikommen, versucht Jürgen Radermacher seinen jungen Begleitern zu erklären. Der Jäger ist seit mehr als 40 Jahren im Wald unterwegs und kennt die Verhaltensweisen der Tiere genau. „Der Wald ist kein Zoo, aber dafür haben auch eigentlich alle Kinder Verständnis. Sie stellen viele Fragen und sind eigentlich immer nach der Pirsch begeistert“, sagt er.

Bei Einbruch der Dunkelheit kamen alle Jäger mit ihren Kindern pünktlich wieder zurück zum Ausgangspunkt, um die Pirsch mit dem traditionellen Schüsseltreiben abzuschließen.

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