Trauern und sterben in Radevormwald Sterbende trotz Corona begleitet

Radevormwald · Das Ambulante Ökumenische Hospiz blickt auf ein schwieriges Jahr zurück. Die Trauerbegleiter ließen sich aber einiges einfallen. So meldeten sie sich regelmäßig bei den Trauernden, verschickten Karten, Briefe und kleine Beigaben.

 Waren auch in der Pandemie für Menschen da (v.l.): Andrea Fürst, Georg Kalkum, Eva Döllinger (2. Vorsitzende), Koordinatorin Marina Weidner.

Waren auch in der Pandemie für Menschen da (v.l.): Andrea Fürst, Georg Kalkum, Eva Döllinger (2. Vorsitzende), Koordinatorin Marina Weidner.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Auch für das Ambulante Ökumenische Hospiz war das vergangenen Jahr geprägt durch die Corona-Pandemie und Einschränkungen in der Hospizarbeit. Das wurde deutlich bei der Jahresversammlung im Dietrich-Bonhoeffer-Haus, die wegen der Pandemie vom Frühjahr in den Herbst verlegt wurde. Vorstand und Koordinatorinnen berichteten von ihrer Arbeit im zurückliegenden Jahr.

Im August konnte die zweite Koordinatorin Andrea Fürst die Weiterbildung in palliative care und Koordination abschließen. „Zeitweise waren Sterbebegleitungen in stationären Einrichtungen gar nicht möglich. Später durften Begleitungen unter strengen Vorgaben wieder stattfinden“, berichtete der Vorsitzende Georg Kalkum. So konnten 2020 immerhin 38 Menschen von den Hospizmitarbeitern begleitet werden. Auch die Trauerarbeit sei entsprechend erschwert gewesen. So konnte das Café für Trauernde nur sechsmal, der Abendtreff fünfmal stattfinden – statt monatlich. „Wenn Treffen möglich waren, fanden sie in kleinen Gruppen mit vorheriger Anmeldung statt. Die Trauerbegleiter haben sich aber einiges einfallen lassen. So meldeten sie sich regelmäßig bei den Trauernden, verschickten Karten, Briefe und kleine Beigaben. In akuten Situationen fanden Einzelgespräche mit Trauernden statt“, erläuterte Kalkum.

Am Befähigungskursus des Netzwerks Radevormwald, Remscheid und Wermelskirchen, der teilweise online stattfand, nahmen 13 Personen teil, davon fünf aus Radevormwald. Nach den Sommerferien startete die Ausbildung zur Kindertrauerbegleitung mit 15 Personen. Auch diese Fortbildung wird gemeinsam mit den Hospizen Wermelskirchen und Remscheid veranstaltet und endet im Februar 2022. Im Anschluss an die Mitgliederversammlung referierte Pastor Ulrich Kühn über das Thema ‚Sterbehilfe‘. Er ist Klinikseelsorger in Bethanien in Solingen, wo er den Arbeitskreis Ethik leitet. „Kühn erläuterte die verschiedenen Formen der Sterbehilfe und definierte die Begriffe aktive Sterbehilfe/Tötung auf Verlangen, assistierter Suizid/Beihilfe zur Selbsttötung, passive Sterbehilfe und indirekte Sterbehilfe und stellte die Gesetzeslage dar“, teilte Kalkum mit. Daran schloss sich eine Fragerunde und ein Gedankenaustausch mit Beispielen aus der seelsorgerischen und hospizlichen Praxis an.

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