Bündnis 90/Die Grünen in Radevormwald Grüne haben viele Ideen für Karthausen

Karthausen · Für das neue Baugebiet in Herbeck muss nach Ansicht der Grünen dringend eine eigene Erschließungsstraße geplant werden, außerdem ein Parkhaus zu Beginn des Gebietes.

 Blick auf die Freifläche für das geplante Neubaugebiet in Karthausen. Es liegt in Herbeck an der Bundesstraße 229, links oben ist das Paul-Gerhardt-Haus zu erkennen.

Blick auf die Freifläche für das geplante Neubaugebiet in Karthausen. Es liegt in Herbeck an der Bundesstraße 229, links oben ist das Paul-Gerhardt-Haus zu erkennen.

Foto: Jürgen Moll

Bündnis 90/Die Grünen haben sich in den vergangenen Wochen intensiv mit der künftigen Gestaltung des Neubaugebietes in Karthausen beschäftigt. Die Ergebnisse haben sie in einer Stellungnahme zur Bebauung an den Leiter des Bauverwaltungsamtes, Burkhard Klein, geschickt.


Verkehr Die Grünen fordern eine Beruhigung der Verkehrssituation. Die Hauptzufahrtsstraße und alle anderen Straßen sollen verkehrsberuhigte Zonen sein, in der Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer gleich-berechtigt sind. „Dadurch würde der Rad- und Fußweg entfallen und die Straße könnte breiter werden“, begründet die Fraktionsvorsitzende Elisabeth Pech-Büttner. Zur Verkehrsberuhigung würden auch straßenseitig versetzte Parkplätze mit Grünflächen beitragen. Die Straße solle keinesfalls weiterführen zum Baugebiet Karthausen II, da dies während der Bauphase dieses Teilgebietes (erfahrungsgemäß vier bis fünf Jahre) die Durchfahrt schwerer Fahrzeuge durch ein Wohngebiet bedeuten würde. „Grundsätzlich kann es nicht sein, dass zwei Baugebiete durch eine einzige Straße angedient werden. Für das nächste Baugebiet muss zwingend eine eigene Erschließungsstraße geplant werden“, fordern die Grünen und befürworten den Bau eines Parkhauses zu Beginn des Baugebietes. Es diene einmal dazu, parkende Autos von der Straße wegzunehmen und weiter einem Schutz vor den Immissionen der Elberfelder Straße. Außerdem könne hier die Infrastruktur für Elektro-Autos angeboten werden. Die Straßenflächen müssten so konzipiert werden, dass sie bei Starkregen eine optimale Wasserableitung sicherstellen. „Der bisher geplante Schallschutz mittels einer zwölf Meter langen Schallschutzmauer muss erweitert werden“, meint Pech-Büttner.Dies solle durch die Begrünung der Schallschutzmauer, des Parkhauses und anderer Gebäude an der Grenze zum Mischgebiet erfolgen, außerdem durch eine breite Hecke entlang der gesamten Strecke, also über die Schallschutzmauer hinaus.

Stellplätze Die Flächen für Stellplätze sollten wasserdurchlässig sein. Pro Wohneinheit werden zwei Stellplätze auf dem eigenen Grundstück festgesetzt. Öffentliche Stellplätze dürfen keinesfalls innerhalb oder angrenzend an die Wohnhöfe festgesetzt werden.
Gebäudearten, Gebäudehöhen, Geschossigkeit, Dachgestaltung, Dachbegrünung Die Grünen befürworten eine Zwei- bis Dreigeschossigkeit, da dies eine bessere Flächennutzung darstelle. „Wir schlagen eine Vermengung von Mehrfamilien- und Einfamilienhäusern vor“, schreiben die Grünen.


Photovoltaik/Solarenergie Hierfür ist nach Ansicht der Grünen eine große Dachfläche mit einer Ausrichtung nach Süden oder Osten erforderlich. „Wir sprechen uns für eine verpflichtende Dachbegrünung von Flachdächern, Garagen und überdachten Stellplätzen aus“, heißt es in der Stellungnahme.


Schottergärten und Steinschüttungen Schottergärten, Steinschüttungen, Wurzelfliese, Unkrautfliese müssen verboten werden. Diese Vorgaben dienen der Wasserdurchlässigkeit und wirken der Hitzeentwicklung entgegen.
Gestaltung (Fassaden, Dacheindeckung, Materialien, Farbe, Einfriedungen) „Wir sprechen uns für möglichst viele Freiheitsgrade bei der Gestaltung aus. Das erhöht die Vielfältigkeit und wirkt Eintönigkeit entgegen. Lediglich Dachziegeln dürfen wegen der Blendgefahr nicht glasiert sein“, schlagen die Grünen in ihrer Stellungnahme vor. Als Baustoffe empfehlen sich ihrer Ansicht nach natürliche oder wiederverwertbare Materialien. Einfriedungen sollten aus Hecken bestehen. Gabionen sollen unzulässig sein. Außerdem sollen heimische Sträucher und pro Wohneinheit ein heimischer Baum gepflanzt und erhalten werden. „Diese Vorgaben wirken der Hitzeentwicklung entgegen und bieten Lebensraum für Insekten, Vögel, kleinere Säuger und im Boden lebende Tier- und Pilzarten. Alle sind zum Erhalt unserer natürlichen und bedrohten Umwelt notwendig“, schreibt die Fraktionsvorsitzende Elisabeth Pech-Büttner.


Grünstreifen Die Grünen in Radevormwald möchten in Karthausen gerne einen Spielplatz im Grünstreifen. Das mache jedoch zwingend eine Erweiterung des Grünstreifens erforderlich. Dieser sollte in das Baugebiet Karthausen II übergehen. Eine potentielle Einfriedung des Spielplatzes erfolge mit einer Hecke mit einheimischen Gehölzen. Sitzbänke werden von einem einheimischen Baum beschattet. „Bei Erweiterung des Grünstreifens würden wir auch einen Bolzplatz begrüßen. Der Bau eines Regenrückhaltebeckens darf nicht zu Lasten des Grünstreifens erfolgen“, schreiben die Grünen.

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