Blickpunkt Wirtschaft in Radevormwald Gira ist bei Auszubildenden beliebt

Radevormwald · Für den Ausbildungsstart 2019 hatten sich 250 junge Menschen um eine Stelle bei dem Rader Unternehmen beworben. Vier von ihnen haben vergangene Woche ihre Ausbildung beim Familienunternehmen aufgenommen

 Start in einen neuen Lebensabschnitt: Aaron Kuhlmann, Merle Gräfingholt, Larissa Braun und Tom Max Heynen (v.l.) haben Mitte August beim Gebäudetechnikspezialisten Gira in Radevormwald mit ihrer kaufmännischen Ausbildung begonnen.

Start in einen neuen Lebensabschnitt: Aaron Kuhlmann, Merle Gräfingholt, Larissa Braun und Tom Max Heynen (v.l.) haben Mitte August beim Gebäudetechnikspezialisten Gira in Radevormwald mit ihrer kaufmännischen Ausbildung begonnen.

Foto: Gira

Knapp 58.000 Ausbildungsplätze konnten im vergangenen Jahr – so der Berufsbildungsbericht 2019 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung – in Deutschland nicht besetzt werden. Mehr als verdreifacht hat sich diese Zahl seit 2009, auch weil die Zahl der Schulabgänger im selben Zeitraum um 120.000 gesunken ist.

„Bislang haben wir keine Schwierigkeiten, qualifizierte Kandidaten für eine Ausbildung bei uns zu gewinnen“, sagt Annabelle Rothe, Leiterin der kaufmännischen Ausbildung beim Gebäudetechnikspezialisten Gira aus Radevormwald. „Wir tun auch einiges, um als Ausbildungsbetrieb attraktiv zu bleiben. Aus diesem Grund überarbeiten wir gerade wieder unser Ausbildungskonzept, um es an die Anforderungen der Generation von morgen, an die sich wandelnde Arbeitswelt und neue Lerninhalte anzupassen. Aber natürlich berücksichtigen wir dabei auch die Bedürfnisse des Unternehmens.“

Für den Ausbildungsstart 2019 hatten sich 250 junge Menschen um eine Stelle beim Mittelständler aus Radevormwald beworben. Vier von ihnen haben vergangene Woche ihre Ausbildung beim Familienunternehmen aufgenommen: Larissa Braun, Merle Gräfingholt, Tom Max Heynen und Aaron Kuhlmann sind mit dem Berufsziel „Industriekauffrau“ beziehungsweise „Industriekaufmann“ in ihren neuen Lebensabschnitt gestartet.

Den Auftakt für die vier Nachwuchskräfte bildet die bei Gira schon traditionelle gemeinsame Starterwoche, die den Einstieg in die Ausbildung und das Unternehmen erleichtern soll. Die Betreuung übernehmen dabei Auszubildende des zweiten und dritten Lehrjahrs.

„Dieses Beispiel zeigt sehr schön, dass Fordern und Fördern wesentliche Elemente unseres Ausbildungskonzepts sind“, sagt Guido Zimmermann, der seit dem Jahr 1989 die gewerblich-technische Ausbildung bei der Firma Gira verantwortet. „Unsere neuen Auszubildenden erhalten Unterstützung, damit ihr Start ins Berufsleben gut gelingt, während unsere ‚alten Hasen‘ zeigen sollen, dass sie das Projekt ‚Starterwoche‘ eigenverantwortlich meistern können.“

Eigeninitiative zu zeigen, konzeptionell zu arbeiten und auch größere Aufgaben selbstständig und in Eigenregie zu managen – das sind bei Gira neben der fachlichen Qualifizierung für den gewählten Lehrberuf feste Bestandteile der Ausbildung. Dazu gehört auch, dass die Azubis lernen, über den Tellerrand ihres jeweiligen Tätigkeitsfelds hinauszuschauen und das Gesamtunternehmen im Blick zu haben.

„Zusammenhänge zu verstehen wird angesichts der zunehmenden Komplexität immer wichtiger“, erläutert Annabelle Rothe. „Wir legen daher großen Wert darauf, dass sich unsere Auszubildenden in interdisziplinär besetzten Projekten engagieren.“

So arbeitet derzeit etwa ein Team aus zehn gewerblich-technischen und kaufmännischen Auszubildenden daran, eine 120 Quadratmeter große Kreativwerkstatt im Bereich „Forschung und Entwicklung“ am neuen Gira-Campus an der Röntgenstraße zu gestalten und zu realisieren: In deren inspirierendem Ambiente können Entwickler künftig experimentieren und neue Produktideen ausprobieren.

„Ein ebenso spannendes wie wichtiges Projekt. Dass das Unternehmen Auszubildende damit betraut hat, steht für die Gira-Ausbildungskultur und kommt bei unseren Azubis sehr gut an“, sagen die beiden Ausbildungsleiter.

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