Eröffnung des neuen „Gira Campus“ Firma Gira eröffnet den neuen Standort

Mit einer großen Feier hat das Unternehmen Gira Giersiepen seinen neuen Standort an der Röntgenstraße eingeweiht. Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit steht nun ein Gebäudekomplex bereit, in dem 550 Mitarbeiter tätig sein werden.

So feierte Radevormwald die Gira-Einweihung
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Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Die Superlative purzelten nur so bei der Einweihungsfeier des neuen Standorts von Gira Giersiepen in. Die größte Investition der Firmengeschichte, so hieß es. Eine der größten Investitionen, die ein heimisches Unternehmen in den vergangenen Jahren getätigt hat. Und nicht zuletzt ein großer Vertrauensbeweis in die Belegschaft und den Standort Radevormwald. Entsprechend gut war die Stimmung bei der Feier am Samstagabend. Geschäftsführer Dirk Giersiepen brachte es vor den 1200 Gästen  auf den Punkt: „Wir wollen heute die Sau rauslassen.“

Platz genug für eine große Party bietet der neue Bau auf jeden Fall. Seit geraumer Zeit schon konnten die Radevormwalder den Gebäudekomplex bewundern, der sich im Gewerbegebiet Mermbach, unmittelbar an der Bundesstraße, in die Hohe wuchs. Wer am Samstag Gelegenheit hatte, sich drinnen umzuschauen, war von den Dimensionen erschlagen. Doch wirken die Räume keineswegs erdrückend, sondern dank des reichlich einfallenden Tageslichts hell und angenehm. So hatten es die Bauherrn gemeinsam mit dem Architekten, Professor Matthias Sauerbruch, geplant. Für den Baumeister aus Berlin war das Projekt zugleich die Gelegenheit, in der Heimat seines Vorfahren, des Chirurgen Ferdinand Sauerbruch, zu arbeiten. Der große Arzt war ja ein Bergischer aus Elberfeld.

Sauerbruch und sein Team haben dafür gesorgt, dass das neue Gebäude nicht erratisch in der Landschaft steht, sondern mit der Umgebung korrespondiert. „Das haben wir beispielsweise mit vertikalen Flächen in verschiedenen Grautönen erreicht“, erläuterte der Architekt. Zudem ist der gesamte Komplex so angelegt worden, dass jeder Bereich – Produktion, Entwicklung, Logistik – sich erweitern kann.

Von links: Geschäftsführer Dirk Giersiepen, Louisa Hutton, Matthias Sauerbruch (Architekten), Dietmar Daszkiewicz (Leiter Gebäudemanagement) und Andreas Dürwald (Leiter Produktion).

Von links: Geschäftsführer Dirk Giersiepen, Louisa Hutton, Matthias Sauerbruch (Architekten), Dietmar Daszkiewicz (Leiter Gebäudemanagement) und Andreas Dürwald (Leiter Produktion).

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

In seiner humorvollen Ansprache erinnerte Dirk Giersiepen an die Vorgeschichte des neuen Baus. Das Unternehmen hatte mehrere Hallen und Büroflächen im Industriegebiet angemietet. Auf die Dauer war das aber keine gute Lösung. Da machte der damalige Bürgermeister Josef Korsten den Vorstand auf ein Areal aufmerksam, das Aldi gehörte. So kam es zu dem neuen Standort.Korstens Nachfolger, Bürgermeister Johannes Mans, überbrachte bei der Feierstunde Grüße der Verwaltung und des Stadtrats. „Es ist bezeichnend, dass Sie als Familie hier in Radevormwald investieren“, würdigte Mans das Großvorhaben. Zugleich schlug der Bürgermeister den Bogen zu der Fläche Karthausen. „Wir werden ein neues Baugebiet schaffen, damit Ihre Mitarbeiter hier auch sesshaft werden können.“ Dirk Giersiepen hatte zuvor die Zusammenarbeit mit der Bauverwaltung gelobt, aber auch klar gestellt: „Gira bekommt keine ,Extrawürste’ von der Verwaltung, auch wenn das viele in Radevormwald glauben.“

60.000 Quadratmeter groß ist die Fläche, auf dem der neue „Gira-Campus Röntgenstraße“ entstanden ist. 30.000 Quadratmeter nimmt das Gebäude ein. Hier werden rund 550 Mitarbeiter tätig sein. Ein paar eindrucksvolle Zahlen noch: Im Laufe der zweieinhalb Jahre Bauzeit wurden 21.000 Kubikmeter Erde bewegt, 4000 Tonnen Stahl und 250 Tonnen Aluminium verbaut, 70 Kilometer Heizungsrohre und 110 Kilometer EDV-Kabel verlegt.

An der Errichtung beteiligt waren laut Gira rund 1200 Personen, 120 Firmen und 65 Gewerke.In den Wochen vor der offiziellen Einweihung hatten alle Beteiligen noch einmal ihr Bestes gegeben, das machte Andreas Dürwald, Leiter des Bereichs Produktion und Logistik, deutlich. „Wir sind gestern fertig geworden“, gab er ganz offen zu. Es gab viele Danksagungen an Frauen und Männer, die sich bei dem Großvorhaben engagiert eingebracht hatten. Dirk Giersiepen erinnerte auch an seinen jüngst verstorbenen Vater, Werner Giersiepen. „Schade, dass er diesen Tag nicht miterleben durfte“, sagte der Sohn sichtlich bewegt.

Lutz Fassbender, der Betriebsratsvorsitzende, stattete in seiner Rede „einen Riesendank an die Gesellschafter“ ab. „Sie haben Vertrauen in die Menschen gezeigt.“ Und, mit Blick auf die große Party mit Musik und Gastronomie, die auf die Zuhörer bereits wartete: „Wer so viel malocht, der muss auch feiern!“

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