Volksbank Oberberg in Radevormwald Filiale am Schlossmacherplatz wird saniert

Radevormwald · Die Volksbank Oberberg bekennt sich zum Standort in Radevormwald und baut derzeit die Filiale der Raiffeisenbank komplett um.

 Der Umbau der Raiffeisenbank läuft auf Hochtouren. Architekt Massud Molai aus Mönchengladbach (l.) und der Vertreter von Filialleiter Axel Klugmann, Andreas Müllenmeister, studieren die Pläne, nach denen die Filiale komplett umgebaut wird.

Der Umbau der Raiffeisenbank läuft auf Hochtouren. Architekt Massud Molai aus Mönchengladbach (l.) und der Vertreter von Filialleiter Axel Klugmann, Andreas Müllenmeister, studieren die Pläne, nach denen die Filiale komplett umgebaut wird.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Wer von außen einen Blick ins Innere des Gebäudes am Schlossmacherplatz wirft, traut seinen Augen nicht. Das ist nicht nur ein Umbau, sondern eine Kernsanierung. Die Filiale der Volksbank Oberberg, die in Radevormwald Raiffeisenbank heißt, wird seit Ende April komplett verändert. Da bleibt kaum ein Stein auf dem anderen stehen. „Im Mittelpunkt steht die energetische Sanierung des Gebäudes“, sagt Architekt Massud Molai aus Mönchengladbach. Er hatte bereits den ersten Anbau 1995 begleitet und kennt das Gebäude somit. Es gibt eigentlich nichts, was nicht saniert oder erneuert wird: Dach, Fassade, Fenster, Leitungen, Haustechnik, Lüftung, Klimaanlage – „das Gebäude wird auf beiden Etagen modern und mit neuester Technik ausgestattet“, sagt Andreas Müllenmeister, der Filialleiter Axel Klugmann in dessen Urlaub vertritt.

Auch die Grundrisse im Erdgeschoss werden neu gestaltet, „denn das Beraterverhalten hat sich verändert“, sagt Müllenmeister. Jedes Büro bekommt künftig einen eigenen Monitor, der Kunde soll die Beratung in einem völlig neuen Ambiente erleben. „Bankprodukte sind ja für sich genommen eher langweilig, mit moderner Technik können wir sie für unsere Kunden erlebbarer und verständlicher machen“, sagt er. Eine Baufinanzierung haptisch zu machen und zu visualisieren, mache es dem Kunden einfacher, sie zu verstehen.

 Vom Busbahnhof aus erkennt der Betrachter, dass das komplette Gebäude der Raiffeisenbank erneuert wird.

Vom Busbahnhof aus erkennt der Betrachter, dass das komplette Gebäude der Raiffeisenbank erneuert wird.

Foto: Joachim Rüttgen

Der Umbau der Filiale erstreckt sich auf zwei Etagen und eine Gesamtfläche von 700 Quadratmeter. Die Volksbank investiert etwa eine Million Euro. Künftig werden 15 bis 17 Mitarbeiter in dem Gebäude arbeiten. „Wir bekennen uns mit diesem Umbau klar zum Standort“, sagt Müllenmeister. Das Geldinstitut baue keine Filiale ab, sondern modernisiere sie. Das sei die DNA der Volksbank: die Filiale als direkter Draht zum Kunden.

Architekt Massud Mulai ist ein absoluter Fachmann. Der Perser stammt aus einer Architektenfamilie und kam 1973 nach Deutschland. Sein Vater hat das Gebäude der Zentralbank in Teheran gebaut, sein Bruder das dortige Stadion. Durch den Umbau der Raiffeisenbank vergrößert sich der SB-Bereich mit Kontoauszugsdrucker und Geldautomat wesentlich. Künftig gibt es auf größerer Fläche jeweils zwei Terminals, die 24 Stunden erreichbar sind. „Auch die Schalterhalle wird vergrößert. Um die Halle herum entstehen transparente Büros, die in alle Richtungen Einblicke erlauben“, sagt Mulai, Viel Glas sorge für eine komplett lichtdurchflutete Filiale, Im hinteren Bereich entsteht ein Ruhe- und Wartebereich mit Mooswand. Hier findet sich künftig auch ein App-Raum, in dem die Kunden ungestört zum Beispiel ins Online-Banking eingeführt werden. Hinzu kommt eine Kinderecke sowie Sanitäranlagen, die auch für Behinderte geeignet sind. „Wir legen großen Wert auf einen großzügigen Service-Bereich“, sagt Müllenmeister. Die Abstandsflächen seien für genügend Diskretion großzügig bemessen.

 Die Mitarbeiter der Raiffeisenbank bekommen in dem neuen Gebäude einen eigenen geräumigen Personalraum, von dem aus sie auf einen Balkon gelangen.

Die Mitarbeiter der Raiffeisenbank bekommen in dem neuen Gebäude einen eigenen geräumigen Personalraum, von dem aus sie auf einen Balkon gelangen.

Foto: Joachim Rüttgen

Mulai verwendet in seinen Planungen viel Holz, Teppichböden und Akustikdecken, um den Schall zu minimieren. Im Erdgeschoss wird es künftig ein Beraterbüro geben, die anderen befinden sich in der ersten Etage. „Durch unser dezentrales Filialsystem, behalten wir viel Kompetenz vor Ort. Das bedeutet für unsere Mitarbeiter kurze Wege und für unsere Kunden in mindestens 80 Prozent der Fälle schnelle Entscheidungen innerhalb der Filiale“, sagt Müllenmeister. Kundenbindung und Kundennähe seien enorm wichtig.

Auch die Mitarbeiter dürfen sich freuen: Sie bekommen einen eigenen Personalraum in der ersten Etage – „mit Zugang zum Balkon“, sagt Musai. Ein großer Besprechungsraum dient ebenfalls als Treffpunkt und eignet sich auch für Sitzungen. Hier kommen ebenfalls Bildschirme statt Beamer zum Einsatz. Die Fassade des Gebäudes erstrahlt künftig in einer Naturstein-Optik in schwarz-weiß-beige mit Elementen von Aluminium-Schiefer.

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