Radevormwalder Ferienspaß Ferienspaß-Kinder besuchen Fledermäuse im Wiebachtal

Radevormwald · Im Zuge des Rader Ferienspaßprogramms waren 20 Kinder mit ihren Eltern zur Feldermanns Hütte gekommen, um die geflügelten Säugetiere in der Dunkelheit zu beobachten.

 Schautafel mit Fressfeinden der Fledermäuse (v.l.): Tom Klinkenberg, Lasse Niedrau, Maya Niedrau, Tanja Niedrau und Dietmar Fennel.

Schautafel mit Fressfeinden der Fledermäuse (v.l.): Tom Klinkenberg, Lasse Niedrau, Maya Niedrau, Tanja Niedrau und Dietmar Fennel.

Foto: Wolfgang Weitzdoerfer

An der Feldermanns Hütte bei Ispingrade füllt sich die Wiese langsam mit Kindern und Eltern. Die IG Wiebachtal hat zu einem Fledermausabend im Ferienspaßprogramm eingeladen. Am Ende sind es 20 Kinder und nochmal so viele Erwachsene, die mehr über die flink-fliegenden, nächtlichen Jäger erfahren wollen. Dietmar Fennel und Tom Klinkenberg vom Bergischen Naturschutzverein sind die Experten, die viel über Fledermäuse wissen.

Es ist kurz nach 20.30 Uhr, als die beiden die Kinder zusammenrufen und wissen wollen, was sie über Fledermäuse schon wissen. Etwa, wo sie wohnen. „In der Dachrinne und in Höhlen“, kommen die Antworten einiger Kinder schnell. Fennel und Klinkenberg nicken, sie erzählen auch, dass der Naturschutzverein eigene Fledermauskästen aufstellt, in denen die Tiere Unterschlupf finden. Ein anderes Thema ist die Ernährung der Flugsäugetiere. „Im Dunkeln sehen sie ja nichts, sie orientieren sich durch das Ausstoßen von Schallwellen – und wenn diese auf Insekten treffen, wissen sie, wo Fressen ist“, sagt Fennel. Dazu haben er und sein Kollege auch ein kleines Spiel mitgebracht, um das etwas genauer zu verdeutlichen. „Jeweils ein Kind ist die Motte, das andere die Fledermaus“, sagt Klinkenberg. Die siebenjährige Maya ist beides – erst Motte, dann Fledermaus. Als Fledermaus bekommt sie die Augen zugebunden, als Motte zwei Holzstöcke in die Hand gedrückt. „Die Motte klappert mit dem Holz, das ist das Flügelschlagen. Und die Fledermaus muss nun nach dem Schall gehen, um die Motte zu fangen“, erklärt Fennel. Einen Augenblick später geht die wilde Hatz los. Motte Maya entwischt der Fledermaus, ihrem achtjähriger Bruder Lasse, immer wieder. Als Fledermaus ist sie ähnlich erfolgreich und fängt ihren Bruder schnell. „Motte war einfacher, aber Fledermaus hat mehr Spaß gemacht“, zieht die Siebenjährige atemlos ein Fazit.

Mitten im Spiels ertönt der Ruf Klinkenbergs: „Sie fliegen schon!“ Denn mit Hilfe eines Fledermausdetektors, der die Flügelschläge der Tiere in klackende Geräusche umsetzt, werden die nachtaktiven Jäger „sichtbar“ gemacht. Das Spiel ist vergessen, die Kinder – und auch die Erwachsenen – machen sich auf die Suche nach den Fledermäusen. Der Detektor macht die Runde und wird in die Luft gehalten. Ab und zu kann man dann auch einen der fliegenden Säuger durch die Luft huschen sehen, immer gefolgt von freudigen Ausrufen der Kinder.

Fledermausbeobachten macht hungrig, außerdem ist es ja bald ganz dunkel und auch recht kühl. Wie gut, dass Sabine Fuchs von der IG Wiebachtal da schon für ein Lagerfeuer vor der Ferdermanns Hütte gesorgt hat, das munter prasselt und Licht und Wärme spendet. „Jetzt gibt es noch Stockbrot“, verkündet sie – und so klingt der ereignisreiche Abend in gemütlicher Runde aus. Erst gegen 22.30 Uhr gehen die letzten nach Hause. Maya ist begeistert: „Ich habe mich schon vorher auf den Abend gefreut – aber das tut man doch auch, wenn man was Schönes vor hat“, sagt die Siebenjährige und lacht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort