Landtagswahl im Oberbergischen Kreis Radevormwalder Kandidat setzt sich nicht durch

Radevormwald/Hückeswagen · Björn Opterheidt unterlag bei der Kür für den Landtagswahlkreis Oberberg I. Zum Kandidaten wurde Uwe Söhnchen aus Engelskirchen im Rahmen einer digitalen Versammlung gewählt. Die Mitglieder müssen dies per Brief noch bestätigen.

 Die Grünen wählten ihren Landtagskandidaten für den Wahlkreis, zu dem auch Hückeswagen und Wipperfürth gehören. 

Die Grünen wählten ihren Landtagskandidaten für den Wahlkreis, zu dem auch Hückeswagen und Wipperfürth gehören. 

Foto: dpa/Stefan Puchner

(s-g) Der aus Radevormwald stammende Grünen-Politiker Björn Opterweidt hat sich bei der digitalen Wahlversammlung des Kreisverbandes von Bündnis 90/Grünen nicht als Landtagskandidat durchsetzen können. Bei der Versammlung am Freitagabend ging es um die Bestimmung des grünen Kandidaten für den Wahlkreis Oberberg I, nachdem der schon gewählte Kandidat Leon Stank – ebenfalls ein Radevormwalder – überraschend ein Auslandsstipendium erhalten und daher seine Kandidatur zurückgezogen hatte.

Am Freitag erhielt der zweite Kandidat, Uwe Söhnchen aus Engelskirchen, die mehrheitliche Unterstützung der Mitglieder. Söhnchen ist ein bekanntes Gesicht in den Reihen der Kreisgrünen, er hatte bereits 2017 als Direktkandidat für den Landtag kandidiert. Björn Opterweidt ist dagegen noch ein Neuling in der Partei, er trat erst im vergangenen Jahr ein. In seiner Bewerbungsrede erklärte er seine Motivation nach dem Rückzug seines Parteifreundes aus dem gleichen Ortsverband: „Mir hat die Kandidatur von Leon imponiert – und mich motiviert, es auch zu wagen. Mit meinem Engagement will ich die Menschen überzeugen und Stimmen für die grünen Ideen gewinnen!“

Die grünen Mitglieder aus dem Nordkreis entschieden sich mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit für den erfahrenen Bewerber Uwe Söhnchen, aber zollten auch dem Mut von Opterweidt Respekt. Der Radevormwalder versicherte, seinen erfolgreichen Mitbewerber im Landtagswahlkampf tatkräftig unterstützen zu wollen.

Bemerkenswert ist die Tatsache, dass weder der Kandidat aus Radevormwald noch der aus Engelskirchen aus einer der Kommunen stammen, die zu dem Wahlkreis Oberberg I gehören. Das sind Gummersbach, Hückeswagen, Lindlar, Marienheide und Wipperfürth. Wie Sebastian Schäfer, der Kreisgeschäftsführer der Grünen unserer Zeitung versicherte, ist das aber formell kein Problem.

Uwe Söhnchen, der nun am 15. Mai antreten wird, ist gelernter Tischler und Krankenpfleger, gründete dann später mehrere Unternehmen im Pflegebereich, die inzwischen 80 Menschen Arbeit geben. Sein Einstieg in die Politik begann mit der Debatte um die Volkszählung 1987 –  seitdem hat er sich vor allem im sozialen Bereich engagiert. 15 Jahre lang war er Mitglied der grünen Kreistagsfraktion. Seine digitale Wahl muss nun noch per Brief von den Mitgliedern des Kreisverbandes bestätigt werden. 

(s-g)
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