Nach dem Hochwasser in NRW Wupper-Talsperre wird erst 2022 freigegeben

Radevormwald · Seit dem Hochwasser im Juli ist die Wupper-Talsperre für Freizeitaktivitäten gesperrt. Spaziergänger können jetzt wieder aufatmen, denn alle Wege sind wieder begehbar. Wann auch die Wasserfläche wieder freigegeben werden kann, soll jedoch erst im Februar entschieden werden.

 Blick auf die Wupper-Talsperre mit einer Drohne.

Blick auf die Wupper-Talsperre mit einer Drohne.

Foto: dpa/Christopher Neundorf

Wie der Wupperverband nun mitteilt, kann der längere Zeit gesperrte Weg rund um die Vorsperre ab Freitag, 17. Dezember, wieder begangen werden. Weiterhin gilt für beide Teile des Gewässers jedoch, dass die Wasserfläche für Aktivitäten tabu ist.

„Jetzt im Winter gibt es ja ohnehin nicht viele Menschen, die ans Wasser wollen“, sagt Ilona Weyer, Sprecherin des Wupperverbandes. Schwimmen im eiskalten Wasser dürfte für die wenigsten attraktiv sein, aber auch Angler müssen sich noch bis ins neue Jahr gedulden, bis sie an der Sperre wieder ihrem Hobby nachgehen können.

Immerhin: Spaziergänger können auf Radevormwalder Gebiet den Blick auf die Sperre genießen. „Alle Wege sind begehbar, auch der Damm. Die Einschränkung der Freizeitaktivitäten bezieht sich ausschließlich auf den Wasserkörper“, stellt die Verbandssprecherin klar.

Der Grund für die Sperrung sind potenziell schädliche Substanzen, die durch das Juli-Hochwasser in die Talsperre geschwemmt wurden, nicht weniger als 150.000 Liter. „Hierbei handelt es sich vorrangig um Härteöle und weitere Betriebsmittel“, heißt es beim Wupperverband. Aus diesem Grund war an der Talsperre der Umweltalarm ausgerufen worden. Nach wie vor arbeiten Fachleute daran, das Wasser von den öligen Stoffen zu befreien. Sogenannte Absorger-Schläuche wurden ebenso installiert wie Ölsperren. Schwer zugängliche Uferbereiche wurden vom Wasser aus, mit einem Schwimmbagger und einem Amphitruck gesäubert (unsere Redaktion berichtete).

All jenen, die den Wassersport vor Ort vermissen, hatte der Wupperverband im Sommer nahegelegt, die Bever-, Lingese- oder Brucher-Talsperre zu besuchen. Diese waren nach dem Hochwasser ab dem 30. Juli wieder für Schwimmer und Boote freigegeben worden. „Allerdings war das Wetter in diesem Sommer ja eher durchwachsen“, meint Ilona Weyer. „Im Gegensatz zu den Jahren vorher mit den sehr sonnigen trockenen Sommermonaten.“ Damals erreichte die Wupper-Talsperre sogar Tiefstände. Dass es im Jahr darauf ein Jahrhunderthochwasser geben würde, darauf hätte seinerzeit kaum jemand gewettet.

Die Entscheidung, ob und wann die Wupper-Talsperre wieder für den Freizeitsport freigegeben wird, soll im Februar fallen. Dann werden sich das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV), die Bezirksregierungen und der Wupperverband noch einmal die Analyse-Ergebnisse anschauen und sich über das weitere Vorgehen abstimmen. Dies wird voraussichtlich im Februar der Fall sein. Die Hoffnung, dass im Sommer wieder normal gebadet werden kann, ist also durchaus vorhanden.

Mitarbeiter des Wupperverbandes hatten in den vergangenen Monaten mit Kontrollgängen darauf geachtet, dass das Verbot nicht unterlaufen wird. „Die Besucher wurden auf die Lage hingewiesen“, berichtet Ilona Weyer. „Die meisten haben sich auch einsichtig gezeigt.“

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