Politik in Radevormwald Knebelt das Konzept den Handel?

Radevormwald · Das Einzelhandelskonzept in Radevormwald sorgt weiter für Debatten. Die zum Konzept gehörende Sortimentsliste ist laut den Kritikern viel zu eng geknüpft.

 Bevor Radsport Nagel seine Filiale in Radevormwald eröffnen konnte,mussten einige Hürden überwunden werden.

Bevor Radsport Nagel seine Filiale in Radevormwald eröffnen konnte,mussten einige Hürden überwunden werden.

Foto: Heike Karsten

Das Einzelhandelskonzept für Radevormwald – genauer gesagt dessen Fortführung – war erneut Thema im Stadtentwicklungsausschuss. Und wie sich am Dienstag zeigte, gibt es weiter Einwände aus den Reihen der Politik, besonders von den Fraktionen der SPD, der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG), der Radevormwalder Unabhängigen Alternative (RUA) und der Alternativen Liste (AL). Die zum Konzept gehörende Sortimentsliste, die verhindern soll, dass Läden im Stadtkern durch Wettbewerb an der Peripherie beeinträchtigt werden, ist laut den Kritikern viel zu eng geknüpft und verhindere letztlich, dass sich attraktive Geschäfte in der Stadt ansiedelten.

Armin Barg (UWG) erinnerte an die Schwierigkeiten, die das Fachgeschäft Radsport Nagel hatte, bevor es seine Filiale in Bergerhof eröffnen konnte. „Das Konzept ist zu restriktiv, es gibt keine Ausnahmen“, bemängelt Barg. Sinnvolle Ansiedlungen von Geschäften würden verhindert, kritisiert der UWG-Vertreter. Wenn es großes Interesse an dem Zuzug eines bestimmten Einzelhändlers gebe, dann müssten auch Sonderregelungen möglich sein.

Petra Ebbinghaus von der Alternativen Liste sieht durch das Konzept vor allem den Einzelhandel in den Wupperorten gefährdet, wo Ansiedlungen durch die eng gefassten Definitionen verhindert werde. Dabei seien die Wupperorte ein attraktiver Einkaufsstandort. Wer etwa zwischen Rade und Wuppertal pendle, erledige dort gern seine alltäglichen Besorgungen.

Auch Hans Golombek als Vertreter der SPD mahnte, dass die Stadt sich selbst ein Bein stellen könnte, wenn sie das Konzept zu strikt auslegt. In der Beschlussvorlage wurde daher ein Satz eingefügt: Bei Ablehnungen einer Einzelhandelsansiedlung soll die Verwaltung die Politik informieren und die Entscheidung begründen. Am Ende fand das Konzept mit Ausnahme der Vertreter von AL und RUA eine Mehrheit.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort