Anti-Müllaktion in Radevormwald Stadt will Aktion „Rade räumt auf“ neu beleben

Radevormwald · Angesichts vieler Beschwerden plant die Verwaltung, Bürger wieder einzubinden, um für Sauberkeit auf öffentlichen Flächen zu sorgen.

 Die Bürgerinnen Maria Scholz und Gabi Siebel bei einer „Rade-räumt- auf-Aktion“ der vergangenen Jahre.

Die Bürgerinnen Maria Scholz und Gabi Siebel bei einer „Rade-räumt- auf-Aktion“ der vergangenen Jahre.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Drei Jahre ist es her, seit Erwachsene und Kinder aus Radevormwald knallrote Warnwesten anzogen, sich mit Müllsäcken „bewaffneten“ und unter dem Motto „Rade räumt auf“ loszogen. Dort, wo gedanken- und rücksichtslose Zeitgenossen in Grünanlagen und auf anderen Flächen Abfall hinterlassen hatten, räumten die kleinen und großen Trupps auf.

Doch seit dem Jahr 2016 sind diese Aktionen eingeschlafen – ziemlich genau, seit es die damalige Umweltbeauftragte der Stadt, Sylvia Schwanke, aus Radevormwald fort nach Leverkusen zog. Sie hatte die Anti-Müll-Veranstaltungen federführend betreut. Mit im Boot war bei der Organisation auch der Bergische Abfallverband (BAV).

Der Müll ist immer noch da – und mehr denn je, könnte man glauben, wenn man die Beschwerden der Bürger in den vergangenen Wochen zählt.

Burkhard Klein, Leiter der Bauverwaltung in Radevormwald, hat jedoch eine gute Nachricht: „Wir wollen im kommenden Jahr die Aktion ,Rade räumt auf’ wiederbeleben.“ Wegen Umstrukturierungen in der Verwaltung in den vergangenen Jahren war die Organisation der Müllsammelaktion etwas in den Hintergrund geraten.

In den Wupperorten wollen Bürger schon in diesem Jahr etwas gegen illegalen Abfall tun. „Der Bürgerverein wird eine solche Aktion organisieren“, sagt Burkhard Klein. „Die Verwaltung wird dafür Müllsäcke, Handschuhe und die Zangen zum Einsammeln der Abfälle zur Verfügung stellen.“

Der Wunsch, dass „Rade räumt auf“ wiederbelebt werden soll, war unter anderem bei der jüngsten Mobilen Chefredaktion an unsere Redaktion herangetragen worden. Verärgert sind Bürger unter anderem über den vielen Abfall am Rand der B 229, in der Grünanlage am Kollenberg oder an der „Bachrunde“. Doch auch außerhalb der Innenstadt sind Müllsünder unterwegs. So meldete der Luftsportclub Radevormwald vor einigen Tagen, dass Säcke mit Müll und Behälter mit Farben sowie Holzschutzmittel nahe dem Gelände des Vereins von einem Unbekannten abgestellt worden seien.

Die „Rade-räumt-auf“-Aktionen waren nicht nur eine Gelegenheit, Müll zu sammeln. Auch der Gemeinschaftsgeist der Bürgerschaft wurde dadurch gestärkt, denn es waren Vereine, Schulkinder, Mitarbeiter heimischer Unternehmen und viele andere Freiwillige dabei – oft gab es dreistellige Teilnehmerzahlen. Auch die Bürgermeister gingen mit gutem Beispiel voran und sammelten mit. „Wir wollen damit bezwecken, dass in den Köpfen der Menschen ein Umdenken stattfindet“, erklärte der ehemalige Bürgermeister Josef Korsten bei einer dieser Gelegenheiten.

Das Thema Umweltschutz will die Verwaltung in Radevormwald auch in Zukunft im Blick haben: Bald soll unter anderem der neue Klimamanager für die Stadt vorgestellt werden.

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