Trickbetrüger in Radevormwald Achtung, wenn ein „Herr Weber“ anruft!

Radevormwald · Geschickt versteht es der unbekannte Anrufer immer wieder, Fragen nach seiner Herkunft zu umschiffen und keine gezielte Antwort zu geben. Außerdem sagt er nie konkret, was er denn nun anbiete.

 „Herr Weber“ ruft immer mit unterdrückter Nummer an und bietet ganz unterschiedliche „hausnahe Dienstleistungen“ an. Da ist größte Vorsicht geboten.

„Herr Weber“ ruft immer mit unterdrückter Nummer an und bietet ganz unterschiedliche „hausnahe Dienstleistungen“ an. Da ist größte Vorsicht geboten.

Foto: dpa-tmn/Karolin Krämer

Als am Mittwochnachmittag das Telefon bei einer BM-Leserin klingelte, dachte sie sich noch nichts Böses. „Im Display sah ich zwar keine Nummer, aber dann meldete sich ein Herr Weber“, berichtet die Radevormwalderin am Bürgermonitor der Redaktion. Er fragte nach ihrem verstorbenen Mann und wollte irgendwas mit Strom- oder Energieerhebungen abfragen. „Dann habe ich ihn gefragt, in wessen Auftrag er denn anrufe, und dann hat er aufgelegt, das Gespräch war ganz schnell weg“, berichtet die Leserin.

Sofort erkundigte sie sich bei den Stadtwerken und erfuhr dort Erstaunliches, denn „Herr Weber“ hatte in den vergangenen Tagen schon bei mehreren Radevormwaldern angerufen und seine Dienste angepriesen. „Er machte auch einen freundlichen Eindruck, aber später hat mir das nicht mehr zugesagt“, gibt die Leserin zu, die durch ihr umsichtiges Verhalten keinen Trickbetrug zuließ. Auch im Radio habe sie gerade am Mittwochmorgen noch gehört, wie vor solchen Betrügern gewarnt wurde. „Und das möchte ich jetzt auch tun“, sagte die Leserin, die gerne auf die von Herrn Weber angepriesenen „hausnahen Dienstleistungen“ verzichten kann.

Stadtwerke-Sprecher Udo Knopp kennt „Herrn Weber“ zwar nicht persönlich, aber von Erzählungen einiger Kunden, die in den vergangenen Tagen durchaus besorgt und verunsichert angerufen haben. „Seit zwei Tagen häufen sich die Anrufe bei uns“, berichtet Knopp. Geschickt habe es der Anrufer immer wieder geschafft, Fragen nach seiner Herkunft zu umschiffen und keine gezielte Antwort zu geben. Außerdem habe er nie konkret gesagt, was er denn nun anbiete. „Bei dem einen war es eine Energieberatung, bei dem anderen kam er angeblich von einer Handwerkerkooperation oder er bot einfach etwas rund ums Haus an“, sagt Knopp. Dabei sei telefonische Werbung mit unterdrückter Nummer nicht erlaubt. Der Anrufer müsste die Kunden darauf hinweisen, was er will und ob die Angerufenen tatsächlich eine Beratung am Telefon wünschen“, erläutert der Stadtwerke-Sprecher.

Udo Knopp warnt eindringlich davor, Zählerdaten rauszugeben oder andere sensible Kundendaten, denn ein Wechsel des Lieferanten könnten Unbekannte mit nur wenigen Daten in die Wege leiten. „Bei allen Gesprächen bleibt ein Restrisiko, solche Anrufe ploppen immer mal wieder auf und sind einfach nicht zu verhindern“, sagt Knopp. Ähnlich sehe es ja auch mit den sogenannten Teer-Kolonnen aus, die immer mal wieder von Haus zu Haus ziehen. Gerade ältere Menschen seien bevorzugt Opfer der Trickbetrüger.

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