Corona-Krise in Radevormwald Maßnahmen für den Seuchenschutz

Radevormwald · Hans Golombek warnt davor, die von Bund und Land aufgestellten Regeln zum Schutz vor der Corona-Seuche zu früh zu lockern.

 Hans Golombek lobt das Verhalten der Rader.

Hans Golombek lobt das Verhalten der Rader.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Hans Golombek, sachkundiger Bürger und Beisitzer der Rader SPD, beobachtet die Situation rund um das Coronavirus in der Bergstadt sehr genau. „Es ist zu beobachten, dass sich die Bürger ruhig und diszipliniert an die Regeln halten, die von Bund und Land zum Schutz vor der Corona-Seuche erlassen wurden“, berichtet er. Seiner Ansicht nach sollten die Regeln auch nicht vorzeitig gelockert werden, sondern erst dann, wenn die Zahl der neu Infizierten tatsächlich markant gesunken ist und Horrorszenarien wie in Italien oder New York vermieden werden können.

Anerkennung verdienen laut Golombek alle, die mit einem gewissen Risiko das öffentliche Leben für alle einigermaßen aufrechterhalten, also die Lebensmittelgeschäfte, Drogerien, Apotheken sowie natürlich die Arzt- und Physiotherapiepraxen und Einzelhändler, die mit originellen Methoden weiter arbeiten. „Es ist doch erstaunlich, dass die meisten Regale in den Supermärkten immer wieder aufgefüllt werden, wenn man von dem ärgerlichen Mangel an Toilettenpapier absieht. Hier kann man nach zehn Tagen leerer Regale und strenger Einzelabgaben den pauschalen Vorwurf des Handels, dass die Kunden hamstern würden, allmählich nicht mehr akzeptieren“, kritisiert der SPD-Mann. Ihm scheint hier einfach ein Versagen des Nachschubs vorzuliegen.

Erfreulich sei, dass die Stadtverwaltung ihre Tätigkeit nicht völlig eingestellt habe und man offensichtlich sogar noch heiraten könne. Umso unverständlicher seien aber manche Maßnahmen, bei denen man überhaupt keinen Bezug zum notwendigen Seuchenschutz erkennen könne. „So widmen sich viele Mitbürger im ‚Zwangsurlaub’ verstärkt der Gartenarbeit, stehen dann aber mit ihren Biomüllsäcken beim städtischen Bauhof vor einem verschlossenen Tor. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich bei der Ablieferung von Biomüll einem städtischen Mitarbeiter jemals näher als bis auf zehn Meter gekommen bin“, schreibt Golombek. Von Ansteckungsgefahr könne hier also keine Rede sein. „Ich schlage vor, jetzt dringend zu überprüfen, welche Schließungsmaßnahmen zum Seuchenschutz wirklich notwendig und sinnvoll und welche sinnlos und schlicht überflüssig sind“, appelliert Hans Golombek.

(rue)
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