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Bergischer Geschichtsverein Radevormwald Förster erzählt die Geschichte der Jagd – von der Eiszeit bis heute

Radevormwald · Bernhard Priggel kennt sich nicht nur in Wald und Flur, sondern auch in der Geschichte gut aus. Er schilderte bei einem Vortrag nun, wie sich die Jagd von den Anfängen der Menschen bis heute entwickelt hat.

 Bernhard Priggel ist Förster und Kenner der Geschichte.             

Bernhard Priggel ist Förster und Kenner der Geschichte.             

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Im Mehrzweckraum des Bürgerhauses spitzen am Freitagabend Mitglieder des Bergischen Geschichtsverein, Ortsgruppe Radevormwald, und Gäste die Ohren. Bernhard Priggel nahm die Zuhörer auf den Weg in die Eiszeit mit. Gemeinsam stießen sie auf Jäger, die noch mit Knochen gespickten Stöcken oder Speerschleudern auf die Jagd gingen. Lebensnotwendig damals, waren Hirsche, Wildpferde und Ochsen neben den Beeren die einzige Nahrung vor nahezu etwa 12.000 Jahren.

Priggel berichtete in diesem Zusammenhang von den Höhlenzeichnungen in Südfrankreich. Weiter streifte er auch die Jagdtechnik des Treibens in den Tod der Tiere. Über die Jagdtechnik von Mammuts sei das Treiben in die Sümpfe, auf Eisflächen oder mit Feuerfackeln ein Weg gewesen, die riesigen Tiere in den Tod zu stürzen. Die „Barocke Jagd“ war ebenfalls ein Thema, das Priggel in seinem Vortrag eingearbeitet hatte. Hier klärte er über die fatale Entwicklung der Jagd besonders bei der adeligen Gesellschaft auf. „Als das Königtum mit Karl der Große begann, riss sich die feine Adelsgesellschaft alle Ländereien und Wälder unter den Nagel“, so Priggel.

In der Zeit zwischen 1680 und 1800 wurde unmäßig wild gezüchtet, das zu Lasten der Bauern ging. Deren Felder wurden leer gefressen. Auf der anderen Seite sollte möglichst reichlich Jagdbeute machen gemacht werden. „Damals veranstaltete man ein großes Spektakel um die Jagd. Der Adel konnte lustvoll jagen und feiern, während für die einfachen Bürger nur der Vogelfang blieb“, so der Referent.

Er berichtete über das Ende der maßlosen Jagd nach der französischen Revolution. Man war endlich aufgewacht, denn es wurde spürbar klar: die Wälder waren fast leer. Das Wild war so gut wie ausgerottet. „Nach der Besetzung durch französische Truppen 1794 galten auch hier französische Jagdgesetze und die Jagdprivilegien des Adels nicht mehr geduldet. Ländereien wurden bald in Jagdreviere aufgeteilt, die zum Kauf oder zur Pacht angeboten wurden. In Deutschland etwas später als in Frankreich“,sagte Priggel.

An dem Reviersystem wird bis heute festgehalten, was die langsam erholte Artenvielfalt erhalten kann. „Wir haben heute teils einen Überschuss an Wild, beispielsweise an Wildschweinen“, betonte er. In Radevormwald gibt es derzeit 12 Reviere der Jagdgenossenschaft sowie zwei Eigenjagdbezirke. „Das Thema Jagd ist Berufsbezogen für mich“, so der Bezirksförster. Er selbst besitzt seit 1976 einen Jagdschein.

Über die Jagd plant er für das kommende Jahr ein Buch zu schreiben. Der Vortrag zu Thema sei schone ein Ableger seines geplanten Buches und beruht auf sechsjährige Forschungsarbeit zu diesem Thema. „Ich muss noch einiges recherchieren und erforschen, dann kann ich mit dem Schreiben loslegen“, so Bernhard Priggel. Das Interessie ist da – sein Vortrag am Freitagabend war sehr gut besucht.

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