Begegnungsstätte in Radevormwald Vorstoß für Jugendcafé im Haus Hürxthal

Radevormwald · SPD-Ratsmitglied Nils Paas hält nach dem Auszug der Ökumenischen Initiative die Zeit für reif, über neue Wege nachzudenken. Für junge Erwachsene fehle ein echter Treffpunkt in der Stadt wie einst das „Capriccio“.

 Der Eingangsbereich des Haus Hürxthal am Schlossmacherplatz. Die Ökumenische Initiative hat sich als Träger des Café-Betriebes zurückgezogen. Bietet sich nun die Chance für ein Jugendangebot? Manche Politiker würden dies begrüßen.

Der Eingangsbereich des Haus Hürxthal am Schlossmacherplatz. Die Ökumenische Initiative hat sich als Träger des Café-Betriebes zurückgezogen. Bietet sich nun die Chance für ein Jugendangebot? Manche Politiker würden dies begrüßen.

Foto: Stefan Gilsbach

Die Nachricht, dass im Haus Hürxthal ein neuer Träger gesucht wird, hat in Radevormwald wieder die Diskussion über die Nutzung des Gebäudes am Schlossmacherplatz ausgelöst. SPD-Fraktionsmitglied Nils Paas hat, angeregt vom Bericht unserer Zeitung über den Auszug der Ökumenischen Initiative, nun den Gedanken eines Jugendcafés im Hürxthal nach vorne gebracht. Es gebe in Radevormwald viele Bäckereien mit Cafés, es gebe Eissalons, Gaststätten, aber keinen Treffpunkt für Jugendliche. In einem Facebook-Post fordert Paas für das Hürxthal: „Ein Billardtisch, Kicker, Dart, Theke, Sitzecken und vor allem ein Streetworker sollte hier jetzt einziehen.“

Diese Idee wurde auch schon von der Fraktion der Alternativen Liste in die Debatte eingebracht. „In der Innenstadt fehlt ein Ort, an dem sich Jugendliche aufhalten können. Dafür wäre das Haus am Schlossmacherplatz genau richtig“, sagt Petra Ebbinghaus. „Auf den Sportplätzen sind sie nicht gewollt und im Parc de Châteaubriant auch nicht.“ Die AL vertritt auch die Meinung, dass für die Rader Innenstadt ein Streetworker notwendig ist.

Peter Horn, der Leiter des Radevormwalder Jugendamtes, zeigte sich für den Gedanken, einen Streetworker, also so genannte aufsuchende Jugendarbeit zu installieren, grundsätzlich offen. Was den Vorstoß von Nils Paas für ein Jugendcafé in der Stadt angeht, antwortet Horn in den sozialen Medien, es wäre zweifellos gut, wenn es in der Stadt ein Kneipe für junge Erwachsene ab 18 Jahren geben würde, allerdings müsse die Politik die Rahmenbedingungen schaffen, um einen Gastronomen für dieses Vorhaben zu gewinnen.

„Früher gab es an dieser Stelle ja das ,Capriccio‘“, berichtet Nils Paas. Etwas Ähnliches schwebe ihm vor. Wichtig sei, dass es ein kontrolliertes Angebot sei, um das gewünschte Niveau, das man den jungen Menschen bieten wolle, zu gewährleisten, nicht etwa ein Ort mit Spielhallen-Ambiente.

Er habe diese Idee einfach mal nach vorne bringen wollen, erklärt Paas unserer Zeitung. Auch in der Fraktion habe er diese Anregung weitergegeben. Es gebe im Bürgerhaus zwar schon die Jugendräume, aber diese seien eher für die Klientel bis etwa 16 Jahren gedacht. „Was meiner Meinung nach fehlt, ist ein Angebot, dass die Altersphase zwischen Jugendzentrum und Erwachsenen bedient.“ Mit einem solchen Angebot könne man auch verhindern, dass Jugendliche sich irgendwo in der Stadt zum „Herumlungern“ treffen und sich mit Alkoholika aus dem Supermarkt selber versorgen.

Die Kritik, dass in Radevormwald grundsätzlich zu wenig für Jugendliche getan wird, ist seit Jahren zu hören. Im Jahr 2019 hatte ein Offener Brief des Vorstandes des Kinder- und Jugendrings in der Stadt für Debatten gesorgt, Darin wurde nicht nur der Verwaltung, sondern auch den Ratsfraktionen vorgeworfen, zu wenig Interesse für Jugendliche zu zeigen.

Die Corona-Pandemie hatte in den vergangenen Monaten wegen der vorübergehenden Schließung der Jugendeinrichtungen in der Stadt für eine weitere Verschärfung gesorgt, inzwischen sind die Jugendzentren aber wieder geöffnet.

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